Amtsblatt der Stadt Steyr 1996/2

auch die Zusammenlegung der städtischen Be- triebe und der damit verbundene Auf- und Ausbau des neuen Kommunalzentrums wurden im Vorjahr zügig vorangetrieben. So sind die Direktion und Verwaltung der Stadtwerke be- reits in die neuen Räumlichkeiten eingezogen, und die Übersiedlung der städtischen Autobus- se einschließlich der Werkstätte steht unmittel- bar bevor. Und diese Übersiedlung bringt ja nicht nur eine Konzentration der Kräfte und damit auch betriebswirtschaftliche Vorteile. Mit dem neuen Kommunalzentrum entstehen vor allem auch moderne Arbeitsplätze für die Be- schäftigten. Was die wirtschaftliche Situation insgesamt in unserer Stadt betrifft, ist festzustellen, daß nicht nur eine spürbare Stabilisierung eingetre- ten ist. Vielmehr hat sich die wirtschaftliche Si- tuation nachhaltig verbessert, und die Attrakti- vität Steyrs als Industrie- und Unternehmens- standort ist in einem Ausmaß wieder gestiegen, wie das vor einigen Jahren nur die kühnsten Optimisten zu hoffen gewagt hatten. In Steyr werden Milliarden investiert So wurden und werden in unserer Stadt Milliardeninvestitionen getätigt, wobei vor al- lem BMW mit den Ausbaustufen IV und V im Gesamtausmaß von rund 7,4 Milliarden, SNF mit 3,7 Milliarden, aber auch SKF ohne Zweifel die größten Impulsgeber darstellen. Aber auch die GFM hat ganz offensichtlich die wirtschaft- liche Konsolidierung geschafft und befindet sich wieder im Aufwind. Lediglich bei der Steyr Antriebstechnik muß dieser Konsolidierungsweg noch gefunden werden, und wir hoffen natürlich alle sehr, daß auch bei SAT dies möglichst rasch gelingen wird. Aber nicht nur die Steyrer Parade-Unterneh- men und Großbetriebe befinden sich zum über- wiegenden Teil auf klarem Erfolgskurs. Auch im Gewerbebereich konnten wir in Steyr in den letzten beiden Jahren einen Nettozuwachs von 200 Gewerbebetrieben bzw. Gewerbeberechti- gungen verzeichnen. Auch dies ist ein klares Indiz dafür, daß Steyr in diesem Bereich deut- lich an Attraktivität gewonnen hat und im Ge- werbe gezielt neu und zusätzlich investiert wird. Wie attraktiv unsere Stadt für Unterneh- men der verschiedensten Branchen und Grö- ßenordnungen wieder geworden ist, wird auch an den Anfragen für neue Betriebsansied- lungen ersichtlich, die deutlich zugenommen haben. Alles in allem, so meine ich, haben wir daher im vergangenen Jahr nicht nur endgültig den 'T urn-around' geschafft, sondern befinden uns tei lweise sogar schon wieder auf der Über- holspur. Ein insgesamt wirklich erfreuliches Er- gebnis, das natürlich in erster Linie für die Tüchtigkeit der in Steyr ansässigen Unterneh- men und ihrer Mitarbeiter spricht, zu dem aber auch die Stadt das Ihre beigetragen hat, indem sie für diese Großinvestitionen großzügige und teilweise bis an die Grenze der Finanzierbarkeit gehende Förderungen für die Unternehmen bereitgestell t hat. Zudem haben wir etwa mit dem FAZAT, mit der Fachhoch- schule, mit VPTÖ/Profactor, mit dem Regional- Informationssystem RIS, das uns die Anbin- dung an den Datenhighway sichern wird, aber auch mit gezielter Grundstücksbevorratung zu- sätzlich jene Rahmenbedingungen geschaffen, die heute für Investitions- und Standort- entscheidungen mindestens ebenso wichtig und wertvoll sind, wie die individuellen Förderun- gen selbst. Sinkende Einnahmen bei steigenden Ausgaben amit möchte ich überleiten zur aktuel- len Finanzsituation der Stadt, zum Bud- get 1996, das ja leider nur eine knappe Mehr- heit im Gemeinderat fand, und ganz kurz auch die wichtigsten Zielsetzungen, Pläne und Vor- haben der Stadt für das heurige Jahr beleuch- ten. Sowohl die großen Projekte, die wir im Vorjahr abschließen konnten, wie auch jene, die derzeit im Laufen sind, stellen natürlich eine große Belastung für das Stadtbudget dar. Hinzu kommen finanzielle Vorleistungen der Stadt durch Grundankäufe, wie etwa die Knoglergründe und das Stadtgutareal, oder den Ankauf des Reithoffergebäudes, die den finan- ziellen Spielraum der Stadt stark einengen. Und schließlich stehen weitere Großprojekte, wie etwa die Nordspange, das Bahnhof-Park- deck, der Fachhochschul-Neubau, die Sanie- rung des Hallenbades oder die Weiterführung der Wohnbauoffensive an, die ebenfalls keinen Aufschub mehr dulden und für die daher die entsprechenden Finanzmittel bereitgestellt wer- den müssen. Vor diesem Szenario ein Budget zu erstellen, ist natürlich nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn - wie dies in unserer Stadt leider der Fall ist - die Einnahmen in den letzten Jahren prak- tisch stagnierten, die PAichtausgaben und n der Zukunft bewältigen Entscheidungsträger der Stadt Steyr Amtsblatt der Stadt Steyr Gedruck1 auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier 5/ 29

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