Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/5

eine Bestätigungfür den erfolgreichen Ver- laufunserer Budgetpolitik liefert das vorläu- fige Ergebnis des Rechnungsjahres 1996: So weisen die Zahlen im ordentlichen Haushalt - anstelle eines präliminierten Abganges von 2,8 Millionen - einen Überschuß von 33,7 Mill.Saus. Außerdem konnte der Schul- denstand um nicht weniger als 48,36 Mill. S verringert sowie zusätzlich eine nicht ge- plante Rücklagenzuführung in Höhe von 6, 6 Millionen durchgeführt werden. Zusam- men ergibt dies eine Ergebnisverbesserungge- genüber dem Voranschlag um beinahe 90 Mill. S, was u. a. bedeutet, daß die finanzi- ellen Spielräume der Stadt wieder größer wurden. Umso mehr, als wir durch den er- folgreichen Bud.getvollzug auch den Rück- lagenstand von für 1996 veranschlagten 50,76 auf126,9 Millionen erhöhen und so- mit innerhalb einesJahres um mehr als 150 % steigern konnten. Trotz der konsequenten Sparpolitik, die die Basisfür dieses erfreuliche Rechnungsergeb- nis bildete, haben wir im Vorjahr über den außerordentlichen Haushalt nicht weniger als 134,9 Mill. S investiert, damit sämtliche laufenden und neuen Projekte der Stadt fi- nanziert und somit auch einen beachtlichen Beitragfür die heimische Wirtschaft und zur Sicherung der Beschäftigunggeleistet. Ich meine, daß dieses positive Ergebnis den Er- folg unseres Budgetkurses eindrucksvoll be- stätigt und alle jene „Experten"widerlegt, die bei der Budgeterstellung '96 von einer viel zu optimistischen Einschätzung der Fi- nanzentwicklung odergar von einem „Pa- nikbuget "gesprochen haben. ie bereits angekündigt, wollen wir seitens der Stadt auch jene WAG- Mieter in Münichholz und Wehrgraben un- terstützen, die - weil sie nichtfristgerecht ei- nen Rückerstattungsantraggestellt haben - ihre zu viel bezahlte Miete von der WAG DieSeite B .. des . urgerme1sters nicht zurückbekommen sollen. Um uns einen Überblick zu verschaffen, wer tatsächlich noch entsprechende Forderungen gegenüber der WAG erheben will bieten wir dieser Personengruppe am 26. und 27. Mai im Mehrzwecksaal Münichholz die Möglich- keit, sich zu melden und die relevanten Da- ten erfassen zu lassen (Details siehe Seite 5). ie Lehrstellenknappheit ist leider auch in Steyr ein drückendes Pro- blem, und wir versuchen daher auch als Stadt, mit entsprechenden Initiativen gegen- zusteuern. So werde ich in der nächsten Gemeinderatssitzung die Freigabe jener hal- ben Million Schilling beantragen, die auf meine Initiative gezieltfür die Schaffung von zusätzlichen Lehrstellen im diesjährigen Budget vorgesehen wurde. Die Förderungs- mitte! der Stadt sollen in die gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) gestartete Lehrplatzoffensivefliefsen, an der sich außer- dem auch Bund und Land.finanziell beteili- gen und in deren Verlaufheuer bereits 35 neue, zusätzliche Lehrplätze in Steyrer Be- trieben geschaffen wurden. Als offizieller Lehrherr tritt dabei der vom AMS damit betraute„ Verein zur Förderung von Arbeit und Bildung" (FAB) auf Die praktische Ausbildung in ihrem Lehrberuferhalten die im Rahmen dieser Förderungsaktion einge- stellten jugendlichen in der Lehrwerkstätte von SNF (15 zusätzliche Lehrplätze) sowie in Steyrer Handels- und Gastronomiebetrie- ben (jeweils 10 zusätzliche Lehrplätze). Darüber hinaus stellt der Magistrat selbst heuer sieben zusätzliche lehr- plätze zur Verfügung, und auch der Reinhal- tungsverband Steyr und Umgebung nimmt einen kaufmännisehen Lehrling neu auf In Summe haben unsere bisherigen Aktivitäten im Lehrlingsbereich eine Reduzierung der Lehrstellensuchenden in unserer Stadt um beachtliche 30 Prozent erbracht. Ein vorläu- figes Ergebnis, mit dem wir uns aber nicht zufrieden geben dürfen und wollen. Denn wir müssen das traditionellgrößte Kapital unserer Stadt, nämlich die überdurchschnitt- lieh hohe Zahl an bestens ausgebildeten Facharbeitern und Technikern, auch in Zu- kunft erhalten. Weil letztlich sie den Aus- schlag dafür geben - auch die Generaldirek- toren von BMW, MAN oder SKF haben dies mehrfach iiffentlich erklärt -, daß sich internationale Konzerne in Steyr ansiedeln und hier Milliarden-Investitionen tätigen. us diesem Grund habe ich auch kürz- lich den Vorschlag unterbreitet, in Steyr einen eigenen Berufsausbildungifonds zu schaffen, über den die Stadt bzw. iiffentli- che Hand sowie - auf.freiwilliger Basis - auch die größeren Steyrer Unternehmen ent- sprechende Geldmittel zur Berufsausbildung zur Verfügung stellen. Diese Mittel sollen ge- zieltjenen Betrieben zufliefsen, die über den Bedarfdes eigenen Unternehmens hinaus Lehrlinge ausbilden und somit die hohe Ausbildungsqualitätfür die Zukunft si- chern. Ich meine - und es gibt schon positive Signale aus der Wirtschaft-, daß dieses Mo- dell besondersfür die Steyrer Großunterneh- men von Interesse sein könnte, die im immer härter werdenden Wettbewerb gut ausgebil- dete Fachkräfte in den nächstenJahren drin- gend benötigen werden. Dieser neue Ausbil- dungfonds müßte daher im Interesse unserer fugend aber auch im Interesse der Zukunft der ansässigen Unternehmen machbar sein, und ich werde mich bemühen, möglichst vie- le Betriebefür dieses Modell zu gewinnen. Unser gemeinsames Ziel muß es sein, allen Steyrerjugendlichen einefundierte Berufs- ausbildung zu ermöglichen und dafür zu sorgen, daß die Ausbildung unserer Kinder nicht dem Sparstift zum Opferfällt. Herzlichst Ihr

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