Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/4
Gesundbleiben weraen Verantwortung für die Gesundheit übernehmen Mein Körper, meine Seele und Ich Schon wie der Titel es ausdrückt, geht es in diesem Artikel um die Getrenntheit und um die Gemeinsamkeit unseres Selbstbildes. Wir be- trachten Teile von uns, als wären sie uns fremd und hätten nichts mit unserer Person zu tun. Im Gegensatz dazu geht es um die Wahrneh- mung unserer Gesamtperson als eine Leib-See- le-Geist-Einheit, die bis zum Tod untrennbar miteinander verbunden und ständig in Kom- munikation in uns und mit unserer Umwelt ist. Wir Menschen im Westen haben uns zu einem getrennten Körper/Bewußtsein entschieden, in- dem wir es in Teile zerlegen, uns in Körper, Seele und Geist spalten. Dieses Bild der Ge- trenntheit, welches zumindest so alt ist wie das tiefste Mittelalter, schafft den Mangel an inner- personeller Kommunikation, der - wie im äuße- ren Leben - zu Mißverständnissen führt. Machtansprüche und Mißverständnisse erzeu- gen KonAikte. Wir erleben uns disharmonisch, unrund, eben nicht als Ganzes. Andauernde Konflikte und Spannungen - werden sie nicht dort gelöst, wo sie entstehen - verlagern sich nach innen und können zu körperlichen Symp- tomen führen, die wir letztlich als Krankheit erkennen. Der Vo lksmund weiß es längst, daß eine innige Beziehung zwischen unserem Gefüh l, dem Denken und zwischen unserem Körper herrscht . Wenn uns etwas widerfährt, das wir „nicht schmecken können" oder „nicht riechen konnten", fä ll t es uns schwer, ,,es zu schluk- ken", und es wird wie „e in Stein im Magen" lie- gen. Es kann uns dabei „sauer aufstoßen"; so etwas ist „nicht leicht zu verdauen". Diese Re- dewendungen beschreiben, wie wir uns einem Problem gegenüber verhalten können - und tat- sächlich: Ärger erhöht unsere Magensäure, Kostenlose Rechtsauskunft echtsanwalt Dr. Walter Lanner erteilt am Donnerstag, 24. April, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr im Rathaus, 1. Stock, Zim- mer 101, kostenlose Rechtsauskunft. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Dienstleistung der oö. Rechtsanwaltskammer, für welche die Stadt Steyr ledigli ch die Räum- lichkeiten zur Verfügung stellt. Einlaß zur Bera- tung bis spätestens 16 Uhr. Amtsblatt der Stadt Steyr Angst beschleunigt unsere Darmtätigkeit. Es ist eigentlich kein Wunder, wenn wir uns „über etwas den Kopf zerbre- chen", daß wir Kopfschmerzen bekommen, wenn wir jahrelang unter beruflichen, finan- ziellen und familiären „Belastungen" leiden, sich tatsächlich der Rücken krümmt, wenn wir vor Ärger ständig „sauer" werden, daß wir unter Gastritis leiden, sondern eine ganz normale Reaktion auf Zustände und Verhaltensweisen, die unserem Wesen scha- den und uns in der Entwicklung und Entfal- tung hemmen. Unser Körper ist nicht nur funktionell, er ist keine Maschine. die dem Verstand dient. Der Körper ist nicht Besitz, sondern „Ich bin Körper, der Körper bin Ich". Die- ser Satz müßte uns eigentlich schwindlig ma- chen, da uns möglicherweise dabei klar wird, welche Verantwortung und Herausforderung für unsere Gesundheit und für unser Wohlerge- hen damit verbunden ist. Eduard Bach schreibt: ,,Krankheit ist ein Korrektiv, dessen sich die Seele bedient, um uns aufmerksam zu machen, daß wir gegen unser Wesen steuern. Krankheit ist eine Form von Kurskorrektur." Wir leben durch den Körper hindurch. Er nimmt mit unserer individuellen Lebensge- schichte Gestalt an. Alles, jede Erfahrung, je- des Gefühl, jede Wahrnehmung ist in ihm ge- speichert. Unser Verhalten drückt sich in unse- rer Körperhaltung aus. Durch ihn ist es uns möglich, daß wir empfinden, wahrnehmen, und durch ihn können wir unseren Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen. Hören wir auf ihn, teilt er uns mit, was uns guttut und was zu verändern ist. Verein „Drehscheibe Kind 11 Promenade 12, Tel. 48099 Für Berufstätige und Eltern, die wichtige Erle- digungen und Einkäufe haben, ist die Spiel- stube im Verein „Drehscheibe Kind" ab sofort auch samstags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Säuglinge müssen einen Tag vorher angemel- det werden. Spielgruppen zum Eingewöhnen in den Kin- dergarten: Di und Do von 14.30 bis 16.30 Uhr. Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein be- ständiger Prozeß der Veränderung. Anstatt sich über die Symptome zu beschweren, sie weg- leugnen zu wollen, können wir lernen, uns zu akzeptieren: ,, ... ich setzte mich unter Druck, ich bewertete mich ständig und stellte mir vor, wie mich andere bewerten, mir war zum Kot- zen, eine Blähung jagte die andere - ich hatte Angst. Sie lähmte mein Hirn, leichter Schwin- del trat auf und immer wieder dieser Magen- druck. Ich bin eben nicht gut genug, so dachte ich mir und habe es auch sofort wieder geleug- net .... Ich bin dabei, mich zu verändern, alte, gelernte Verhaltensweisen und nicht mehr pas- sende Glaubenssätze zu verabschieden. Ich er- laube mir vermehrt Gefühle. Wenn ich ähnli- che Symptome spüre, denke ich mir: Okay, so ist es jetzt, ja ich bin ängstlich. Ich fahre fort, meine körperlichen Aktivitäten wohlwollend zu beachten. Dabei merke ich, daß ich ruhiger werde. So hinhören erzeugt ein Gefühl des Re- spekts, der Anteilnahme und der Zuwendung. Ja sagen und vertrauen darauf, daß es gut ist wie es ist, erzeugt ein Gefühl der Gelassenheit in mir, und ich beginne mich anzunehmen, zu akzeptieren, mich zu respektieren, zu achten - auch mit oder gerade wegen meiner zeitweisen Ängstlichkeit. Ich höre mir weiterhin zu, wie mein Atem fließt, ein und aus, ein und aus, ohne mein bewußtes Zutun, und in mir beginnt sich ein Gefühl des Friedens einzustellen. Ich schließe die Augen, ein Lächeln taucht auf. Ich bin eben wie ich bin, und das mag ich an mir ..." Wir können lernen, uns zu erforschen. Wir können lernen, neugierig auf uns zu sein. Wir können ler- nen, uns großherzig und liebevoll zu begegnen - nnd Psychotherapie kann dabei hilfreich und heilsam sein. Werner Mikota Amtsblatt der Stadt Steyr Medieninhaber und Herausgeber Stadt Steyr, 4400 Steyr, Stadtplatz 27 - Redaktion Stabsstelle für Presse und Information, 4400 Steyr, Stadtplatz 27, Telefon 0 72 52 / 544 03, FS 281 39, Telefax 072 52 / 483 86 - Hersteller Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3 -Verlags- und Herstellungsort Steyr - Anzeigenannahme Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3, Telefon 072 52 / 52 0 84 - 0 23/119
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