Amtsblatt der Stadt Steyr 1997/2

mit dem Stadtentwicklungskonzept, das in einer eigenen Sitzung des Gemeinderates am 6. Februar mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP beschlossen wurde, verfügen wir ab so- fort über einefundierte planerische Grundla- ge, die uns als Leitliniefür die Entwicklung unsertr Stadt in den nächsten 10 Jahren dient. Damit erfüllen wir als eine der ersten Städte die vom Land Oberösterreich allen Kommunen zwingend auferlegte Erstellung eines demrtigen Konzeptes. as Stadtentwicklungslwnzept um- faßt eine Vielzahl von detaillierten Zielvo1gaben und Maßnahmen für das nächsteJahrzehnt - 110n der Umwelt über Bauen/ Wohnen, Wirtschaft; Verkehr bis hin zu sozialen, kulturellen, touristischen so- wie Sport- und Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig enthält das Konzept aber auch eine Kostenschätzung über die dafür e,for- derlichen finanziellen Mille!, was meiner Meinung nach besonders wichtig ist. Denn damit ist sic!JeJgeste!lt, daß das Stadtent- wicklungskonzept keine unverbindliche Wunschliste darstellt, sondern wirklich nur jene Maßnahmen enthält, die sich die Stadt im Verlaufder nächsten 10 Jahre tatsächlich auch leisten kann. Wir sind bei der Erstellung dieses Konzeptes sehr gewissenhaft vorgegangen und haben mit Prof Dr. Peter Breitling einen überaus renommierten Fachmann aufdiesem Gebiet mit dieser Aufgabe betraut. Über vierJahre sind von der Auftragsvergabe Ende 1992 (Erarbeitung eines Vorentwurfes) bis zum nunmehrigen Beschluß vergangen. In diesem Z eitraum haben wir die Wünsche und Vor- stellungen der Steyrerinnen und Steyrerfür rlie zukünftige Stadtentwicklung mittels Fra- p;ebogen erhoben. Wir haben den Bürgern rlen Vorentwurfim Stadtsaalpräsentiert 11nd zur Diskussion gestellt sowie diesen je- rinn Bewohner über das Amtsblatt im De- Bürgermeisters tail zur Kenntnis gebracht. Und wir haben schlußendlich im Rahmen einer einwöchigen A usste/lung über das Stadtentwicklungs- konzept im Rathaus sowie bei insgesamtfünf Stadtteilge)prächen im September des Vor- jahres nochmals umfassend informiert und GelegenheitgeboLen, 1e1eitere Wünsche, An- regungen oder Kritikpunkle einzubringen. Aufgrund der Tatsache, daß wir vor allem natürlich auch in den zuständigen Gremien lange und intensiv über das Stadtentwick- lungskonzept beraten und diskutiert haben, bin ich überzeugt davon, daß das nunmehr beschlossene Stadtentwicklungskonzept ein sehr gutes, wissenschcifilich hervorragend fundiertes Werk darstellt. Es entspricht in Aufbau, Inhalt und Form exakt den ver- bindlichen Vorgaben des Oö. Raumord- nungsgesetzes, und es ermöglicht uns vor al- lem eines: die Weiterentwicklung unserer Stadt in den nächsten 10 Jahren gezielt in Angriffzu nehmen und aufBasis eines de- taillierten undfinanziell realistischen Maß- nahmenkataloges die einzelnen Vorhaben Schrill für Schritt umzusetzen. n der Zielgeraden befindet sich die Bahnhofsüberbauung, das Schlüssel- projekt zur Umsetzung des innerstädtischen Verkehrskonzeptes. Voraussicht/ich bereits im April ist Baubeginnfür dieses Groß- bauvorhaben, dessen Realisierung rund 13 7 Mill. S e,fordern wird. Die Kosten dafür tragen je zur Hälfte ÖBB und Stadl. Das Land Oberösterreich hat jedoch zugesichert, zum Finanzierungsanteil der Stadt 25 Mil- lionen beizusteuern. Ich werde in einem per- sönlichen Verhandlungsgespräch mit Lan- deshauptmann Dr. Pühringer aber versu- chen, daß das Land seinefinanzielle Beteili- gung noch erhöht. Zu der Kritik, daß sich die Kostenfür dieses Großprojekt deutlich erhöht haben und eine Tunnelvariante billiger käme, möchte ich feststellen, daß sich die Mehrkosten zum ei- nen aufgrund der überaus langen Vorlauf zeit zu diesem Projekt ergeben haben und zum anderen hauptsächlich aufvon den ÖBB geforderte, zusätzliche bauliche Maß- nahmen zurückzuführen sind. Und was die Tunnelvariante betrifft, sofehlt dieser Kritik insoferne jede sachliche Grundlage, da be- reits bei der Auswahl der von namhaften Architekten erstellten Projekte die geschätz- ten Kosten für die Tunnellösung um rund ein Drittel höher als bei der nunmehr ver- wirklichten Lösunggelegen sind. Die Bauzeitfür die Bahnhefsüberbauung beträgt rund 18 Monate, sodaß das für die innerstädtische Verkehrsentlastung so über- aus wichtige Verkehrsbauwerk bereits Ende 1998 fertiggestellt sein wird. Wir werden dann über ein zweigeschossiges Parkdeck mit rund 200 PKW-Stellplätzen sowie 9 Stell- plätzenfür die Bundesbusse verfügen und damit die angestrebte Verknüpfung der öf fentlichen Verkehrsmittel Bahn, Bundes- busse sowie zentraler Umsteigestelle der städ- tischen Linienbusse herstellen. Darüber hin- aus wird - was mindestens ebenso wichtig ist - durch die direkte Anbindung der Bahn- hofsüberbauung an die Märzenkellerum- fahrung der gesamte Bereich Ennsdoifent- scheidend vom Durchzugsverkehr entlastet. um Schluß möchte ich Sie noch herzlich einladen, sich am derzeit lau- fenden Sloganwettbewerbfür unsere Stadl zu beteiligen - eine Teilnahmekarte finden Sie aufSeite 9. Machen auch Sie mit und texten Sie einen Werbeslogan für Steyr. Viel- leicht ist es gerade Ihr Vorschlag, der von der unabhänl(il(enJury ausgewählt wird, und ich kann Ihnen den 10. 000 Schilling-Sieger- scheck überreichen. In diesem Sinne und mit der Einladung an alle Steyrerinnen und Steyrer, an der Präsentation des Siegerslog- ans am Samstag, 15. März, um 10.30 Uhr aufdem Stadtplatz teilzunehmen, verbleibe ich herzlichst

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