Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/11

Verkehrsausschuß beschloß die teilweise Aufhebung der Fußgängerzone Steyrdorf Die Kaufmannschaft des Stadtteiles Steyrdorf verlangte die Aufhebung der Fußgängerzone in diesem Stadtteil und hat 200 Unterschriften vorgelegt. Um die Meinung aller Bewohner von Steyrdorf zu erfahren, hat der Stadtsenat ein Bürgerbeteiligungs-Verfahren als Entschei - dungshilfe beschlossen. Bei der Befragung konnten sich die Bürger für eine der vier fo lgenden Varianten entscheiden: ■ Beibehaltung der bestehenden Verkehrsre- gelung ■ Mit Ausnahme der Kirchengasse Umwand- lung der derzeitigen Fußgängerzone in eine Wohnstraße (jederzeitige Zufahrt, Halte- möglichkeit für max. 10 Minuten, keine Parkerlaubnis); die Kirchengasse bleibt Fußgängerzone wie bisher ■ Komplette Aufhebung der derzeitigen Fuß- gängerzone und Umwandlung in eine Wohnstraße (Einbahnsystem wie bisher) , Einführung von Kurzparkzonen (30 Minu- ten, gebührenpflichtig) und Verordnung eines Nachtfahrverbotes ■ Aufhebung der gesamten Fußgängerzone (Einbahnsystem wie bisher) , Einführung von Kurzparkzonen (30 Minuten gebühren- pflichtig) und Verordnung eines Nacht- fahrverbotes . Befragt wurden alle Einwohner mit Haupt- wohnsitz, die vor dem 31 . Dezember 1994 das 18. Lebensjahr vollendet haben, unabhängig von der Staatsbürgerschaft, und alle Wirtschaftstreibenden laut Liste der Wirt- schaftskammer. Um die Aussagekraft der Befragung zu erhöhen, wurde das Befragungsgebiet in zwei Zonen unterteilt, wobei eine den Kernbereich umfaßt, die zweite Zone das übrige Steyrdorf. Die Ergebnisse Insgesamt wurden 1407 Fragebogen versendet: Der Rücklauf betrug mit 569 Fragebogen 40,44 Prozent. Die Auswertung von 559 gültigen Fragebogen ergab u.a. folgende Ergebnisse : 242 votierten für die Beibehaltung der bestehenden Verkehrsregelung, das sind 43,29 Prozent. 131 stimmten für die Aufhebung der gesamten Fußgängerzone (23,44 Prozent). Für die Umwandlung der Fußgängerzone, mit Ausnahme der Kirchengasse, in eine Wohnstraße stimmten 115 (20,57 Prozent). Für die Aufhebung der Fußgängerzone und Umwandlung in eine Wohnstraße sprachen sich 71 (12,70 Prozent) aus. Von den 68 bei der Abstimmung extra erfaßten Gewerbetreibenden votierten 27 für die Aufhebung der gesamten Fußgängerzone, 23 für die Beibehaltung der bisherigen Regelung, 10 für die Umwandlung in eine Wohnstraße Amtsblatt der Stadt Steyr mit Ausnahme der Kirchengasse und 8 für die Umwandlung der gesamten Fußgängerzone in eine Wohnstraße. Der Verkehrsausschu ß der Stadt Steyr beschl oß (7 Prostimmen, eine Gegenstimme, eine Enthaltung) die Aufhebung der Fußgängerzone mit Ausnahme der Kirchengasse. Einbahn- sys tem wi e bi sher. Einführung von Kurzparkzo- nen (30 Minuten). Ve ro rdnung eines Nacht- fahrve rbotes von 19. 00 bi s 6.00 Uhr. l 5km/h- Beschränkung. Verordnung von Halteverbots- Gerhard Bremm im Stadtsenat Als Nachfolger von Direktor Dkfm. Mag. Helmut Zagler, der sein Gemeinderats- und Stadtsenatsmandat zurückgelegt hat, wurde in der Gemeinderatssitzung am 12. Oktober Gerhard Bremm, 46, von der SP-Fraktion als Nachfolger gewählt und von Bürgermeister Hermann Leithenmayr als neues Mitglied des Stadtsenates angelobt. Gerhard Bremm ist Betriebsratsvorsitzender der Steyr Nutzfahrzeuge AG, Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft Metall -Bergbau-Energie und war von 1991 bis 1994 bereits Mitglied des Steyrer Gemeinderates. Gerhard Bremm ist verheiratet und Vater von drei Söhnen und einer Tochter. Bürgermeister Hermann Leithenmayr würdigte mit herzlichen Worten das Wirken von Dkfm. Mag. Helmut Zagler, der seit 1979 dem Gemeinderat angehört hat und seit 17. Mai 1990 Mitglied des Stadtsenates war. "Ich möchte ihm für seine Tätigkeit als äußerst aktives und wortgewaltiges Mitglied des Gemeinderates und des Stadtsenates herzlich danken", sagte Bürgermeister Leithenmayr. 1n seiner Abschiedsrede sagte Dkfm. Mag. Helmut Zagler (rechts im Bild) u. a.: Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebl eichtemPapier zonen, ausgenommen markierte Parkflächen. Die beschlossenen Maßnahmen sollen im Sinne eines Probebetriebes frühestmöglich, spätestens aber bis 1. Dezember, umgesetzt werden. Außerdem wurde festgelegt, daß sich der Vcrkehrsausschuß in seiner letzten Sitzung vo r der Sommerpause 1996 wiederum mit der Verkehrsregelung Steyrdorf befassen und entsprechend der bis dahin gesammelten Erfahrungswerte über die weitere Vorgangswei- se entscheiden wird. "Sechzehn Jahre für die Gemeinschaft, die Stadt Steyr und ihre Bürgerinnen und Bürger, für unsere Gäste, unsere Region, unser Land und unsere Republik in gewählter Funktion tätig gewesen zu sein, benötigte viel Arbeit und brachte reiche Erfahrung. Und auch Erfolge, Irrtümer und Mißerfolge. Keine Angst! Ich werde Sie ni cht quälen mit der Aufzählung all jener mühsamen Stadtsenats-Diskussionen, um tragfähige Mehrheiten zustande zu bringen. Aber die erfolgreiche Moderation im Personalbereich, eine neue, schlanke Organisationsstruktur aufzubauen, die Arbeitszeitflexibilisierung einzuleiten und die betriebliche Fortbildung und Personalent- wicklung zu begründen, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Daß ich moderne, leistungsfreundliche Beförderungs- richtlinien und die Entwicklung des betrieblichen Vorschlagswesens bald aus der Zuschauerloge verfolgen kann, hoffe ich. Die Reorganisation der städtischen Darlehen wurde von den Experten ebenso anerkannt, wie der eingeleitete Budgetkonsolidierungskurs, der die ausgabenseitige Dynamik eingebremst hat. Die Stadt ist nicht über beide Ohren verschuldet und hat vor allem keinerlei Schulden extern versteckt! Was nicht gelungen ist, ist der Abba[! _der Umlagen- zahlungen an das Land 00 sowie die Dynamisierung der Projektzuschüsse. Es würde den zeitlichen Rahmen sprengen, alle Meilensteine in dieser Zeitreise von der Revitalisierung des Alten Theaters bis zur Gründung der Fachhochschule zu beleuch- ten, die ich mitgestalten durfte. Politik ist wie die Kunst! Oftmals schwer zu verstehen! In diesem Sinne bleibe ich politischer Mensch in meiner sozialdemokra- tischen Gesinnungsgemeinschaft", sagte Helmut Zagler. 9/309

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