Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/9

Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil (F) ist im Steyrer Stadtsenatfür die Kultur, den Verkehr, die Bezirksverwaltung sowiefür das Markt- und Veterinärwesen zuständig. Imfolgenden Beitrag berichtet er aus dem Kultur-Ressort: egen Ende der Legislaturperiode des Gemeinderates der Stadt Steyr ist es Zeit und berechtigt, insbesondere über die kul- turelle Entwicklung in der Stadt Steyr Bilanz zu ziehen. Nach einer Studie des Österreichi- sehen Städtebundes sollten die Ausgaben der Kommunen vergleichbar dargestellt und aufge- schlüsselt sein. Doch bleibt dies leider ein Wunschtraum, weil viele Gemeinden - so auch die Stadt Steyr - mit der Kultur nicht vereinba- re Ausgaben in das Kulturbudget einrechuen und somit ein hohes und gut aussehendes Kulturbudget vortäuschen. So weist die Stadt Steyr bei einem Gesamt- budget von ca. 1000 Millionen Schilling für die Kultur lediglich 27 Millionen Schilling aus. Von diesenMillionen ist aber nur ein geringer Bruchteil (ca. 800.000 S) frei verfügbar. Es müs- sen daher alle Anstrengungen unternommen werden, um diesen Betrag im Interesse der zu gestaltenden Kultur bedeutend zu erhöhen und ...ein starkes Stück Stadt Dr Vizebürgermeister · Leol-'ola fei auf einen zeitgemäßen und mit anderen Städ- ten vergleichbaren Stand zu kommen. Folgende kulturelle Aktivitäten durch private Initiatoren der letzten sechs Jahre sind u.a. besonders hervorzuheben: Der Kultur- und Theaterverein AKKU konnte sich durch eine erhöhte Förderung und durch eigenes bemerkenswertes Engagement einen beachtlichen Platz im Kulturgeschehen der Stadt Steyr sichern. Kulturreferent Dr. Leopold Pfeil im Gespräch mit Künstlern im Rei thoffer- Areal. Der „Kunstverein Steyr" hat in der Schloß- galerie nach Aussage des Direktors des Frank- furter Museums einen international beachteten Kunstsalon geschaffen . Das Musikfestival Steyr hat heuer zum dritten Mal gezeigt, was junge Künstler, begeistert, en- gagiert und entsprechend gefördert, zu leisten imstande sind. Auf diesem Sektor darf man auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Die Galerie- und Ausstellungstätigkeit konnte durch gezielte Unterstützung gefördert wer- den. Beim Jugendkulturhaus konnte nach vielen in- • ternen Richtungsstreitigkeiten endlich ein Ob- jekt für die Jugend gefunden werden. Die Lie- genschaft der ehemaligen Schnitzerei Röder entspricht nahezu den Vorstellungen der jun- gen Betreiber. Die Landesausstellung 1998 im Objekt Reithoffer ist in voller Vorbereitung. Leider ge- lingt es hier nicht, durch die geringen Ansätze des Budgets, den unbedingt einzubeziehenden ersten Stock in das Ausstellungskonzept einzu- binden. Eine Landesausstellung sollte meiner Meinung nach diese Investition wert sein. Folgende Themen sind für die nächsten sechs Jahre von großer Wichtigkeit: Gänzliches Herauslösen der Kultur aus dem politischen Tagesstreit. Schaffung eines modernen Kulturmanagements durch die Vergabe von befristeten Verträgen. Erweiterung der Kompetenzen des Kulturrefe- renten und der Kulturverantwortlichen. Herauslösen von nicht kulturbezogenen Ausga- ben aus dem Kulturbudget. Erhöhung des Kulturbudgets und der frei ver- fügbaren Geldmittel. Der Kulturreferent der Stadt Steyr und der Vor- sitzende des gemeinderätlichen Kulturaus- schusses müssen ident sein. Ich erhoffe die Unterstützung aller an der Wei- terentwicklung der städtischen Kultur ernsthaft interessierten Bürgerinnen und Bürger und verbleibe mit den besten Wünschen. Geld für Tierschutz Für den Betrieb des Tierheimes Steyr und die Betreuung der Tiere wurden imJahr 1996 ca. 1,3 Mill. S aufgewendet, die durch Subventionen, Spenden und Legate gedeckt werden müssen. Der Stadtsenat bewilligte für den laufenden Tierheim- betrieb imJahr 1997 eine Förderung in Höhe von 43.000 S. 13/ 273

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