Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/8
Steyrer Tourismushoch hält an Die Tourismussaison in Steyr verläuft erfreu- lich. Während österreichweit und speziell auch in den größeren Städten im oö. Zentralraum in den ersten fünf Monaten dieses Jahres teilweise Rückgänge zu verzeichnen sind, kann sich Steyr über beachtliche Zuwachsraten freuen - sowohl was die Ankünfte betrifft als auch in bezug auf die Nächtigungen. In Steyr wurden von Jänner bis Ende Mai bereits 22.500 Nächtigungen registriert, was einem Plus von rund 4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeit- raum des Vorjahres entspricht. Auch die 12.700 Ankünfte bedeuten eine Steigerung um 1,7 Prozent. „Wenn man bedenkt, daß die Monate von Jänner bis April in unseren Breiten naturge- mäß keine klassischen Tourismusmonate sind. können sich diese Zahlen wirklich sehen las- sen", freut sich Tourismusdirektor Wolfgang Neubaur über dieses gute Zwischenergebnis, das unter anderem auf eine überdurchschnitt- lich hohe Frequenz im „Wonnemonat" Mai zu- rückzuführen ist. Rund 7000 Nächtigungen wurden allein in diesem Monat in Steyr getä- tigt, was einen absoluten Höchstwert der letz- ten Jahre bedeutet. Aber auch die knapp 4100 Ankünfte sind ein Spitzenwert in der Statistik dieses Monats. Am meisten profitiert vom Nächtigungsplus in Steyr haben die 2- und 1- Stern Betriebe mit insgesamt 2.660 Nächtigungen und einer Steigerung um 25,8 Prozent, gefolgt von den 4-Stern Betrieben mit 12.367 Übernachtungen und einer ebenfalls be- achtlichen Steigerung um 9,7 Prozent. Mit 4.871 Nächtigungen ein Minus von 1,8 Prozent weisen bisher die 3-Stern Betriebe auf, und deutlich rückläufig waren Jugendherberge/ ürgermeister Hermann Leithenmayr ertiffnete am 9. Juli an der Resthofstraße einen 2200m 2 großen Sportplatz, der Kindern undjugendlichen im Alter bis 18Jahre zur Veifügung steht. Die Stadt investiertefür die Anlage 200.000 S. Zur Eröffnung spieltenfünfKindermannschaften ein Fußballturnier. Campingplatz mit 2.589 Nächtigungen, was ein Minus von 21,5 Prozent bedeutet. Der Grund für diese positive Entwicklung liegt unter anderem auch darin, daß auch heuer wie- der in einer Reihe von international renom- mierten Reismagazinen bereits mehrseitige, überaus positive Berichte über Steyr erschienen sind. Das italienische Fachmagazin für ÖKO- Reisen „GEOS" zum Beispiel beschreibt Steyr poetisch als „das Juwel Oberösterreichs und eine der herrlichsten Städte, deren mustergültig restauriertes Stadtbild von einem Stadtplatz ge- krönt wird, der einem riesigen Ballsaal gleicht". Waldenserdenkmal an der Werndlstraße Geänderte Öffnungszeiten in der Stadtbücherei Der Verein zur Förderung evangelischen Kulturgutes plant die Aufstellung eines Wal- denserdenkmales an der Werndlstraße in Steyr. Die Waldenser waren eine religiöse Laienbewegung des 12. und 13. Jahrhun- derts und wurden wegen ihrer Kritik an der Prachtentfaltung der katholischen Kirche bald verboten. Ende des 14. Jahrhunderts gab es im Raum Steyr eine starke Waldens- ergemeinschaft. 1397 standen mehr als 1000 Angeklagte vor dem Ketzergericht. 100 wur- den zum Feuertod verurteilt, die anderen zum ewigen Gefängnis. Die Verbrennung der zum Tode Verurteilten auf dem Scheiterhau- fen fand auf der sogenannten „Wiesen im Amtsblatt der Stadt Steyr Früsental" statt, die im heutigen Ortsteil Pyrach liegt. 1997 jährt sich dieses erschüt- ternde ßeispiel geistiger Intoleranz zum 600. Male. Aus diesem Grund möchte ein über- konfessionelles Komitee unter der Patronanz des in Steyr etablierten Vereines zur Förde- rung evangelischen Kulturgutes einen Ge- denkstein als Mahnmal gegen Haß und Into- leranz errichten. Die Gedenkstätte wird nahe des letzten Weges der zum Tode Verurteilten an der Leopold-Werndl-Straße auf städti- schem Grund errichtet. Mit der Gestaltung des Waldenserdenkmales wurde der Bild- hauer Josef Holzinger in Garsten beauftragt. Die Ausleihzeiten in der Steyrer Stadtbücherei werden auch heuer während der Sommermona- te verkürzt. Geöffnet ist weiterhin täglich von Montag bis Freitag, jedoch können Entlehnun- gen entweder nur am Vormittag oder am Nachmittag vorgenommen werden. Die nachstehendgeänderten Öffnungszeiten gelten bis 6. September: Montag: 13 bis 17 Uhr Dienstag: 13 bis 17 Uhr Mittwoch: 8 bis 12 Uhr Donnerstag: 13 bis 18 Uhr Freitag: 8 bis 12 Uhr 9/213
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