Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/3

Norwegische Armee testet Steyrer Sturmgewehr BMW zieht Bilanz über ein erfolgreiches Jahr nde Februar besuchte der norwegische Botschafter, Seine Exzellenz Erik Chri- stian Selmer, in Begleitung des königlich nor- wegischen Honorarkonsuls, KommR Dkfm. Dr. Rudolf Schneider, die Firma Steyr Mann- licher. Die Gäste wur- den im historischen Waffensaal in Anwe- senheit von Bürger- meister Leithenmayr, Generaldirektor DI Dr. Streicher sowie Vorstandsdirektor Ing. Hambrusch und dem Verkaufsleiter von Steyr Mannlicher, Prokurist Stadler, begrüßt. Anschließend wurde der hochrangige Besuch durch die Produktionshallen des Unterneh- mens geführt. Die modernen Fertigungsanla- gen am Standort Steyr waren für den norwegi- schen Botschafter von bedeutendem Interesse und fanden große Anerkennung. Das BMW-Motorenwerk Steyr erzielt Höchstwerte und hat erneut ein Rekordjahr abgeschlossen: Der Umsatz stieg 1996 um eine Milliarde bzw. 7 Prozent von 14,4 auf 15,4 Mrd. S; die Produktion erhöhte sich um 5 Prozent von 419.000 auf 442.000 Motoren. Nahezu gleichgeblieben ist die Zahl der Mit- arbeiter mit 21 76 Beschäftigten. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Ver- schiebung bei den Motortypen. Insgesamt hat eine Veränderung von den Vierzylindern (-8 0/o von 262.000 auf 242.000 Einheiten) zu den Sechszylinder-Antrieben stattgefunden (+27 0/o von 157.000 auf 200.000 Motoren). Um 8 Prozent rückläufig waren die Dieselan- triebe: 1996 wurden 96.000 Einheiten er- Grund für diesen Besuch war eine Ausschrei- bung zur Lieferung von Sturmgewehren für die norwegische Armee, an der die Steyr Mann- licher AG im Jahr 1996 teilgenommen hat, wo- bei sie jetzt zur Erprobung des weltweit be- kannten Sturmgewehres STG77 (AUG) eingela- den wurde. Case Steyr Landmaschinentechnik steigert Umsatz Der im September 1995 zwischen Case und Steyr abgeschlossene Liefervertrag und die ein Jahr später erfolgte Mehrheitsbeteiligung des Case-Konzerns an der Steyr Landma- schinentechnik in St. Valentin haben sich be- reits im ersten Geschäftsjahr hervorragend bewährt: Die Case Steyr Landmaschinen- technik konnte ihren Umsatz 1996 - gegen- über dem Vorjahr - um genau 40 Prozent auf nahezu 2,5 Milliarden Schilling steigern und ein positives Geschäftsergebnis erwirtschaf- ten. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung bestä- tigt die hohe Akzeptanz der neuen Steyr- Traktoren in Österreich, im Export und in der europäischen Case-Händlerschaft. Letz- teres gilt besonders für die Steyr Freisicht- modelle, die seit Oktober vergangenen Jah- res auch im Case-Design lieferbar sind. Case konnte damit die Marktführerschaft auf Monatsbasis in Deutschland erobern. Beide Marken zusammen erreichten in Deutsch- 12/76 land im Oktober 1996 einen Marktanteil von 22,7Prozent und lagen auch im Novem- ber mit 19 Prozent klar in Führung. In der Case Steyr Landmaschinentechnik in St. Valentin wurden 1996 insgesamt 5400 Traktoren erzeugt. Für das lfd. Jahr ist eine Steigerung auf 6300 Einheiten vorgesehen. Steyr-Traktoren sind marktführend Der Traktorenmarkt in Österreich wuchs 1996 - gegenüber dem Vorjahr - um 31 Pro- zent. Insgesamt wurden 8516 Traktoren neu zugelassen; die Zulassungen erreichten nach den starken Rückschlägen 1994/95 wieder das Niveau des Jahres 1991. Das markt- führende Fabrikat ist mit Abstand Steyr: Die Case Steyr Landmaschinentechnik konnte 1996 in Österreich 2633 Traktoren vermark- ten, das sind um 602 Einheiten mehr als 1995. Damit hält der Hersteller einen Marktanteil von 30,9 Prozent in Österreich. zeugt, gegenüber 104.000 im Jahr davor. Die Benzinmotoren verzeichneten ein Plus von 10 Prozent auf 346.000 Stück (1995: 315.000). Die Bauarbeiten der fünften Ausbaustufe sind plangemäß fortgeschritten. Vom Ge- samtvolumen in Höhe von knapp 4Mrd. S wurden 1996 bereits 1,5 Milliarden inve- stiert. Die neu errichtete Fertigungshalle - das Kernstück der Erweiterungen - wird Ka- pazitäten für zusätzliche 100.000 Motoren jährlich schaffen; Produktionsstart soll im Herbst dieses Jahres sein. Heuer, im fünfzehnten Produktionsjahr, wird die BMW Motoren GmbH in Steyr den vier- millionsten Motor produzieren. Belgien kauft Steyrer Radpanzer ie belgische Armee qua lifiziert nach äußerst anspruchsvollen Tests den „Steyr Pandur" als weltbesten Radpanzer der 10 - 14 Tonnen-Klasse und scheidet den übri- gen internationalen Mitbewerb aus. Die Steyr- Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG hat mit dem belgischen Verteidigungsminister einen Liefer- vertrag über 54 Pandur-Panzer abgeschlossen. Dieser Vertragsabschluß mit einem NATO- Land bedeutet eine nachhaltige Aufwertung des Produktimages und stellt eine wichtige Re- ferenz für die Erschließung weiterer Märkte dar. Der Auftragswert liegt bei rund 450 Millio- nen Schilling. 192 Pandure wurden in der jüngeren Vergan- genheit im In- und Ausland verkauft. Mit einer weiteren Erhöhung des Auftragsstandes kann kurzfristig gerechnet werden, nachdem der Landesverteidigungsrat im Dezember vergan- genen Jahres die Entscheidung getroffen hat, für das Österreichische Bundesheer 200 zusätz- liche Pandure zu kaufen. Mit dem Kampfschützenpanzer „ASCOD" - ei- ner Gemeinschaftsentwicklung mit dem spani- schen Partnerunternehmen Empresa Nacional Santa Barbara -gelang im Vorjahr der Markt- eintritt im NATO-Land Spanien. Insgesamt ste- hen dort „ASCODs" im Wert von über 10 Mil- liarden Schilling zur Lieferung an. Im Dezem- ber 1996 hat sich der Landesverteidigungsrat auch für den Ankauf von 112 ASCOD-Kampf- schützenpanzern für das Österreichische Bun- desheer entschieden. ste■r

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