Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/12

tadtrat Roman Eichhübl (F) ist im Steyrer Stadtsenat für die Stadtwerke und den Wasserverband "Region Steyr" verantwortlich . Im folgenden Beitrag berichtet er über die Stadtwerke: "Im Geschäftsjahr 1994 hat die Bilanzsumme der Stadtwerke 135,3 Mill. Sund die des Versorgungsbetriebeverbundes Gas und Verkehr 149 Mill. S betragen. Dies bedeutet gegenüber 1993 eine Steigerung von 5 Mill. S im Bereich Stadtwerke und von 4Mill. S im Bereich Versorgungsbetriebeverbund Gas und Verkehr. Der Umsatz je Bediensteten hat im Jahr 1994 rund 950.000 Sbetragen, wobei hier die beiden Betriebe zusammengefaßt worden sind. Die Investitionen in beiden Betrieben sind von 35 Mill. S im Jahr 1993 auf 17,7 Mill. S im Jahr 1994 abgesunken, wobei die wesentlichsten Investitionen im Bereich der Erdgasversorgung gelegen waren. Ein Problem im Bereich der Stadtwerke stellt der Verkehrsbetrieb dar, zumal der Geschäfts- bericht einen Verlust von rund 30, 19 Mill. S ausweist. Die vermehrte Inanspruchnahme der Zeitfahrscheine (Monatsnetzkarte) hat eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 4,36 °/o auf rund 4,3 Mill. bewirkt, hingegen sind die Einnahmen je Fahrgast von 5, 13 S (exkl. USt) im Jahr 1993 auf 4,87 S (exkl. USt) im Jahr 1994 abgesunken. Aber auch die Aufwendun- gen haben sich von 12,51 S je Fahrgast (exkl. USt) auf 12,05 S (exkl. USt) im Jahr 1994 vermindert. Die erfreuliche Entwicklung der Fahrgastzahlen hat aber auch, wie aus der vorangegangenen Darstellung über die Einnahmen-Entwicklung je Fahrgast ersicht- lich, bewirkt, daß der Verlust gegenüber 1993 um fast 1Mill. S angestiegen ist. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir, darauf hinzuweisen, daß mit der Tarifreform im Jahr 1995 besonders im Zeitfahrscheinbereich wesentliche Verbesserungen geschaffen wurden (Einführung der Tages-, Wochen- und Jahres- netzkarte). Im Verkehrsbetrieb stehen derzeit 19 Solobusse, 5 Gelenkbusse und 10 Citybusse im Einsatz; die Jahreskilometerleistung betrug 1,3 Mill. km und war mit rund 60.000 km höher als die von 1993. Die warme Witterung des Jahres 1994 brachte trotz Erweiterung des Versorgungsnetzes einen leichten Rückgang im Erdgasumsatz. Die Versorgungsnetzlänge im Gaswerk ist von 144,4 km im Jahr 1993 auf 151,8 km im Jahr 1994 angestiegen. Daher war auch eine Steigerung im Bereich der Erdgasbezieher gegeben, sodaß Ende 1994 fast 6000 Erdgasab- nehmer i,r1 Versorgungsbereich des Gaswerkes Steyr gezählt wurden. In diesem Zusammen- hang möchte ich erwähnen, daß die Stadt Steyr für 1995 mit der OÖ. Ferngas einen neuen Erdgasliefervertrag abgeschlossen hat, der eine erhöhte Bereitstellungsleistung für das Gaswerk Steyr und eine zugesicherte Erdgaslie- 10/346 Roma Stadtrat IC ferung bis Ende des Jahres 2014 vorsieht. Diese 20jährige Laufzeit des Erdgasliefervertrages bedeutet jedoch nicht, daß die umweltfreundli- che Energie Erdgas nach 2014 nicht mehr zur Verfügung steht. Im Gegenteil, die bereits erkundeten Erdgasvorkommen lassen eine Versorgungssicherheit bis zum Jahre 2100 bei jährlichen Steigerungsraten von 8 0/o bis 10 0/o zu. Im Bereich der Wasserversorgung war - trotz zahlreicher Neuanschlüsse - nur eine seit mehreren Jahren zu erkennende leichte Absatzsteigerung(+ 2 °/o) im Jahr 1994 gegeben. Die umfangreichen Sanierungsmaß- nahmen aus der seit 1993 aufgetretenen Perchlorethylenbelastung haben einerseits gezeigt, daß sie notwendig und richtig waren, da der Perchlorethylengehalt wesentlich unter 10 µg /1 abgesunken ist, und andererseits die eingesetzten Mittel in der Höhe von rund 20 Mill. S ihre Berechtigung hatten. Natürlich müssen diese Mittel vorerst grundsätzlich im Wege der Wassergebühren eingehoben werden, weshalb im Jahr 1994 auch entsprechende Rücklagen für derartige, nicht auszuschließen- de Ereignisse gebildet werden mußten. Anch die Belastung des Trinkwassers mit Nitraten hat gegenüber 1993 nur unwesentliche Veränderungen gezeigt und liegt derzeit bei rund 25 mg/1. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals erwähnen, daß das Trinkwasser der Stadt Steyr im Rahmen bei einer Trinkwasserenquete durchgeführten Trinkwasserverkostung den ersten Preis erzielt hat. Das Jahr 1994, und hier vor allem die Freibadsaison, war witterungsbedingt sehr erfreulich, weil gegenüber 1993 um rund 17.000 Personen mehr diese Freizeiteinrichtun- gen nutzten. Hier darf erwähnt werden, daß die laufende Kontrolle des Badewassers durch die Sanitätsbehörde keine Beanstandung ergab, obwohl an manchen Badetagen bis zu 2500 Besucher gezählt werden konnten. Auch im Bereich des Hallenbades und der Sauna konnte 1994 ein gutes Besucherergebnis erzielt werden, wobei das Hallenbad 54.000 nnd die Sauna 23.000 Personen besuchten. Leider sind die seit einigen Jahren schon gegebenen Beckenundichtheiten im Hallenbad weiter verstärkt aufgetreten, weshalb aus der Gedruckt auf umwrltfreundlichern, ch lorfrei gebleichtem Papier Sicht des Gewässerschutzes (in das Grundwas- ser darf nur Wasser natürlicher Beschaffenheit eingebracht werden) das Hallenbad mit Ende der Saison 1994/95 geschlossen werden mußte. Ich werde im Rahmen der bevorstehenden Budgetgespräche für eine rasche Sanierung des Hallenbades eintreten, wobei beabsichtigt ist, diese Sanierung in mehreren Etappen durchzu- führen und gleichzeitig auch eine Strukturver- besserung zu bewirken. In der Saison 1994 konnten rund 67.300 Besucher auf der Kunsteisbahn gezählt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auch berichten, daß die Stadt für den Betrieb der Bäder und der Kunsteisbahn im Jahr 1994 rund 10 Mill. S an Zuschüssen leisten mußte, damit die Tarife in einer entsprechenden Ausgewogenheit festgelegt werden konnten. Auch der Teilbetrieb städt. Bestattung hat zu der eingangs erwähnten Steigerung der Bilanzsumme beigetragen, zumal diese Dienste auch von den Stadtwerken angeboten werden. Hier möchte ich erwähnen, daß durch die Übersiedlung der Verwaltung der Stadtwerke in das Stadtbetriebezentrum auf dem Tabor es erforderlich wurde, die Räumlichkeiten der städt. Bestattung in die Bahnhofstraße zu verlegen. Mit diesem Kurzbericht über die Geschäftstä- tigkeit der Stadtwerkebetriebe wollte ich Ihnen über das umfangreiche Dienstleistungsangebot eine Information weitergeben und verbleibe mit den besten Wünschen für das bevorstehen- de Weihnachtsfest und für den Jahreswechsel." Impressum Amtsblatt der Stadt Steyr Medieninhaber und Herausgeber Stadt Steyr, 4400 Steyr, Stadtplatz 27 - Redaktion Walter Kerb! . Stalm l('I I(' für Presse und Information, 4400 Steyr, Stad1platz 27. Telefon O72 52 / 544 03, FS 281 39, Telefax O72 52 / 483 86 -Hersteller Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3 -Verlags- und Herstellungsort Steyr Anzeigenannahme Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3, Telefon O72 52 / 52 0 84 - 0 Titelfoto: Hartlauer stear

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