Amtsblatt der Stadt Steyr 1998/1

Friedensdorf rettete bereits 418 Kinder m 15. Dezember brachte der Verein Frie- densdorf International wieder 5 Kinder aus Albanien nach Österreich, wo sie in ver- schiedenen Krankenhäusern behandelt wurden. Seit kurzem wird das Team des Friedensdorfes durch zwei weitere ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt: OA Dr. Josef Emhofer, selbst 2facher Vater und Kinderarzt am Steyrer Kran- kenhaus, und Ing. Klaus Schnopfhagen, Innen- architekt in Steyr, begleiten die zukünftigen Einsätze. Zahlreiche freiwillige Helfer stellen sich in den Dienst der guten Sache, angefangen von Rettungsdiensten, wie Rotes Kreuz od. Samariterbund, über Menschen, die den klei- nen Patienten Mut machen, sie im Spital besu- chen und ihnen über die schwerste Zeit hin- weghelfen, bis hin zur AUA, die unentgeltlich die Flugplätze für die Kinder zur Verfügung stellt. Das Friedensdorf International hat seit seiner Gründung für 418 Mädchen und Buben oft le- bensrettende Operationen in Österreich orga- nisiert. Auch für dieses Jahr sind schon wieder Hilfseinsätze geplant. Darüber hinaus ist der Verein mit seiner Hilfe auch vor Ort aktiv: Im albanischen Fier hat beispielsweise eine von Friedensdorf gegründete Kinderambulanz schon vielen kleinen Patienten geholfen. Diese Kinderstation wird nach wie vor von Friedens- dorf betreut und mit Medikamenten sowie Verbandszeug versorgt. ürzlich nahmen Bürgermeister Hermann Leithen- mayr und KommR Hans Braunsber- ger die offizielle Enthüllung des Waldenser-Denk- males auf dem Prof. Jörg Reitter- Platz vor. Es soll an die einst starke Waldenser-Ge- meinschaft bzw. deren Verfolgung erinnern und ein Mahnmal für Tole- ranz sowie gegen- seitiges Verständ- nis sein. Die Waldenser waren eine religiö- se Laienbewegung des 12. und 13. Jahrhunderts; sie zeichneten sich durch ihre Lebens- weise in Armut aus und kritisierten u. a. die Hierarchie, den Glanz bzw. die Prachtentfaltung der Kirche. Daraufhin verbot die Kirche die Waldenser-Bewegung und ging mit Gewalt gegen deren Mitglieder vor. Auch in Steyr wurden - vor genau 600 Jahren - rund 100 Anhänger zum Feuertod und eine Vielzahl zu ewigem Gefängnis verurteilt. Die vom Bildhauer Mag. Gerald Brandstötter gestaltete Rundplastik stellt die Verbrennung der Waldenser dar; eine Frauen-Figur symbolisiert Versöhnung und Toleranz (Bild). Zwei Steyrerinnen bekamen „Humanitätsmedaille des Landes 11 des Vereines konnte die Lebensqualität der äl- teren Mitbürger entscheidend und nachhaltig verbessert werden. Den sehr verschieden gela- gerten Betreuungs-Bedürfnissen von Familien mit Kleinkindern entsprechend, hat Ingeborg Niedler den Gedanken einer flexiblen Kinder- betreuungs-Einrichtung in die Tat umgesetzt und den Verein „Drehscheibe Kind" gegründet. andeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Soziallandesrat Josef Acker! über- gaben vor kurzem erstmals „Humanitätsme- daillen des Landes Oberösterreich". Im Juni vergangenen Jahres beschloß die Oö. Landesre- gierung die Schaffung dieser Auszeichnung, um damit jene Menschen zu würdigen, die im So- zialbereich ehrenamtlich besondere Leistungen erbringen, oder deren Verdienste weit über das übliche berufliche Engagement hinausgehen. Persönliche Betreuungsleistungen, innovative Maßnahmen und Vorbildwirkung sollen ausge- zeichnet werden, wenn damit die Lebensquali- tät von Kindern, Jugendlichen, alten Men- schen , Flüchtlingen, Menschen mit Behinde- rungen oder mit besonderen sozialen Bedürf- ni ssen verbessert wird . Unter den ersten 28 Trägern der Humanitäts- medaille des Landes sind auch zwei Steyrerin- nen vertreten: Ingeborg Nicdlcr (rechts im ...ein starkes Stück Stadt Bild) und Elfriede Salat (auf dem Foto links). Landtags-Abgeordnete Gertrude Schreiber- huber (Bildmitte) gratulierte und dankte den Ausgezeichneten für den „wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der sozialen Standards in Steyr". Mit der Gründung des Vereines „Steyrer Heimhilfe und Haus- krankenpflege" vor mehr als zehn Jah- ren hat Elfriede Salat mit großem persönli- chen Engagement den Betreuungs-Be- dürfnissen älterer Menschen in der Stadt Steyr Rech- nung getragen. Durch die Tätigkeit 17

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