Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/3

Frau Vizebü1germeister Friederike Mach (SP) ist im Steyrer Stadtsenatfür die Seni- orenbetreuung, die Kindergärten,fiir soziale Angelegenheiten sowiefür das Gesundheits- und Rettungswesen zuständig. Imfolgenden Beitrag berichtet sie über die Arbeit in den städtischen Kindergärten und Horten: it 13 Kindergärten und 5Horten bietet Steyr, gemessen an der Bevölkerungs- zahl, eine große Anzahl an Kindergarten- und Hortplätzen. Trotzdem ist die Stadt Steyr be- müht, das Kindergarten- und Hortnetz weiter auszubauen. Bei Neu-, Umbau oder Sanierun- gen wird auf Raumgestaltung, Raumsituation, Vizebürge~eister Friedenke Mac, „Sozialpädagogische Fami lienbegleitung" mit einer Son<lerkindergärtnerin und einer Sozial- arbeiterin. Wissenschaftliche Erkenntnisse in bezug auf Intelligenz und Begabungsförderung sowie Chancengleichheit weisen darauf hin, daß das Kind in seiner frühen Kindheit am bildungs- fähigsten und sehr aufnahmebereit ist. In unse- ren Kindergärten und Horten wird diesen Aspekten Rechnung getragen. In laufenden Fortbildungsveranstaltungen wer- den die Erzieherinnen theoretisch und prak- tisch nach den neuesten pädagogischen Er- kenntnissen geschult. Eine Methode der Bil- präziser Begriffe sind, die ein Kind zur Verfü- gung hat, umso besser, logischer und klarer wird es denken können und umso reichhaltiger und flüssiger wird sein Wortschatz werden. Mit Hi lfe der Sprache werden Denkvorgänge lebendiger, die Phantasie wird angesprochen. Denkspiele, sogenannte didaktische Spiele, Arbeitsblätter, Bilderbücher, gemeinsam Erleb- tes, das Betrachten von Dingen und Gegen- ständen in der Natur sollen nachhaltige Ein- drücke schaffen. Natürlich wird auch die Bewegung, das Musi- zieren und die Rhythmik gefördert. Das selb- ständige Gestalten im Zeichnen, Malen und Neueste pädagogische Erkenntnisse in den städt. Kindergärten und Horten Farben und Materialien - aufgrund neuester Er- kenntnisse - in höchstem Maße Rücksicht ge- nommen. Rund 1200 Plätze stehen derzeit zur Verfügung. Die jährliche finanzie lle Belastung für die Stadt Steyr ist beträchtlich. Die Aufgabe des Kindergartens bzw. Hortes ist es, die Erziehung der Kinder durch die Familie nnd durch die Schule zu unterstützen und zu ergänzen. Damit auch berufstätigen Müttern die Sorge um das Wohlergehen ihrer Kinder tagsüber abgenommen werden kann, führt die Stadt Steyr Tagesstätten mit den Öffnungszei- ten von 6.30 Uhr bis 18 Uhr (11,5 Std.). Zusätzlich zu den Kindergärten gibt es derzeit 15 Hortgruppen, in denen Kinder nach dem Schulbesuch betreut werden. Horte verstehen sich als Einrichtung für Schulkinder. Hier wird Hilfestellung bei Hausaufgaben, Übungsbei- spielen aus Mathematik, Deutsch, Englisch usw. gewährleistet, jedoch darf der Hort nicht als Nachhilfeeinrichtung gesehen werden. Schulkinder lernen hier auch, ihre Freizeit ge- meinsam sinnvoll und angenehm mit Freunden zu gestalten. Als zusätzliches Angebot für die Kindergärten verfügt Steyr über eine mobile Logopädin, zwei mobile Sonderkindergärtnerinnen sowie die Amtsblatt der Stadt Steyr dungsarbeit ist die Montessoripädagogik, die bereits im Ki11dergarten Fabriksinsel praktiziert wird. Diese spezielle Form von Erziehungsar- beit wird mit Beginn des neuen Kindergarten- jahres 1997/98 auch in anderen städtischen Kindergärten angeboten. Die Erziehungs- und Bi ldungsarbeit wird im letzten Kindergartenjahr - also vor dem Schuleintritt - intensiver. Die Förderung im Kindergarten erstreckt sich auf die Bereiche der Informationsaufnahme, der Begriffsbil- dung, der Spracherziehung sowie der Denk- förderung. Je vielfältiger, anschaulicher und Basteln wird angeregt. Das Schöpferische im Menschen ist vielleicht in keiner anderen Pha- se seines Lebens so gut zu beobachten wiege- rade in der Zeit vor dem Schuleintritt. Der Kindergarten hilft dem Kind bei seiner Persönlichkeitsentfaltung und bietet eine echte Chance, sich in der Gemeinschaft Gleichaltri- ger für den nächsten Lebensabschnitt, für die Schule, vorzubereiten. Diese Arbeit an und mit den Kindern stellt eine nach den letzten päda- gogischen Erkenntnissen praktizierte Vorschul- erziehung dar. Hiezu bedarf es auch der ver- ständnisvollen Mithilfe der Eltern. Mehr Geld für „Aktion Tagesmütter 11 Die Stadt Steyr unterstützt seit Jahren die wertvolle Arbeit des Vereines „Aktion Tages- mütter OÖ", der Betreuungsplätze für Kin- der unter drei Jahren zur Verfügung stellt. Im Vorjahr wurde dem Verein pro betreutem Kind eine Subvention in Höhe von 1.800 Schilling/Monat bzw. ein jährlicher Gesamt- förderungsbetrag von rund 270.000 Schilling gewährt. Für 1997 stockt die Stadt die Förde- rung auf 1.900 Schilling pro Kind und Mo- nat auf. Der Stadtsenat stellte an den Gemeinderat den Antrag, dieser Erhöhung zuzustimmen sowie 500.000 Schilling als maximale Gesamtjahres-Subvention festzulegen . 7/71

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