Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/10

Im Pflegedienst gesund bleiben Kostendruck und Personalmangel zwingen Krankenhausträger zu neuen Formen kollegia- ler Teamarbeit und besseremManagement betriebswirtschaftlich er Abl äufe. In der Akademie für Pfl egeberufe amLandeskranken- haus Steyr beginnt ein vi er Semester dauernder Universitätslehrgang für leitendes Kranken- pflegepersonal mit 1036 Stunden Unterricht aus den Bereichen Sozial-, Berufs-, Betriebs- und Rechtswissenschaft sowie Pädagogik, Medizin und Allgemeinbildung. Dazu kommen 696 Stunden Praktikum. Pflegedirektorin Helga Freidhager sieht als Ziel der Ausbildung, "den Pflegedienstleitungen jene Fähigkeiten zu vermitteln , um in der kollegialen Führung wirklich als gleichberech- tigtes, für ihren Bereich eigenverantwortliches Mitglied agieren zu können, und zwar im Hinblick auf die Gesamtorganisation Kranken- haus , mit dem Patienten als Mensch im Mittelpunkt , aber auch, um dem neuen Selbstverständnis in der Pflege gerecht zu werden". Mit diesem Lehrgang, der 14 Teilnehmerinnen zählt, setzt Steyr neue Maßstäbe bei der Realisierung eines optimalen Managements durch kollegiale Führung. Kanaluntersuchung mit TV-Kamera Zur Beurteilung des Bestandes der Kanalisati- on im Bereich Schlüsselhofgasse - Fischergasse müssen Schächte angelegt und die Rohre mit einer TV-Kamera untersucht werden. Der Stadtsenat gab dafür 200.000 Schilling frei. Bitte helfen Sie bei der Schädlings- Bekämpfung Laub von Kastanienbäumen ist mit einem Schädling verseucht und muß vernichtet werden. Wichtig ist eine vollständige Entfer- nung des abgefallenen Laubes von Kastanien- bäumen. Bringen Sie das Laub bitte zur Fachabteilung für kommunale Dienstleistun- gen, Schlüsselhofgasse 65 (Wirtschaftshof). Säcke für diesen Zweck können bei der Fachabteilung für Umweltschutz und Abfall- wirtschaft abgeholt werden (Öffnungszeiten: werktags von 7.30 bis 17.30 Uhr sowie jeden Samstag von 7.30 bis 11.30 Uhr). Benützen Sie zur Entsorgung von verseuchtem Laub auf keinen Fall die im Stadtgebiet aufgestellten Grüncontainer. Laub von Kastanienbäumen oder Mischlaub, das auch Laub von Kastanienbäumen enthält, darf nur in die bei der Fachabteilung für kommunale Amtsblatt der Stadt Steyr Vorrang für den öffentlichen Verkehr auf allen Linien Wenn alle fahren, fährt gar nichts mehr. Am 19. Oktober veran- stalten die Verkehrsbetriebe Steyr zusammen mit der Umweltberatung des Magistrats einen Aktionstag unter dem Motto: B ürgernah Steyr fährt U mweltfreundlich Sicher Das gesamte Liniennetz der Steyrer Verkehrsbetriebe steht einen Tag lang zum Preis eines Einzelfahrscheines (bzw. einer Entwertung eines 20-Fahrtenscheines) zur Verfügung. Mit dieser Aktion will man die Steyrer Bevölkerung dazu animieren, bei Erledigungen im innerstädtischen Bereich auf den sogenannten Umweltverbund (Bus, Rad, zu Fuß ...) umzusteigen und somit dem vorprogrammierten täglichen Stau auszuweichen. Geplant sind unter anderem ein Infostand am Stadtplatz mit Ausstellung, Film und Informationen zum Thema Verkehr und Umwelt. Politiker stehen für Diskussionen von 8 bis 10 Uhr beim Infostand zur Verfügung, Schüler bemalen einen City-Bus. Tolle Preisen winken allen, die beim großen Gewinnspiel mitmachen. Die Teilnahme- karten dazu liegen in den Städtischen Bussen auf. Dabei steht die "sanfte Mobili- tät" im Vordergrund. So gibt es einen 5-Tage Aufenthalt für zwei Personen in Zell am See als Hauptpreis. Die Anreise erfolgt natürlich mit der Bahn. Weiters gibt es Trekking- Räder, eine Bahnkilometerbank, sowie Jahres- und Monatsnetzkarten zu gewinnen. Der Erfolg der Aktion hängt in großem Maße von der Teilnahmebereitschaft der Steyrerlnnen ab. Durch bauliche und technische Maßnahmen allein wird sich das Verkehrsproblem in Steyr nicht lösen lassen. Ganz im Gegenteil, jegliche Kapazitätserwei- terung schafft Anreize für neuen Verkehr. Um eine nachhaltige Lösung zu finden, ist jeder von uns aufgerufen, sich vor Antritt einer Fahrt genau zu überlegen, ob das gewählte Verkehrsmittel das umweltverträglichste ist. Auch die Notwen- digkeit einer Fahrt muß hinterfragt werden. Wenn nur einer ein Auto hätte, gäbe es keine Probleme. Die große Zahl der Autos schaffen sie erst. Aber wer will schon als erster auf das Auto verzichten? Zeitgewinn durch den PKW ist ein schiech- Dienstleistungen aufgestellten Spezialcontainer für verseuchte Pflanzen (gelb, verschließbar) eingebracht werden. Für Laub von anderen Gedruckt au f umwelt freundl ichem, chlorfrei gebl eichtem Papier tes Argument. Denn laut einer EG-Studie wurde z. B. in Rom die Arbeitszeitverkür- zung seit 1964 durch die Fahrzeit kompen- siert. In Großstädten, wie London oder Neapel, beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit nur 10 - 16km/h. Wie lange wird es in Steyr noch dauern, bis es soweit ist?Schon jetzt liegt die Ozon- belastung, vor allem bei Schönwetterlagen, deutlich über dem Tagesmittel-Grenzwert von 60 µg /ml. Die großen Steyrer Betriebe werden angeschrieben und ihre Mitarbeiter ersucht, an diesem Tag den Werksverkehr oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen bzw. Fahrgemeinschaften zu bilden. Öfter zu Fuß gehen, das Rad benutzen oder mit dem Bus fahren, "Car-sharing" und Fahrgemeinschaf- ten sind nur einige der Möglichkeiten, um die Verkehrssituation in Steyr wieder überschaubar zu machen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Was den Veranstaltern vor Augen schwebt, ist einfach ein Tag, an dem die PKW's in der Garage bleiben und alle Alternativen genutzt werden. Keine Staus, viele Fußgänger und Radfahrer; die Straßen den Menschen; ein schöner Traum. Der 19. Oktober wird zeigen, ob er sich verwirklichen läßt. (Die Steyrer Stadtpolitiker und der Magistrat gehen mit gutem Beispiel voran: Für innerstädtische Wege werden am 19. Oktober keine PKW's verwendet.) Beim Info-Stand der Umweltberatung gibt es am 19.10. aber noch eine "große" Neuerung zu sehen, zu begreifen und mit ein bißchen Umweltwissen eine Menge Lebensmittel zu gewinnen. Der neue "Entsorgungs- wegweiser", der im Oktober mit dem Amtsblatt in jeden Haushalt flattert, ist im Großformat von 1,5 Metern aufgestellt, zum Durchblättern, zum Informieren, vor allem aber zum Ziehen von Gewinnfragen. Zu gewinnen gibt es Einkaufskörbe mit Gutscheinen für Gemüse, Obst, Lebensmittel und Produkten von den Marktverkäufern auf dem Stadtplatz, vom Bauernmarkt, den Hoflieferanten und dem Bioladl. Die Gewinnpreise sind umweltfreundlich und ÖKOLOGISCH - Ö sterreichisch Kontakt zu den Erzeugern Ohne Abfall Logisch Baumarten stehen die Grüncontainer zur Verfügung. 7/279

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