Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/9

Neue Kanalrohre im Steyr-Fluß n Kürze beginnen die Arbeiten für die Verstärkung des bestehenden Kanales im Bereich des Spitalmühlwehres in Zwischen- brücken. Flußabwärts, im Bereich des rechten Brückenkopfes der Steyrbrücke, wird eine neue Dükereinlaufkammer errichtet, und es werden in der Konstruktion des Schemelwehres die neuen Rohre verlegt. Das derzeit bestehende und nicht mehr dem Stand der Technik ent- sprechende Rohr wird ausgebaut. Unter der Voraussetzung, daß die Wasserführungen des Enns- bzw. Steyrflusses nicht Verzögerungen mit sich bringen, wie etwa durch Hochwasser- ereignisse, sollen die Arbeiten im wesentlichen noch im heurigen Jahr zum Abschluß gebracht werden. Anstelle des in der Wehranlage verleg- ten Rohres (0 40 cm) werden nunmehr 2 Rohre mit einem Durchmesser von 35 cm für die Trockenwettersituation verlegt und zusätzlich ein Rohr 0 60 cm, das auch die Niederschlags- wässer aufnehmen wird. Die Rohre, die aus Gewichtsgründen aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen, werden in die Wehranlage eingeschoben und mit zugfesten Kupplungen untereinander verbunden. Mit den Bauarbeiten für die Errichtung der neuen Dükeranlage wird auch die Sanierung des gesamten Schemelwehres vorgenommen. Dies ist notwendig, weil die Bedielung des Wehres bei den vergangenen Hochwässern be- schädigt wurde. Die Ausbesserungsarbeiten werden von der Oö. Landesregierung durchge- führt. Die Baukosten für den neuen Düker be- tragen 3 Millionen Schilling. Touristen strömen nach Steyr 6,5 Prozent Steigerung bei den Nächtigungen ährend österreichweit - mit Ausnahme von Wien - auch im Städtetourismus Rückgänge zu verzeichnen sind, steuert die Stadt Steyr auf Erfolgskurs. Mit knapp 30.000 Nächtigungen konnte im ersten Halbjahr 1996 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjah- res eine Steigerung um 6,5 Prozent erzielt wer- den. Auch bei den Ankünften (16.846) ver- zeichnete Steyr gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres eine Steigerung um 2,8 Prozent und erreichte damit einen noch nie er- zielten Höchstwert. ,,Vor allem im Mai und Juni haben wir mit 7.000 bzw. 7.300 Nächtigun- gen um jeweils 1.000 Nächtigungen pro Monat kräftig zugelegt", zeigt sich Tourismusdirektor Wolfgang Neubaur sehr zufrieden mit dem Halbjahresergebnis und freut sich besonders über diese beiden „Spitzenmonate", die im we- sentlichen auch für das Plus bei den Ankünften sorgten. Mit einer Steigerung um 33 Prozent (3.524 Nächtigungen gegenüber 2.648 im 1.Halb- jahr 1995) profitierten die Steyrer 2- und 1-Stern-Beherbergungsbetriebe am meisten vom Nächtigungsplus. Aber auch die 4-Stern Betriebe konnten mit knapp 16.000 Nächtigun- gen (1995: 14.000) und einer Steigerung von 13,9 Prozent beachtliche Zuwachsraten ver- zeichnen. Etwas weniger gefragt waren die 3-Stern Betriebe (6.329 Nächtigungen/-3,6 Pro- zent}, und relativ stark rückläufig (4019 Über- nachtungen/-16 Prozent) waren die Nächtigun- gen im Bereich Jugendherberge/Campingplatz. Neues Regenüberlaufbecken am Steinwändweg Der Reinhaltungsverband Steyr und Um- gebung errichtet im Bereich Steinwändweg - Fußgeherbrücke Münichholz ein Regen- überlaufbecken. Mit den Bauarbeiten wur- de vor kurzem begonnen; es ist eine Bau- zeit von 12 Monaten vorgesehen. Die Ko- sleu udrageu inklusive der elektrotechni- schen Ausrüstung l O Millionen Schilling. Der Ortskanal der Stadt Steyr wird im Starkregenfall mit der Regenwettermenge über dieses Überlaufbecken geführt, das eine Speicherkapazität von 1250 m3 auf- weist. Im Starkregenfall wird das Mischwasser abgespeichert und somit eine Überlastung des Hauptsammlers vermieden. Nach Ab- klingen der Starkregensituation wird die gespeicherte Regenwettermenge wiederum in das Kanalsystem rückgepumpt. Da- Amtsblatt der Stadt Steyr durch wird die Vergrößerung des Einzugs- gebietes des Hauptsammlers F III der Stadt Steyr entsprechend gewährleistet und darüber hinaus der Ennsfluß auch im Starkregenfall weniger mit Schmutzstoffen belastet. Außerdem bietet das Rückhalte- becken in der Störfallsituation ebenfalls entsprechende Speichermöglichkeiten, da bei Trockenwetter das Becken leer steht und somit, etwa bei Ölunfällen, bereits Auffangmaßnahmen durchgeführt werden können. Die Überwachung und Steuerung dieses Beckens erfolgt von der Zentralen Kläranlage aus. Über eine modernste Prozeßleitstelle ist die Überwachung des Beckens rund um die Uhr sichergestellt. Zur Vermeidung von Ablagerungen im Becken wird eine moderne Vakuumspüle eingebaut, die automatisch nach dem Befüllvorgang das Becken reinigt. „Staninger Leiten" unter Naturschutz Auf Antrag der Naturschutz-Landesrätin Mag. Barbara Prammer beschloß die oö. Landesregierung, die „Staninger Leiten" in der Stadt Steyr und der Gemeinde Dietach mittels Verordnung zum Natur- schutzgebiet zu erklären. Damit hat sich die Zahl der Naturschutzgebiete in Ober- österreich auf insgesamt 72 erhöht. Im neuen, 1,5 Hektar großen Naturschutz- gebiet ,,"Staninger Leiten" befindet sich ein Uhu-Brutgebiet; besonders schützens- wert ist das Gebiet außerdem aufgrund des Vorkommens von Knabenkraut und der Berg-Aster. Als weitere seltene Pflanzenarten kommen Heilwurz, Sommerwurz und Echte Betonie vor. Weiters befindet sich im neuen Natur- schutzgebiet eine senkrecht abfallende Konglomeratwand, dort wachsen vor al- lem Hainbuche, Hasel, Kiefer und Esche. Die Schaffung neuer Naturschutzgebiete bildet eine der Hauptaufgaben des Natur- schutzes. Insgesamt steht in unserem Bun- desland eine Fläche von über 11.000 Hektar unter Naturschutz. Es handelt sich dabei um besonders schützenswerte Land- schaften, die sich durch völlige oder weit- gehende Ursprünglichkeit auszeichnen, reich an Naturdenkmalen sind oder selten gewordene Pflanzen- und Tierarten beher- bergen. Durch die Unterschutzstellung bleiben diese Gebiete in ihrer Ursprüng- lichkeit erhalten. Künstler laden ein Die bewährte Aktion „Tage des offenen Ate- liers" findet heuer am Samstag, 12. Oktober, und Sonntag, 13. Oktober, statt. Landesweil bietet sich wieder die Gelegenheit zur persönli- chen Begegnung mit heimischen Künstlern, die ihre Arbeitsräume für Besucher öffnen. Ein Wegweiser zu allen Galerien, Werkstätten und Ateliers in ganz Oberösterreich, die an diesem Wochenende zugänglich sind, ist die „Atelier- karte"; sie ist kostenlos bei der Oö. Landes- kulturdirektion, Institut für Kulturförderung, Spittelwiese 4, 4010 Linz (Tel. 0732/7720-5471) erhältlich. Die „Atelierkarte" ist heuer zugleich Freikarte für die Oberösterreichische Landes- ausstellung „Vom Ruf zum Nachruf', die noch bis 27. Oktober zu sehen ist. 25/269

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