Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/8

DieSeite B .. des . urgerme1sters aufdem Sektor der Pflege und Betreuung unserer älteren Mitbürger komm/ es zu gro- ßen Veränderungen, weil wir einerseits die Weichen stellenfür besonders qualitätsvolle Dienstleistungen, aber sehr daraufachten müssen, daß die vielfachen Bedürfnissefi- nanzier/ werden können. Mit Beginn des kommendenJahres wird das Alten- und EJ!egeheim Tabor, in dem derzeit 336 f;erso- nen betreut werden, ein eigenständiges, nach kaufmännischen Grundsätzen geführtes Wirtschaftsunternehmen. Ein modernes Management soll dafür sorgen, daß unter Beibehaltung bestehenderQualitätsstan- dards der Betriebsabgang von derzeit 33 Mill. S nach Möglichkeit gesenkt wird. Wir arbeiten an einem Konzeptfür die Alten- betreuung in Steyr mit Blick aufdie Zeit über das Jahr 2000 hinaus. Es geht um die Erstellung von Plänen über den Bedarfan stationären und ambulanten Diensten sowie deren Aufbau und Ausbau. Wie die Erhe- bungen zeigen, weist die Stadt Steyr im tra- ditionellen Altenpflegebereich - das sindAl- ten- und Pflegeheime, Hauskrankenpflege, mobile Hilfe und Betreuung - eine der besten Versorgungsdichten in Oberösterreich auf Der Bedarfan Heimplätzen ist derzeit zu 100 Prozent eifüllt. Was zur Gänzefehlt, sind Kurzzeitpflegeeinrichtungen und betreu- te Wohnformen. Die Vorgaben bis zumJahr 2005 sind 380 Heimplätze, hierfehlen noch 42, neu zu schaffen sind elfKurzzeitpflege- plätze, 83 betreute Wohnungen, und die Personaleinheiten in der mubilen Hilfe und Betreuung sind von 10 auf19 aufzustocken. m Umgang mit den hi!fs- undpflege- bedürftigen älteren Mitbürgerinnen sind die Achtung der Menschenwürde, Indi- vidualität, Selbstbestimmung und Wahlfrei- heit die Prioritäten, an denen wir uns bei al- len Planungen orientieren. Bei der Umset- zung der Altenbetreuung werden wir eng mit den sozialen Organisationen zusam- menarbeiten, die mit hauptamtlichem, qua- lifiziertem Personal professionelle Arbeitge- währleisten. Wir wollen in jedem Stadtteil ein kombi- niertes Angebot von stationären, teil- stationären und mobilen Dienstleistungen installieren. Die Nachbarschaftshilfe muß dabei gestärkt, die Hilfe zur Selbsthilfe geför- dert werden. Bei der Gestaltung der pflegen·- schen Infrastruktur gilt der Sprengel als Organisationsprinzip. Das heißt, der Sprengel sollte sich an natürlichen sozialen Einh~iten orientieren und dem Zugehörigkeitsempfinden der Bevölkerung entsprechen. ie geplanten Gesundheits- und Sozialsprengel werden etwa 10. 000 Einwohnerlnnen erfassen und.folgende Dienste bieten: Hauskrankenpflege, mobile Hilfe und Betreuung, Mahlzeitendienste, Vermittlung von Therapien, Tages- betreuung, Kurzzeitpflege, betreutes Wohnen sowie Alten- und Pflegeheime. Natürlich wird es in jedem Sprengel umfassende Bera- tung, Vermittlung und Koordination der Angebote geben. eh wollte Ihnen mit meinen Hinwei- sen einen kurzen Überblick geben, in welche Richtung die künftige Entwicklung der Altenbetreuunggeht. Als Sozial- referentin der Stadt hoffe ich aufgute Zu- sammenarbeit aller im Gemeinderat vertre- tenen Mandatare, damit wir die Herausfor- derungen der Zukunft zum Wohle unserer älteren Mitbürgerlnnen so gut wie möglich bewältigen. Ich wünsche Ihnen noch schöne Urlaubstage, mit herzlichen Grüßen Ihre J(oJv Geschäftiführende Vizebürgermeisterin

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