Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/10

Bundesdenkmalamt kann am Ennsufer mit Grabungen beginnen Stadt kauft Reithofferwerk um 10 Mill. S Das Bundesdenkmalamt, das vor einigen Wochen per Bescheid ein rund 60.000 m2 großes Areal der Steyr-Daimler-Puch AG im Stadtteil Münichholz (rechtes Ennsunfer, unterhalb der Kematmüllergründe) unter Schutz gestellt hat, weil dort ein Siedlungsareal aus der römischen Spätkaiserzeit vermutet wird, kann mit den vorgesehenen Suchgrabungen jederzeit beginnen . Diese Zusicherung erhielt Bürgermeister Hermann Leithenmayr kürzlich von Steyr-Daimler-Puch- Generaldirektor Dr. Rudolf Streicher. Für die Stadt ist diese Zusage insofern von besonderer Bedeutung, da die Trassenführung der Steyrer Nordspange über einen Teil dieser Fläche führt und die Grabungen des Bundesdenkmalamtes rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten in diesem Bereich abgeschlossen sein müssen. "Ich bin sehr froh über diese Zusicherung von Dr. Streicher, weil damit die Voraussetzung geschaffen ist, daß der Bau der Nordspange nicht behindert wird", bewertet Bürgermeister Hermann Leithenmayr das Entgegenkommen seitens der SDP überaus positiv. "Das Bundesdenkmalamt kann praktisch sofort die vorgesehenen Grabungen durchführen, und falls tatsächlich historisch wertvolle Funde gemacht werden, diese zeitgerecht sicherste!- Der Gemeinderat bewilligte mit den Stimmen der SP, VP und GAL den Kauf der ehemaligen Fabriks- und Lagerhalle Reithofferwerk aus dem Besitz der Steyr- Daimler-Puch AG um 10 Mill. S. Die F- Fraktion protestierte dagegen, daß der Kauf des Gebäudes mit Dringlichkeit auf die Tagesordnung des Gemeinderates gesetzt wurde und verließ vor Behandlung des Antrages den Sitzungssaal. 2116 m2 des 5000 m2 großen Grundstückes sind bebaut. Der Kaufpreis von 10 Mill. S wird von der Stadt in fünf Jahresraten zu je 2 Mill. Sbeglichen. Der erste Teilbetrag ist bis 31. Jänner 1996 zu zahlen. die Kaufpreis- len", wünscht sich Leithenmayr eine möglichst rasche Abwicklung der Grabungstätigkeiten. Diese müssen bis spätestens 1997 abgeschlos- sen sein, da ab 1998 ein Teilbereich dieses Areals von den Baumaßnahmen im Zuge der Nordspangen-Errichtung betroffen sein wird. Seitens der Bundestraßenverwaltung wurde jedenfalls bereits zugesichert, die Kosten für die Grabungstätigkeit zu übernehmen und dem Bundesdenkmalamt für die Grabungen auch Hilfspersonal zur Verfügung zu stellen. Damit steht einem unverzüglichen Beginn der Arbeiten nichts mehr im Wege. Noch etwas Wichtiges konnte Bürgermeister Leithenmayr bei seinem Arbeitsgespräch mit Generaldirektor Dr. Streicher sicherstellen: Die Zum Schutz der Fußgeher wurde auf der Kreuzung Hubergutstraße-Schwarzmayrstraße ein Zebrastreifen angelegt und die Fahrbahn baulich verengt. Die Kraftfahrer sind dadurch beim Einbiegen in die Schwarzmayrs traße zur Verringerung der Geschwindigkeit gezwungen. Benützer der Bushaltestellen Schwarzmayrstraße und Hubergutberg sind dadurch weniger gefährdet. Foto: Hartlauer 6/278 Gedruckl au f umweltfreundlichem, chlorfrei gcbleichlcm Papier raten unterliegen der Wertsicherung. Mit dem Kauf des Gebäudes hat sich die Stadt ein wertvolles Objekt in zentraler Lage gesichert, das sich für Einrichtungen wie das gewünschte Jugendkulturhaus, die Musik- schule und für Präsentationen im Rahmen der Landesausstellung Eisenstraße im Jahre 1998 eignet. Die Möglichkeiten der Nutzung sind derzeit noch in Diskussion. Die Adaptierung und Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes ist von den finanziellen Möglichkeiten der Stadt abhängig. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. Bei allen Nutzungskonzepten ist auch dieser Aspekt zu berücksichtigen. Steyr-Daimler-Puch AG tritt dem Wunsch der Stadt, auf der niederen Ennsterrasse eine Kleingartensiedlung zu errichten, näher. An diesem neuen Standort könnten jene Schreber- gärten, die im Zuge der Errichtung der Nordspange weichen müssen, Platz finden. Darüber hinaus könnten dort auch mittel- bis langfristig die Schrebergärten, die derzeit auf Steyr-Daimler-Puch- und WAG-Gründen entlang der Haager Straße situiert sind, angesiedelt werden. Der neue Standort hätte unter anderem den Vorteil, daß langfristige Pachtverträge abge- schlossen werden könnten. Ein ganz entschei- dendes Plus speziell auch in bezug auf zukünftige Investitionen, da die Schrebergärt- ner an ihren derzeitigen Standorten nur auf Basis sogenannter "Gestattungen" siedeln. Impressum Amtsblatt der Stadt Steyr Medieninhaber und Herausgeber Stadt Steyr, 4400 Steyr, Stadtplatz 27 • Redaktion Walter Kerb!, Stabss telle für Presse und Information, 4400 Steyr, Stadtplatz 27, Telefon O72 52 / 544 03, FS 281 39, 'lelefax O72 52 / 483 86 - Hersteller Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3 -Verlags- und Herstellungsort Steyr - Anzeigenannahme Druckerei Prietzel, 4400 Steyr, Pachergasse 3, Telefon O72 52 / 52 0 84 - 0 Titelfoto: Hartlauer ste■r

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