Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/4

Stadtrat Gerhard Bremm (SP) ist im Steyrer Stadtsenatfür Schul- und Sportangelegen- heiten, den Umweltschutz, den städtischen Wirtschaftshefund die Mülldeponie zustän- dig. Imfolgenden Beitrag berichtet er aus dem Umweltschutz-Ressort: utgrund der groEen Trenndisziplin der Steyrer Bevölkerung konnte die Sparte Mülltrennung bisher stets überaus gute Ergeb- nisse erzielen. Diese positive Entwicklung wird derzeit aber leider durch Umstände getrübt, auf die wir als Stadt praktisch keinen Einfluß haben. Es wurde nämlich die Verordnung über die Ver- pflichtung der Rückgabe von Verpackungs- stoffen geändert, sodaß Firmen jetzt nur mehr verpflichtet sind, 50 Prozent der anfallenden Packstoffe zu recyceln bzw. darüber den Nach- weis zu erbringen. Die Folge davon ist, daß die ARGEV (zuständig für die Sammlung von Verpackungsstoffen, Kunststoffen etc.) wie auch die AGR (zuständig für die Glassammlung) be- gonnen haben, ihre Sammlungen zu „optimie- ren". Diese „Optimierung" sieht aber so aus, daß ganz einfach die Sammelstandorte in den Städten und Gemeinden reduziert werden. Gesamtvolumen der Entsorgung bleibt gleich Die Stadt kann gegen diese unverständliche Vorgangsweise leider nichts unternehmen, da aufgrund der ministeriellen Verordnung für die Sammlungen ausschließlich diese beiden Pri- vatbetriebe zuständig sind und die Stadt im Rah- men dieses Systems lediglich die entsprechen- den Standplätze zur Verfügung zu stellen und für die ordentliche Reinigung zu sorgen hat. Trotz dieser negativen Entwicklung, die zu Recht auf heftige Kritik in der Bevölkerung stößt, ist es uns in Steyr im Verhandlungsweg gelungen, daß nur die unwirtschaftliche Sack- sammlung von Kunststoffen eingestellt wurde, das Fassungsvolumen insgesamt aber erhalten werden konnte. Darüber hinaus konnten wir erreichen, daß bei den großen Sammelstellen, bei denen in jüngster Zeit häufig über zu gerin- Amtsblatt der Stadt Steyr Gerhar Stadtrat '= [3 ge Entleerungsfrequenzen geklagt wurde, nicht mehr wie bisher einmal pro Woche, sondern dreimal wöchentlich eine Entleerung durchge- führt wi rd, sodaß das Gesamtvolumen der Ent- sorgung aufrechterhalten bleibt. In diesem Zusammenhang möchte ich neuer- lich eindringlich an alle Mitbürger appellieren, wirklich nur jene Stoffe in den Containern zu deponieren, die dort auch hingehören. Und es entspricht auch keinesfalls dem Sinn der Müll- trennung, wenn einige „schwarze Schafe" ein- fach auch Hausmüllabfälle bei den Sammelstel- len deponieren, weil davon ausgegangen wird, daß dort ohnehin täglich entsorgt wird. Glassammlung in zwei Farbkatego ri en Ein weiteres Problem, das ich noch ansprechen möchte, betrifft die Glassammlung, für die - wie oben erwähnt - die AGR zuständig ist. Die- ses Unternehmen hat der Stadt kürzlich mitge- teilt, daß die in Steyr seit 1986 österreichweit als Modellversuch durchgeführte Glassamm- lung nach drei Farbkategorien ans betriebswirt- schaftlichen Gründen eingestellt werden muß. Wir bemühen uns zwar, dies zu verhindern. Aufgrund der finanzie ll en Schwierigkeiten des Entsorgungs-Unternehmens ist die Wahr- scheinlichkeit jedoch relativ hoch, daß in Steyr diese Drei-Farben-Sammlung eingestellt und - so wie in ganz Österreich - auch in unserer Stadt bald nur mehr Weiß- und Buntglas ge- sammelt wird. Ich bedauere diese Entwicklung, die ausschließlich auf das Unvermögen der Entsorgungsfirmen zurückzuführen ist, per- sönlich sehr, ersuche jedoch um Ihr Verständ- nis, daß die Stadt keinen weiteren Einfluß mehr ausüben kann und wir diese Maßnahmen leider zur Kenntnis nehmen müssen. Altauto-Entsorgungsaktion wird wi ederho lt Zum Abschluß kann ich Ihnen aber auch noch über drei positive Beispiele aus dem Umwelt- bereich berichten: So wird - falls die Witterung paßt - die Garnison Steyr am 19. April mit 150 Grundwehrdienern eine Säuberung der Gebiete an der Enns, in der Unterhimmler Au und im Bischofswald durchführen, wobei für die Reini- gung des Ennsufers auch ein Pionierboot zum Einsatz kommen wird. Weiters bereitet die Um- weltschutzabteilung derzeit speziell für die Steyrer Schüler die Ausstellung „Grüner Le- bensraum" vor. Die Ausstellung wi rd in der letzten Schulwoche in der Mehrzweckhalle Wehrgraben gezeigt, wobei parallel dazu ein Aktivprogramm unter dem Titel „Natur erfah- ren", Diskussionen mit Umweltaktivisten, Steg- reifspiele etc. angeboten werden. Und schließ- lich führen wir aufgrund des großen Anklanges bei der Bevölkerung in der Zeit von 1. Mai bis 15. Juli 1997 neuerlich eine Altauto-Entsor- gungsaktion durch, von der ich hoffe, daß sie wiederum intensiv genützt wird. Die Details zu dieser Aktion entnehmen Sie bitte der Ein- schaltung auf Seite 12 dieser Amtsblattaus- gabe. 42 Meter lange Wasserrutsche für Steyrer Freibad Mit einer neuen Attraktion kann das Frei- bad der Stadt Steyr in der diesjährigen Ba- desaison aufwarten. Das Familienbecken wird mit einer 42 Meter langen Wasser- rutsche ausgestatte't, was speziell die Kin- der und Jugendlichen freuen wird. Aufgrund der relativ knappen Frist bis zur Eröffnung des Freibades Mitte Mai wurde der Auftrag zur Planung und Errichtung der Anlage zum Gesamtpreis von einer Million Schilling mittels Bürgermeister- Verfügung bereits erteilt. Der Stadtsenat beantragte beim Gemein- derat, diese Verfügung zu genehmigen. 7/103

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