Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/11

N", ~zekürgermeisterin Friede'.ike Mach 11:l_ zst zm Stadtsenatfür Senioren betreuung, Kindergärten, soziale Angelegen- heiten, Gesundheitswesen und Rettungswe- sen zuständig. Imfolgenden Beitrag berichtet Frau Mach aus ihren Ressorts. Gesundheits- und Sozialwesen erreichen nicht nur in Österreich sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern die Grenzen der Finanzierbarkeit. In Steyr sind wir auch massiv mit dieser Entwicklung konfrontiert. Bei sinkenden Einnahmen im Stadthaushalt wachsen jährlich überproportional die Ausgaben für soziale Dienste. Um die bisher erreichten Standards zu halten und Hilfe allen zukommen zu lassen, die sie wirklich brau- chen, müssen wir alle Einrichtungen auf ihre Effizienz und Kostenstruktur überprüfen. Das allein wird aber nicht genügen. Wir sind auf verschiedensten Ebenen mit dem Phänomen konfrontiert, daß immer mehr Menschen ihren Alltag nicht mehr bewältigen und mit psychi- schen Probleme in die Beratungsstellen kommen. Um hier zu helfen, haben wir im September des vergangenen Jahres mit der sozialpädagogischen Familienbegleitung begonnen. Eine Sozialarbeiterin und eine Sonderkindergärtnerin helfen Familien bei Problemen mit ihren Kindern. Weil Kinder in der Regel nur dann schwierig sind, wenn die Eltern persönliche Probleme haben, arbeitslos sind oder Schulden haben, gehen die Beraterin- nen direkt zu den Familien und bieten im Gespräch Orientierungshilfen. Zudem sind zwei Sonderkindergärtnerinnen in den städtischen Kindergärten unterwegs und arbeiten jeweils mit besonders auffälligen Kindern. Derzeit werden 12 Familien betreut und die Erfolge können sich sehen lassen: fünf Kinder konnten vor der Einweisung in ein Fortsetzung von Seite 5 Kontakte integriert. Die Studierenden werden motiviert, das Berufspraktikum im Ausland zu absolvieren, wofür die in der Region Steyr tätigen Konzerne bereits ihre Unterstützung zugesagt haben. Neben eigenen Sprachlehrveranstaltungen (Eng- lisch) werden einige Lehrveranstaltungen grundsätzlich in englischer Sprache abgehalten. Ausländische Referenten bzw. "native speakers" werden in den Lehrgangs- betrieb eingebunden. Berufsbild Der Fachhochschul-Studiengang Produkt- ions- und Managementtechnik befähigt die Absolventen, komplexe betriebliche Zusammen-hänge zu erfassen, entsprechen- de ganzheitliche Lösungsansätze zu finden und erfolgsorientiert umzusetzen. Typische berufliche Funktionen bzw. Positionen nach 6/306 Frau Vizebürgermeis Friederi l<e 1v ::lc , Heim bewahrt werden, bei elf Kindern, die in einer ähnlichen Entwicklung waren, wurde eine positive Wende erreicht. Eine der großen Herausforderungen ist die Seniorenbetreuung. Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt ständig. Bis zum Jahr 2030 wird sich ihr Anteil auf das Drei- bis Vierfache erhöhen. In diesem Maße steigt natürlich der Bedarf an sozialen Dienstleistungen. Hilfe und Pflege erfordern einen entsprechend hohen personellen, organisatorischen und finanziellen Aufwand. Wir sind nun gefordert, Modelle für alters- gerechte Lebensbedingungen zu entwickeln. Soziale Netze, wie sie früher funktionierten, existieren nicht mehr. Kleinfamilien sind meist nicht in der Lage, für ältere Angehörige zu sorgen. Hier ist nun die Gesellschaft zuneh- mend aufgerufen, lenkend einzugreifen, ein Netz der Mitmenschlichkeit zu knüpfen, das Aktivität, Lebensfreude und würdiges Altern umfaßt. Wo Pflege notwendig ist, soll sie zu erst in der Familie bleiben. Professionelle mobile Dienste sollen eine wichtige Stütze der Familienpflege sein, diese aber nicht ersetzen. Wir haben in Steyr eine gut funktionierende Altenbetreuung, Hauskrankenpflege und mobile Altenhilfe. Allein für diesen Bereich geben wir aus dem Stadtbudget in diesem Jahr einen Zuschuß von Abschluß des Studiums sind etwa Assistent der Betriebs- bzw. Produktionsleitung, qualitativ hochstehende Tätigkeiten auf Sachbearbeiterebene, Stabsstellen für Planungs- und Organisationsaufgaben, Projektleiter bzw. -mitarbeiter schwerpunkt- mäßig in den Unternehmensbereichen Produktion, Beschaffung, Logistik, Qpalitäts- management und technische Planung. Finanzierung Das Finanzierungskonzept sieht seitens der Stadt für die ersten fünf Betriebsjahre einen jährlichen Zuschuß für den laufenden Betrieb in Höhe von 2 Millionen Schilling sowie maximal 30 Millionen für die Errichtung eines eigenen Fachhoch- schulgebäudes vor, das im Rahmen der nächsten Ausbaustufen des Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier S 8,8Mio„ Der Verein Heimhilfe und Haus- krankenpflege betreut 200 Personen im Rahmen der Altenhilfe und Haus- krankenpflege. Der mobile Hilfsdienst leistet für 44 Personen Altenhilfe. Wenn wir heute sehen, daß die Stadt allein für das Sozialwesen S 110 Mio. ausgibt und damit an die Grenzen des derzeit Finanzierbaren stößt, kann eine Wende nur die Rückbesinnung zur Eigenver- antwortung bringen, dh, jedermann muß persönlich mehr Bewußtsein für gesunde Lebensführung, soziale Verträglichkeit und gemeinschaftliches Miteinander entwickeln. Wir werden Überlegungen für mehr Ernährungsberatung anstellen, damit die Menschen gesünder in das Alter gehen. Wie überhaupt Aufklärung und Diskussion über Fragen der Lebensführung und des sozialen Miteinander auf breiter Basis hilfreich sein können, den einzelnen an die Eigenverantwor- tung für die Qpalität seines Lebens zu erinnern. Wir wissen schon lange, daß der Ausbau von noch mehr Betreuung ni cht di e Lösung als Ersatz für Eigenverantwortung und dem schwindenden Zusammenhalt in der Familie sein kann . Jetzt, wo uns auch immer mehr das Geld fehlt , muß es zu einer Bewußtseinsänderung kommen, zu der wir alle einladen. "FAZAT" im Steyrer Wehrgraben errichtet werden wird. Die Ausfinanzierung des Gebäudeneubaues (voraussichtliche Errichtungkosten 55 Millionen Schilling) übernimmt der Fachhochschulträgerverein OÖ. Das Land Oberösterreich steuert für die technischen Einrichtungen und den Studienbetrieb rund 25 Millionen Schilling bei, der Bund zahlt pro Studenten jährlich 95.000 Schilling. Bis zur Errichtung des neuen Fachhoch- schulgebäudes werden für den Fach- hochschulbetrieb die räumlichen Einrichtun gen des FAZAT (Seminarbetrieb), des Museums Arbeitswelt (Hörsaal), der HTL (EDV) sowie die Lehrwerkstätte der Steyr Nutzfahrzeuge AG (produktionstechnische Einrichtungen) genützt. ste■r

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