Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/10

Kunstinitiative im Reithoffergebäude ie Stadt Steyr überläßt dem Verein „ROHSTOFF - eine Kunstinitiative" in Form eines Prekariums das zweite Oberge- schoß des Reithoffergebäudes (ehemaliges Reifenlager SDP) im Ausmaß von ca. 1.228 1112. Der Verein besteht derzeit aus den Steyrer Kunstschaffenden Mag. Reinhold Rebhandl, Walter Ebenhofer und Mag. Johannes Anger- bauer, die in den Räumlichkeiten einerseits Ateliers für ihre persönlichen künstlerischen Arbeiten einrichten werden, gleichzeitig aber auch durch temporäre Betreuung von Ausstel - lungsräumen und eines Gastateliers, durch Ab- haltung von Ausstellungen , Workshops, Pro- jekten, Lesungen, Performances etc. zur Förde- rung, Vermittlung und Verbreitung von Kunst beitragen wollen. Die Stadt stellt die Räumlich- keiten für vorerst etwa zwei Jahre kostenlos zur Verfügung, vom Verein sind lediglich die anfal- lenden Betriebskosten zu bezahlen. 20 Jahre amnesty international in Steyr Die Bilanz der Steyrer Gruppe von amnesty in- ternational (ai) über 20 Jahre Menschenrechts- arbeit mit ihren Aktivitäten, Aktionen und Ver- anstaltungen kann sich sehen lassen: Mehr als 27.000 Briefe und unzählige Petitionen für Ge- wissensgefangene auf der ganzen Welt schickte die Gruppe im Lauf dieser 20 Jahre ab. Sie wur- den überall dort aktiv, wo Menschenrechtsver- letzungen begangen wurden, z. B. in Guatema- la, USA, Uganda, Südafrika, Vietnam, der ehe- maligen Sowjetunion, in Griechenland und in der Türkei. Zahlreiche Informationsstände, Le- sungen, Konzerte, Ausstellungen und Gottes- dienste zu Menschenrechtsthemen wurden durchgeführt sowie Vorträge über die Arbeit von ai gehalten. Der Einsatz für die Menschenrechte war und ist erfolgreich: Zahlreichen Menschen, darun- ter konkret 14 der von der Gruppe „adoptier- ten" 22 Personen, konnte zur Freiheit verholfen werden. Geholfen wird Menschen, die unschul - dig - oft jahrelang ohne Anklage oder Gerichts- verfahren - ins Gefängnis kommen - nur wegen ihrer politischen oder religiösen Überzeugung, wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechtes. In vielen Fällen konnte erreicht werden , daß Folterungen an Gefangenen beendet wurden , die Todesstrafe nicht vollstreckt, Hafterleichte- rungen gewährt oder eine Verkürzung der Haft- zeit ausgesprochen wurde. Der Erfolg und die Erfahrung, daß Menschen geholfen werden kann, machen Mut zur Weiterarbeit. Zwei der Gründungsmitglieder, die im Juli 1976 mit vie- len anderen die Idee zur Bildung der Steyrer Amtsblatt der Stadt Steyr Steyrer Jugendkulturhaus wird am Wunsch-Standort verwirklicht ----- - Gebäude der ehern. Tischlerei Röder in der Gaswerkgasse im Wehrgraben das Wunschobjekt der jugendlichen für ein Jugendkulturhaus wurde von der Stadt gekauft. ndgültig gesichert hat sich die Stadt Steyr das von den Jugendlichen als Wunschobjekt für die Verwirklichung eines Jugendkulturhauses bezeichnete Gebäude der in Konkurs gegangenen Tischlerei Röder in der Gaswerkgasse im Wehrgraben. Bürger- meister Hermann Leithenmayr ersteigerte kürzlich im Einvernehmen mit allen Fraktio- nen die Liegenschaft zum Mindestgebot von 4, l Millionen Schilling. Der Gemeinderat beschloß den Ankauf einstimmig. Dem Kauf gingen Verhandlungsgespräche mit mehreren potentiellen Mitbietern vor- aus, bei denen Bürgermeister Leithenmayr deutlich machte, wie wichtig der Stadt der Ankauf dieses Objektes für die Steyrer Ju- gend sei und sie ersuchte, den Preis für das Objekt durch weitere Gebote nicht in die Höhe zu treiben . ,,Ich bin bei diesen Gesprä- chen auf großes Verständnis für dieses wich- tige Anliegen der Stadt gestoßen", freut sich Leithenmayr über das gezeigte Entgegen- kommen, das der Stadt letztlich deutliche Mehrkosten bei der Ersteigerung erspart hat. Finanzierung gesichert Was aber angesichts der im Budget nicht vorgesehenen Mittel für den Ankauf minde- stens ebenso wichtig ist: Im Zuge der Verhandlungsgespräche konnte auch die er- forderliche Finanzierung für den Kauf des zukünftigen Jugendkulturhauses unter Dach und Fach gebracht werden. Die am ,,Röderhaus" ebenfalls interessierte Firma In- schrift Strauß wird - vorbehaltlich der Zu- stimmung der zuständigen Gremien - von der Stadt die ehemalige städtische Busgarage (Bild unten) inklusive der Nebengebäude zum Schätzwert von 9 Millionen Schilling er- werben. Dadurch ist die Finanzierung des Jugendkulturhauses und gleichzeitig eine sinnvolle Verwertung des von der Stadt nicht mehr benötigten Garagenareals sicherge- stellt. Wunschstandort der Jugendlichen Der Ankauf des Objektes wurde von allen im Gemeinderat vertretenen Parteien über- aus positiv beurteilt. Damit - so die einhelli- ge Auffassung - könne den jugendlichen ihr Wunschstandort zur Verfügung gestellt und das von allen Fraktionen befürwortete Steyrer Jugendkulturhaus endgültig Realität werden. Die ehemalige Busgarage soll zur Pinanzicrung des Jugendkulturhauses verkauft werden. Gruppe von ai hatten , sind noch immer in der Gruppe aktiv. Am Erfolg wesentlich beteiligt sind die vielen Freunde und Förderer der Grup- pe, die die Arbeit finanziell und ideell unter- stützen. Anläßlich des 20jährigen Bestehens der Steyrer ai -Gruppe gab es am 28. September in der Fuß- gängerzone auf dem Stadtplatz einen Informa- tionsstand. Um 11 Uhr wurden symbolisch ,,Friedenstauben" freigelassen. 9/289

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