Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/12
Stilgerechte Althaus-Sanierung in Steyrdorf Die Re~taurierung der barocken Fassaden am Haus Kirchengasse 12 bildet den Ab- schluß der umfangreichen Sanierung des Gebäudekomplexes. Wohnungen und zwei Geschäftslokale wurden im Gebäude adap- tiert, das eine über Jahrhunderte gewach- sene Struktur aufweist. So konnten im l loftrakt Putzritzungen aus der Renais- sa nce freigelegt werden, an die nahtlos ein Baukörper aus der Zeit des Historismus anschließt. Im Hof des Hauses, der bis zur ehern. Stadtmauer reicht, fühlt man sich zu einem Heurigen aus der Biedermeier- zeit nach Wien versetzt. Bei der Sanierung des Objektes lag ein be- sonderes Augenmerk in der stilgerechten Restaurierung. Eine engagierte Holz- restauratorin verhalf den Türen, Fenstern und verschiedenen Einbauten aus Holz zu einer neuen Blüte. Gerade die Altstadter- haltung und Denkmalpflege fördert die Verwendung alter Materialien · eine be- hutsame Reparatur wird der vollständigen Erneuerung vorgezogen. Dieses Prinzip läßt sich an der Gassenfassade ablesen: Behutsam konnte in vielen Arbeitsgängen die barocke Fassade freigelegt werden. Die barocke Farbfassung war unter den vielen Farbschichten zu finden und bildete die Grundlage für die endgültige Farbgebung. ,,Die Sanierung des Hauses ist ein Bau- stein für die Belebung eines aufstrebenden Stadtviertels", freut sich DI Dr. Hans Jörg Kaiser, Leiter der Fachabteilung für Altstadterhaltung, Denkmalpflege und Stadterneuerung des Magistrates, über die Restaurierungs-Maßnahmen in Steyrdorf. 6/350 Stadt als wichtiger lmpulsge er f „ r auwirtsch t 66 Millionen in Hoch- und Tiefbauprojekte investiert 1 ie Stadt Steyr ist als Auftraggeber auch im Jahr 1996 wieder wichtiger Impulsgeber für die heimische Bauwirt- schaft: Allein heuer investiert die Stadt über 66 Mill. S in verschiedene Hoch- und Tief- bauprojekte, wobei in dieser Summe die fi. nanzielle Beteiligung an der überaus regen Wohnbautätigkeit noch nicht enthalten ist. Mit 15 Millionen die größte Einzelinvesti- tionssumme entfällt dabei auf die Sanierung des Hallenbades, für die im kommenden Jahr nochmals in etwa derselbe Betrag be- reitgestellt werden wird. Knapp 13 Mill. S stellt die Stadt heuer für den weiteren Aus- bau des Forschungs- und Ausbildungszen- trums für Arbeit und Technik .FAZAT" so- wie den Neubau des Fachhochschulgebäudes zur Verfügung (1997: nochmals 10 Mill.) . Aufträge im Gesamtausmaß von rund 19 Milli- onen wurden 1996 im Straßen- und Kanal- bau vergeben, wobei die Aufschließungs- straße Knoglergründe mit einem Leistungs- umfang von 3,3Millionen sowie der Kanal- bau .Reichenschwall Pyrach-Laichbergweg" iele Jahre mußte der Dunklhof (Kirchen- gasse 16) auf die Sa- nierung des Daches warten. Eine einge- hende Untersuchung des Dachstuhles hat gezeigt, daß die jahrhundertalten Holzteile die Zeit be- stens überstanden hatten. Die ständige Pflege der Dachhaut war für den guten Er- haltungszustand des Dachstuhles maßge- bend. Einfache Er- neuerungen waren im Holzgebälk notwen- dig; das größte Pro- blem lag in der veral- teten Dachlattung, die zur Gänze zu erneu- ern war. Um den Al- terswert des Hofes zu bewahren, mußte auf 1 1 J- mit 5,8Mill. und „Christkindlsiedlung" mit 4,5 Mill. Sdie größten Einzelinvestitionen darstellen. Für den Brücken- und Wasserbau werden heuer rund 8,5Mill . S investiert. Die teuersten Einzelprojekte sind in diesem Be- reich die Generalsanierung der Wehranlage Große Falle mit ca. 5 Millionen und die In- standsetzung Schwarze Brücke mit ca. 2Mill. Schilling. Die bauliche Erweiterung des neuen Kommu- nalzentrums schlägt mit 7Mill . Szu Buche, die Altstadterhaltung mit rd. 3,3 Millionen, und für neue Beleuchtungsanlagen wird ebenfalls eine Million Schilling investiert. In Summe ergeben die von der Stadt Steyr in diesem Jahr beauftragten Planungs- und Bau- vorhaben nur im Huch- und Tiefbau (ohne Wohnbau) somit einen Gesamtauftragswert von über 66 Mill. S, der direkt der heimi- schen und im speziellen der regionalen Bau- wirtschaft zugute kommt und wesentlich zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bauhaupt- und Baunebengewerbe beiträgt. historische Dachziegel zurückgegriffen werden. Die Verlegung der alten Dachziegel erfolgte in der handwerksmäßigen Tradition, Firstreiter und Ortgänge wurden in Mörtel verlegt. Die Kaminköpk und Dachgaupen wurden bei der Sanierung des Daches dem historischen Vorbild angepaßt. Eine mustergültige Sanierung des Dachstuhles und der Dachhaut sichert den Weiterbestand des Dunklhofes. Die zweite Restaurier-Etappe, die in den kommenden Jahren erfolgen soll , umfaßt die Sicherung der Steinsäul en und die Sanierung der Hoffassaden. ste■r ... :::, "' ~ "' ::c ö .E
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