Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/11
Errichtung eines Waldenser-Denkmales Das vom „Verein zur Förderung Evangeli- schen Kulturgutes" geplante Waldenser- Denkmal, das an die Ende des 14. Jahrhun- derts starke Waldenser-Gemeinschaft und deren Verfolgung erinnern soll, wird jetzt nicht im Bereich der Handelsakademie, son- dern auf dem Prof. Jörg Reitter-Platz errich- tet. Die Waldenser waren eine religiöse Laienbewegung des 12. und 13. Jahrhun- derts, die auch in Österreich als Laien- prediger tätig waren. Sie zeichneten sich durch ihre Lebensweise in Armut aus und kritisierten die Hierarchie, insbesondere den Papst, sowie den Glanz und die Prachtentfal- tung der Kirche. Die Kirche verbot daraufüin die Waldenser-Bewegung und ging mit Ge- walt gegen deren Mitglieder vor. Ende des 14. Jahrhunderts gab es auch in Steyr eine starke Waldenser-Gemeinschaft, gegen die im Jahre 1395 eine Untersuchung eingeleitet wurde. In der Folge standen mehr als 1000 Angeklagte vor dem Ketzergericht. Die für schuldig befundenen Personen wurden der weltlichen Gerichtsbarkeit übergeben. An die Kanaluntersuchung mit TV-Kamera ur Vorlage der vom Amt der Oö. Lan- desregierung vorgeschriebenen Kollau- dierungsunterlagen für den Einzugsbereich der Kanalsammler FI und FIII ist es u. a. erforder- lich, die Abwasserkanäle im Bereich Weinzierl-, Wolfern-, Feld-, Steiner- und Hochstraße mit einer TV-Kamera auf eventuelle Schäden zu überprüfen. Die Kosten für diese Untersuchung der Kanäle belaufen sich auf 53.000 S. Geld für Sanierung der Asphalt- Stockbahnen ie Sektion Stockschützen des ASV „Be- wegung" Steyr, die mit fünf Mannschaf- ten am Meisterschaftsbetrieb teilnimmt, saniert nach über 10jähriger, intensiver Nutzung ihre beiden vereinseigenen Asphaltstockbahnen . Die Gesamtkosten für die Aufbringung eines neuen Belages betragen laut Kostenvoranschlag 106.308 S. Der Stadtsenat gewährte für diese Sanierungs-Maßnahmen eine Subvention in Höhe von 30.000 S. 8/340 100 Menschen wurden Zlllil Feuertod, die übrigen zu ewigem Gefängnis verurteilt. Die vom Bildhauer Mag. Gerald Brandstöt- ter gestaltete Rundplastik stellt die Verbren- nung der Waldenser dar (rd. 100 Anhänger wurden in Steyr zum Feuertod verurteilt, die Richtstätte lag im heutjgen Stadtteil Pyrach); eine Figur symbolisiert Versöhnung und To- leranz. Der neue Standort zwischen der alten Stadtmauer und dem landesgerichtlichen Gefangenenhaus wurde vom Verein in Ab- sprache mit der Fachabteilung für Altstadter- haltung, DenkmalpAege und Stadterneue- rung u. a. deshalb gewählt, weil dort die Rundplastik von allen Seiten eingesehen werden kann und durch den alten Kasta- nienbaum die Wirkung des Denkmals zu- sätzlich erhöht wird. Der Stadtsenat stimmte der Aufstellung des Denkmals an diesem Standort (GrünAäche im Bereich des Prof. Jörg Reitter-Platzes) so- wie der kostenlosen Übernahme in das Ei- gentum der Stadt Steyr zu. Förderung für EDV-Betrieb as junge Steyrer EDV-Diens tl eistungs- unternehmen Business Information Sy- stems Ges.m.b.H. (BIS) hat zur Erschließung eines neuen Geschäftsfeldes knapp 2Mill. S in die erforderliche Hard- und Software-Ausstat - tung investiert. Der Stadtsenat gewährte für diese Investition, mit der auch die Schaffung eines hochwertigen, zusätzli chen Arbeitsplatzes verbunden ist, dem Unternehmen einen zwei- prozentigen Zinsenzuschuß für ein fünfjähriges Darlehen und somit - verteilt auf fünf Jahre - eine Gewerbeförderung in Höhe von insgesamt 77.000 S. Land fördert Jugendkulturhaus uf Antrag der Stadt hat das Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Ge- meinden und Sparkassen, dem Trägerverein zur Adaptierung des neuen Jugendkulturhauses eine Bedarfszuweisung in Höhe von 275.000 S gewährt. Der Betrag wurde an den Träger- verein „Jugend- und Kulturhaus Steyr" weiter- geleitet. Christkindl-Zufahrt an den Advent- Sonntagen gesperrt Um den immer größer werdenden Ansturm auf Christkindl während der Vorweihnachtszeit verkehrsmäßig in geregelte Bahnen zu lenken, wurde ein neues Konzept ausgearbeitet, das heuer erstmals verwirklicht wird: An den vier Adventsonntagen (30.11., 7., 14., u. 21.12.) so- wie am 8. Dezember wird die direkte Zufahrts- straße zur Wallfahrtskirche Christkindl, zur Krippe und zum Weihnachtspostamt für den gesamten Verkehr grundsätzlich gesperrt. Rei- sebusse können die durch eine Schrankenan- lage versperrte Zufahrt mit einer eigenen Be- rechtigungskarte zwar benützen, müssen ihre Fahrgäste jedoch oberhalb der Kirche ausstei- gen lassen und sie zu einem vereinbarten Zeit- punkt wieder abholen. Geparkt werden die Busse in der Zwischenzeit entlang der Stelz- hamerstraße. Für Privat-PKW steht an Jiesen fünf Tagen Parkraum bei der Bezirkshaupt- mannschaft, dem Landesgericht und der Wirt- schaftskammer in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Für den Transport der Besucher wird ein kostenloser Bus-Shuttle-Dienst ein- gerichtet, der von 9 bis 17 Uhr die Gäste im 15 Minuten-Takt nach Christkindl und wieder re- tour bringt. Durch diese neue Regelung soll das Verkehrsproblem, das sich in den letzten Jah- ren speziell an den Sonn- und Feiertagen zuse- hends verschärft hat, gelöst und gleichzeitig die hohe Attraktivität eines Christkind l-Besuches in vollem Umfang aufrechterhalten werden. An allen übrigen Tagen ist die Zufahrtsstraße zur Christkindlkirche selbstverständlich frei be- fahrbar. Generalsanierung des Hallenbades wurde teurer ie im Frühjahr '97 abgesch lossene 1. Etappe der Generalsanierung des Stey- rer Hallenbades wurde teurer als geplant. Nach Vorliegen der geprüften Schlußrechnung ergibt sich eine Kostenerhöhung um 4,746.583,65 S, womit die Investitionskosten auf insgesamt 32,346.583,65 Sanstiegen. Verursacht wurde die Kostensteigerung u. a. durch bau- und elek- trotechnisch sinnvolle Vorgriffe auf die noch folgenden Bauetappen, durch Erhöhungen bei der Haustechnik, den Baumeister- und Metall- bauarbeiten sowie durch Leistungen, die sich im Zuge der Abwicklung - etwa durch Plan- korrekturen oder Vorschreibungen der Bau- bzw. Sanitätsbehörde - als zusätzlich notwendig herausstellten.
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