Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/5

Anton Bruckner In Selbstzeugnissen kommen die Künstler in den jeweiligen Stationen der Ausstellung zu Wort. Sie kommentieren gleichsam ihre eigene Situation, sprechen zu uns. Dabei kommen auch viele bekannte österreichische Zeitgenos- sen zu Wort: Ernst Fuchs etwa oder Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber und Max Weiler, Gertrud Fussenegger und Elisabeth Reichart, Peter Turrini und H. C. Artmann, oder die Komponisten Helmut Eder und Balduin Sulzer. Anton Bruckner im Stift St. Florian Anton Bruckner gilt als einer der bedeutend- sten Symphoniker des 19. Jahrhunderts. Zu- nächst gründete sein Ruhm auf seinen Fähig- Kunstgalerie im Schloß Mondsee Amtsblatt der Stadt Steyr keilen als genialer Improvisator auf der Orgel. Während Bruckner mit seinen Kirchenwerken ebenfalls den Beifall der Öffentlichkeit errin- gen konnte, geriet er mit seinen Symphonien ganz in den künstlerischen Richtungsstreit zwi- schen den konservativen Brahms-Anhängern (den „Brahminen") und den modernen „Neu- deutschen" (den „Wagnerianern"). Dies war nicht die einzige Polarisierung, mit der sich Bruckner auseinandersetzen mußte. Zeitlebens stand er unter der Spannung zwi- schen den Gegensätzen Land/Stadt, Broter- werb/Freies Schaffen, Kirchenmusik/ Symphonik, TraditionNision, äußere Erschei- nung/inneres Leben. Diese dynamischen Ge- gensätze sind ausschlaggebend sowohl für Bruckners Leben und Schaffen, als auch für un- ser Verständnis davon. Dieses an sich schon spannungsreiche Künst- lerleben ist selbst wiederum in eine politische, soziale und künstlerische Umbruchssituation eingebetter und stellt somit ein überaus farbi ges „Fallbeispiel" dar. Das Konzept der Ausstellung verknüpft - wie könnte es bei einer so facettenreichen Künstler- persönlichkeit auch anders sein - mehrere Gedankenstränge miteinander: Die chronolo- gisch-biographische Darstellung des Lebenswe- ges, die künstlerische Entwicklung mit den empfangenen und ausgeübten Einflüssen, die Schilderung der Zeit und der Umwelt, die Wirkungsgeschichte in Konzertleben und Musikforschung. Informationen zur O .Ö . Landesausstellung Eintrittspreise St. Florian pro Person und Mondsee Erwachsenenkarte 100,- Ermäßigungskarte 80,- (Gruppenkarte ab 15 Personen, Studenten, Versehr te, Grundwehr- diener, Senioren) Familienkarte 180,- (Eltern, Kinder bis 15Jahre) Schüler (im Klassenverband) St. Florian oder Mondsee 70,- 50,- 140,- 20,- Führungskarte 25,- (Führungen nach Bedarf; Gruppenanmeldungen bitte im Ausstellungsbüro voranmelden) Öffnungszeiten: täglich 9.00 - 18.00 Uhr Einlaß bis 17.00 Uhr Ausstellungsbüro Mondsee: Tel. 06232/6250 Ausstellungsbüro St. Florian: Tel. 07224/5000 Katalog mit 160 Bildern Zur oö. Landesausstellung 1996 „Vom Ruf zum Nachruf' ist auch ein ausführlicher Katalog er- schienen. Im handlichen Format von 21 x 25 cm umfaßt er 560 Seiten. 14 wissenschaftliche Bei- träge zum Ausstellungsteil „Künstlerschicksale" und 9 Ausarbeitungen zum Ausstellungsteil „Anton Bruckner" geben nicht nur einen sehr guten Überblick über den Inhalt der oö. Landesausstellung 1996, sondern behandeln auch Themenbereiche, die in der Ausstellung nicht dermaßen datailliert zu sehen sind. Nach den beiden Textteilen (Künstlerschicksale/ An- ton Bruckner) finden sich im Katalogteil die Objektbeschreibungen aller ausgestellten Expo- nate mit kurzen, informativen Einführungs- texten zu jedem Raum der beiden Aus- stellungsteile. Größter Wert wurde auf anspre- chende Grafik, Schreibweise und Formulierung gelegt. 40 Seiten mit Vierfarb-Abbildungen, 20 Seiten mit s/w-Abbildungen und etwa weite- re 120 s/w-Bilder lockern den Text auf und ma- chen das Werk sehr anschaulich. Der Katalog ist zum Preis von 250,- ink. USt. erhältlich. Er kann direkt bei den beiden Ausstellungs- teilen im Schloß Mondsee und im Stift St. Florian bezogen werden. Ansonsten kann er direkt beim VERITAS-Verlag Linz bestellt wer- den. 25/137

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