Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/11

Steyr Nutzfahrzeuge AG steigerte Export um 15 Prozent "Die Steyrer Nutzfahrzeuge AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 7,7 0/o erzielen können. Der Grund dafür waren steigende Exportumsätze" stellt Dr. Ernst Pranckl, als Mitglied des Vorstandes, seit 1.7.1995 für den Exportvertrieb verantwortlich, im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz seines Unternehmens fest. Das Geschäftsjahr der Steyr Nutzfahrzeuge AG lief vom 1. Juli 1994 bis zum 30. Juni 1995. Auf diese Periode bezogen, zeigte der österrei- chische LKW-Inlandsmarkt ab 6 to ein Zulassungsminus von 5,4 O/o. Der Grund dafür ist der Vorzieheffekt des mit März 1994 ausgelaufenen erhöhten Investitionsfreibetra- ges. Der Rückgang im Inland konnte aber durch eine Steigerung der Exportumsätze um 15,4 0/o auf 5.090 Mill. S mehr als wettgemacht werden, sodaß der Gesamtumsatz um 7,7 0/o auf 6.860 Mill. S stieg. Umsatz, Absatz, Aufträge Ein vor allem für die Zukunft wichtiger Punkt ist die Lieferung von 400 Motoren der Serie WD 612 in zerlegtem Zustand nach China. Mit diesem Auftrag konnte ein weiterer Schritt zur Fertigung dieser Motoren in China erzielt werden. Es handelt sich um einen 7 Liter Dieselmotor mit Leistungen von 180 bis 260 PS. Dieses Motorenprojekt ist ein Anschluß an das seit 12 Jahren laufende Lizenzprojekt zur Erzeugung der Steyrer Schwer-LKW in China. Mit diesen Motoren, die für LKW, die in China gefertigt werden, bestimmt sind, wird die Umstellung auf treibstoffsparende und abgasarme Fahrzeuge in China forciert. Damit könnte eine 800/oige Herabsetzung der gasförmigen Emissionen und eine 350/oige Treibstoffeinsparung erzielt werden. In Europa, einschließlich der GUS-Staaten, konnten mit 527 Fahrzeugen um 17 0/o mehr gegenüber dem Vorjahr abgesetzt werden. Hier sind vor allem die Schweiz mit der Steigerung von 79 auf 140 Fahrzeuge und Turkmenistan mit einer Lieferung von 130 Baumwolltransportfahrzeugen zu nennen. ln Griechenland konnte der Absatz deutlich verbessert werden (+ 78 %) und im außereuro- päischen Export sind Nigerien (+ 41 %) und Singapur zu nennen. Singapur ist insoferne außerordentlich erfreulich, als hier ein neues Land als Kunde gewonnen werden konnte. Als Folge des guten Auslandsgeschäftes sind nicht nur die Lieferungen, sondern auch der gesamte Auftragseingang wertmäßig um 11,4 0/o von 6.209 Mil.Sauf 6.917 Mill. Sgestiegen. Positiv entwickelte sich der stückmäßige Auftragsein- gang in Osteuropa, wo eine 500/oige Steigerung erzielt werden konnte. Von Indonesien konnte 18/ 318 ein Auftrag über Feuerwehrfahrzeuge gewon- nen werden und Nigerien und Pakistan plazierten ebenfalls erfreulich umfangreiche Aufträge. Der gesamte Auftragsbestand der Steyrer Nutzfahrzeuge AG war zum Ende des Geschäftsjahres wertmäßig um 4,9 0/o höher als am Anfang. Das Inland ging mit 1, 1 0/o nur marginal zurück, aber der Auftragsbestand für Export stieg um 7,4 0/o. Der gesamte Auftrags- bestand zu Geschäftsjahresende betrug 1.207 Mill. S. Eine Verteilung aufRegionen ergibt folgendes Bild: Westeuropa 48 %, Österreich 27 0/o, restlicher Export 10 0/o, Osteuropa 9 0/o und China 6%. Steyr im Inlands- markt '; Im Zeitraum 7/93 bis .C 6/94 waren 6.249 U LKW zugelassen .IJ worden. Im Vergleichs- - zeitraum ein Jahr :i: später, also im soeben abgelaufenen Ge- schäftsjahr, waren es 5.91 1 Einheiten mit mehr als 6 to GG. Der LKW-Markt verblieb somit trotz des Rückgangs von 5,4 0/o auf hohem Niveau. Durchaus unterschiedlich entwickelten sich aber die einzelnen Kategorien: Die Klasse von 6-11,59 to GG ging um 21,2 0/o zurück, der Bereich von 11,6-15,9 to war um 10,3 0/o rückläufig, während LKW ab 16 to mit -0,4 0/o praktisch stabil blieben. Mit einem Plus von 17, 1 0/o haben die Sattelzugmaschinen, die hauptsächlich im internationalen Fernverkehr eingesetzt werden, deutlich zugelegt. Im wichtigen und breiten Segment von 6-15,9 to Gesamtgewicht konnte Steyr im um 17,6 0/o sinkenden Markt den Marktanteil auf 29,4 0/o ausbauen und die Marktführerschaft mit 8 0/o mehr zugelassenen LKW als der nächste Mitbewerber deutlich unter Beweis stellen. Der Mitarbeiterstand wurde gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres nur um 1,4 0/o auf 2.540 Personen angehoben, angesichts der beträchtlichen Produktionsausweitung ein Erfolg der Rationalisierungs- und Kostensenkungsprogramme. Diesen Erfolg führt der Sprecher des Vorstandes und Verantwortliche für Fertigung, Personal, Forschung und Entwicklung der Steyrer Nutzfahrzeuge AG, Dipl.-Ing. Dr. Ernst Feizlmayr, aber auch auf die gezielten Investi- tionen von bisher mehr als 2,5 Mrd. S in die Kerntechnologien der Steyrer Nutzfahrzeuge AG zurück. Im Bereich Forschung und Entwicklung wurden nachhaltige Schwerpunkte gesetzt. Die im Vorjahr in den Markt einge- führte "Leichte LKW-Reihe L2000", die in Gedruck t auf umwe lt freu ndlichem, chlorfrei gebleich temPapier Zusammenarbeit mit der MAN Nutzfahrzeuge AG entwickelt worden war, wurde durch Fahrzeuge mit permanentem Allradantrieb erweitert. Auf der EURO-TRUCK 95 in Wels wurden die Neuen Schweren Steyrer-Fernverkehrs- und Straßenfahrzeuge im Tonnagebereich 19-40 to Gesamtgewicht präsentiert. Ausblick In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres (7-9 1995) konnte die Steyr Nutzfahrzeuge AG eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 1,40 Mrd. auf 1,59 Mrd., das sind 13,6 0/o verbuchen. Den entscheidenden Beitrag dazu lieferte der Export mit einem Plus von 37 %. Auch der Auftragseingang im Export entwickelte sich sehr erfreulich. Im erwähnten Zeitraum stieg der stückmäßige Auftragsein- gang um 39 %, wobei im innereuropäischen Bereich vor allem die Fortsetzung des positiven Trends in Griechenland erfreulich ist und das Anlaufen des Geschäftes in Kroatien. Im außereuropäischen Export sind Indonesien und Thailand positiv hervorzuheben. Strukturelle Änderungen für die Zukunft Nach Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde die Verantwortung für den Steyr- Inlandsmarkt an die neu gegründete ÖAF & Steyr-Nutzfahrzeuge OHG weitergegeben. Die ÖAF & Steyr-Nutzfahrzeuge OHG wurde aus Teilen der ÖAF Gräf & Stift AG und aus Teilen der Steyrer Nutzfahrzeuge AG gebildet. Sie umfaßt etwa 1.000 Mitarbeiter, die 16 Niederlassungen der ÖAF Gräf & Stift AG sowie die 10 Niederlassungen der Steyr Nutzfahrzeuge AG. Die Steyr Nutzfahrzeuge AG hält an dieser neuen Inlands- vertriebsgesellschaft einen Anteil von 50 %. Besonders erfreut zeigt sich Dr. Feizlmayr über die Tatsache, daß gerade im Jahr des Jubiläums "SO-Jahre Steyr-Diesel" alle Reihenmotoren auf EURO-II-Abgasqualität weiterentwickelt und in die Produktion eingeführt werden konnten. Impressum Amtsblatt der Stadt Steyr Medieninhaber und Herausgeber Stadt Steyr, 4400 Steyr, Stadtplatz 27 - Redaktion Walter Kerbl, Stabss telle für Presse und Information, 4400 Steyr, Stadtplatz 27, Telefon 0 72 52 / 544 03, FS 281 39, Telefax 0 72 52 / 483 86 · Hersteller Druckerei Prictzel , 4400 Steyr, Pachergasse 3· Verlags- und Herstellungsort Steyr - Anzeigenannahme Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3, Telefon 0 72 52 / 52 0 84 - 0 Titelfoto: Hartlauer ste■r

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