Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/11

stellvertretend für alle Herrn Dir. Ströhmann von SKF und Herrn Dr. Durchschlag von BMW. Mein Dank gilt aber ganz besonders auch den Mitgliedern des Fachhochschul- Fördervereines mit Herrn Dr. Fröhlich an der Spitze, die maßgeblich an der Verwirklichung unseres gemeinsamen Zieles mitgewirkt haben. Ebenso herzlich bedanken möchte ich mich aber natürlich bei jenem Team von namhaften Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis, hier im besonderen bei Herrn Dipl.-Ing. Dr. Jodlbauer, das für die umfangreiche und äußerst schwierige Erstellung des Steyrer Fachhochschulkonzeptes verantwortlich zeichnete und dessen perfekte Arbeit den Ausschlag für die alles andere als leicht zu erlangende Bewilligung des Studienganges durch den Österreichischen Fachhochschulrat bildete. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber auch die Leistungen des FAZAT Steyr, das durch seine wissenschaftliche Basisarbeit Dipl.-Ing. Dr. Herbert Jodlbauer, der Leiter des FHS-Studienganges Produktions- und Managementtechnik, war maßgeblich an der Erstellung des wissenschaftlichen Konzeptes beteiligt. Fotos: Hartlauer schlüssig nachwies, daß gerade Steyr mit einer Vielzahl von national- und international erfolgreich tätigen Unternehmungen, mit einem überdurchschnittlich hohen schulischen und beruflichen Ausbildungspotential und vielem mehr, ein wirklich perfekter Fachhochschulstandort ist. Sehr herzlich bedanken darf ich mich aber natürlich auch beim Fachhochschulträgerverein Oberöster- reich sowie ganz besonders auch bei Landes- hauptmann-Stellvertreter Dr. Christoph Leitl, die sich den überzeugenden Argumenten angeschlossen und sich letztendlich einstimmig auf Steyr als Standort für den nach Wels und Hagenberg bereits dritten Frachhochschul- studiengang in Oberösterreich festgelegt haben", sagte Bürgermeister Leithenmayr Das Fachhochschul- Angebot in Oberöster- reich: ■ "Automatisierte Anlagen- und Prozeß- technik" in Wels mit 150 Studienplätzen je Studienjahr (seit Oktober 1994) ■ "Software-Engineering" in Hagenberg mit 45 Studienplätzen je Studienjahr (seit Oktober 1994) ■ "Produktions- undManagement- technik" in Steyr mit 48 Studienplätzen je Studienjahr Amtsblatt der Stadt Steyr 1000 Fachhochschul- Studenten in OÖ. bis zum Jahr 2000 Nach Wels (Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik) und Hagenberg (Software- engineering) ist Steyr mit dem Studiengang "Produktions- und Managementtechnik" bereits der dritte Fachhochschulstandort in Oberösterreich. Damit nimmt unser Bundesland im Rahmen des österreichweiten Auf- und Ausbaues dieser praxisbezogenen und berufsbildorientierten Hoch- schulausbildung eine Führungsposition ein. Mit den Fachhochschulen wird auch in Österreich eine speziell in den EU-Ländern bereits intensiv genutzte, neue Ausbildungs- ebene geschaffen, die neben ihrer praxis- und bedarfsorientierten Ausrichtung vor allem auch dem dualen Ausbildungs- gedanken Rechnung trägt. Das heißt, daß sie nach Absolvierung eines fachspezifischen Vorbereitungslehrganges (Berechtigungsprüfung) auch Absolventen eines Lehrberufes offen stehen, wodurch die Durchlässigkeit des Bildungssystems entscheidend verbessert wird. Mit den 50 neuen Fachhochschulstudenten in Steyr absolvieren allein in Oberösterreich im laufenden Studienjahr 1994/95 bereits rund 380 Personen die vorhandenen drei Studiengänge. Bis zum Studienjahr 1998/99 werden es insgesamt schon rund 1000 Studenten sein. Die Berufsaussichten für Fachhochschul- absolventen sind - wie österreichweite Bedarfsanalysen zeigen - überdurchschnitt- lich gut. 320 Studenten in Steyr Mit der Realisierung des Studienganges Produktions- und Managementtechnik in Steyr setzt Oberösterreich das erfolgreiche Konzept der dislozierten Fachhochschul- Standorte fort. Die Basis für die Bewilligu)fg des Studien- ganges in Steyr durch den Osterreichischen Fachhochschulrat bildete neben der Sicherstellung der Finanzierung zwischen Stadt, Land und Bund vor allem das perfekte Fachhochschulkonzept der Stadt Steyr, das von einem eigens gebildeten Expertenteam mit namhaften Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis erarbeitet wurde. Der Fachhochschul-Studienbetrieb in Steyr startete am 2. Oktober mit 50 Studenten und wird innerhalb von vier Jahren auf 320 Hörer ausgebaut. Neben Maturanten (AHS, BHS) können auch Personen mit abgeschlossener fach- einschlägiger Lehre mit zusätzlichen Q!ialifikationen in den Studiengang eintreten. Für Bewerber mit abgeschlossener Berufsausbildung gibt es dazu eigene, einjährige Vorbereitungslehrgänge. Ein derartiger "technisch-wirtschaftlicher Speziallehrgang für Berufstätige" wird seit Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Herbst vergangenen Jahres an der Handels- akademie Steyr angeboten. Es werden grundsätzlich Bewerber aller drei Gruppen aufgenommen, und zwar proportio- nal zur Anzahl der jeweiligen Anmeldungen. Von den 50 Steyrer Fachhochschulstudenten sind rund die Hälfte HTL-Absolventen, ein Viertel kommt aus dem dualen Bereich, und die restlichen 25 Prozent verteilen sich auf AHS- und HAK-Maturanten. 20 Lehrbeauftragte Insgesamt wurden im 1. Studienjahr in Steyr 20 nebenberufliche Lehrbeauftragte bestellt, wobei die fachlichen Schwerpunkte in den Bereichen Technologie, Produktions- wirtschaft, Controlling, Betriebsführung sowie Sozialkompetenz liegen. Im 2. Betriebsjahr wird sich parallel mit der Zunahme der Studentenzahl die Anzahl der Lehrbeauftragten etwa verdoppeln. Im Endausbau mit rund 320 Studenten werden zwischen 50 und 60 Lehrbeauftragte benötigt. Dipl. Ing. CFH) Die Ausbildungsschwerpunkte liegen in der Förderung der Kernkompetenzen erfolgrei- cher Betriebsführung. Konkret sind dies: "Fachkompetenz" in Produktionstechnik (Technologie und Produktionswirtschaft) und Managementtechnik (Controlling und Betriebsführung), "Sozialkompetenz" und "Transferkompetenz". Der erste Studienabschnitt umfaßt drei Semester, vermittelt allgemeine Inhalte und dient einem ersten Hinführen zur Praxis. Studierende ohne praktische Erfahrung in den Basi'stechnologien Bohren, Fräsen etc. müssen im ersten Studienjahr eine entspre- chende Werkstättenübung absolvieren. Der zweite Studienabschnitt (Vertiefungs- studium) ist mit fünf Semestern angesetzt und vor allem der praxisbezogenen und umsetzungsorientierten Ausbildung gewidmet. In Zusammenarbeit mit Unter- nehmen werden - insbesondere in den Projektseminaren und Wahlfächern - Themen aus der Praxis behandelt. Der Studierende baut somit in den Wahlfä- chern erste Kontakte zur Wirtschaft auf und bekommt Einblick in konkrete Aufgaben. Das anschließende Berufspraktikum (7. Semester) und die Diplomarbeit sollen aus diesen Wahlfächern und Wirt- schattskontakten entstehen. Abgeschlossen wird der insgesamt acht Semester dauernde Fachhochschulstudien- gang Produktions- und Managementtechnik mit dem Titel Dipl. Ing. (FH). Internationale Ausrichtung Durch Kooperation mit internationalen Unternehmen, Universitäten, Fachhochschu- len und Forschungsinstituten wird eine international ausgerichtete Denk- und Handlungsweise gefördert. Sowohl Lehrbe- auftragte als auch Studenten werden in die Pflege und den Ausbau der internationalen Fortsetzung auf Seite 6 5/305

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