Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/10

Liebe Steyrerinnen und Steyrer, am 25. Oktober werde ich mit Landes- hauptmann-Stellvertreter Dr. Leitl den Fachhochschul-Studiengang "Produkt- ions- und Managementtechnik" offiziell erö_ffnen. Steyr ist nun Hochschul-Stadt. Damit wurde in der Stadtentwicklung einJahrhundert-Meilenstein gesetzt, der Steyr in die Richtung zukunftsorientier- ter Dynamisierung weist und die Region als besonders attraktiven Wirtschafts- ·standort markiert. Mit den Fachhoch- schulen wird nun auch in Österreich eine speziell in den EU-Ländern bereits intensiv genutzte neue Ausbildungs- ebene geschaffen, die neben ihrer praxis- und bedaifsorientierten Ausrichtung vor allem auch dem dualen Ausbildungs- gedanken Rechnung trägt. Das heißt, daß nach Abschluß einesfachspezifi- schen Vorbereitungslehrganges, mit Berechtigungsprüfung, die Fachhoch- schule auch Absolventen eines Lehrberu- fes offen steht, was die Durchlässigkeit des Bildungssystems entscheidend verbessert. Der Fachhochschul-Betrieb in Steyr begann am 2. Oktober mit 50 Studenten und wird innerhalb von vier Jahren auf320 Hörer ausgebaut. Von den 50 Studenten des erstenJahrganges in Steyr sind die Hälfte RTL-Absolven- ten, 25 Prozent kommen aus dem dualen Bereich und eben soviele sind AHS- und HAK-Maturanten. Die Stadt Steyr gibt der Fachhochschule in den erstenfünfJahren einen Zuschuß von 2 Mill. S proJahr und maximal 30 Mill. S für die Errichtung eines eigenen Fachhochschul-Gebäudes, das im Rahmen der nächsten Ausbaustufen des Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik (FAZAT) im Steyrer Wehrgraben errichtet wird. Die Auifinanzierung des Gebäude-Neubau- es -die Kosten sind mit 55 Mill. S DieSeite ..des . urgerme1sters veranschlagt - übernimmt der Fachhochschul-Trägerverein Oberöster- reich. Das Land steuertfür die techni- schen Einrichtungen und den Studien- betrieb 25 Mill. S bei. der Bund zahlt pro Student 95.000 S. Bis zur Errich- tung des neuen Gebäudes werdenfür den Fachhochschul-Betrieb die räumli- chen Einrichtungen des FAZATfür den Seminarbetrieb, das Museum Arbeits- welt (Hörsaal), die HTL (ED V) sowie die Lehrwerkstätte der Steyr-Nutzfahr- zeuge AG (produktionstechnische Einrichtungen) genützt. Am 21. und 22. Septemberfand in Steyr der 6. Kongrefs der Österreichi- schen Gesellschaftfür Noifall- und Katastrophenmedizin mit 831 Teilneh- mern statt, wobei hochkarätige Fachleu- te aus drei Ländern 67 Vorträge hielten. Eine gelungene Premierefür Steyr als Kongrefsstadt. Die Kombination von Stadtsaal und Stadttheater hat sich gut bewährt. Die Teilnehmer lobten die Organisation und vor allem die Schön- heit der Stadt, wobei auch hier wieder von vielen zu hören war, daß sie bisher wenig Ahnung von der Qualität der Stadt hatten. Ich möchte hier Univ.- Prof Dr. Gunter Kleinberger vom LKH Steyr, Präsident der Österreichischen Gesellschaftfür Noifall- und Katastrophenmedizin, sehr herzlich danken, daß er diesen Kongrefs in Steyr abgehalten und der Stadt damit die Gelegenheit gegeben hat, zu zeigen, daß solch eine Gr(!ßveranstaltung qualitäts- voll in unserer Stadt über die Bühne gehen kann. Ich bitte alle Persönlichkei- ten der Region, die in Österreich Einfluß haben, Kongresse dieser Art nach Steyr zu bringen, damit immer mehr Men- schen die Schönheit unserer Stadt erleben und wir mit unseren Angeboten auch wirtschaftlich neue Perspektiven erö_ff- nen. Bei der Mülltrennung liegen wir im Spitzenfeld der österreichischen Städte. Mit dem "Entsorgungswegweiser", der dieser Ausgabe des Amtsblattes beigelegt ist, wollen wir speziellfür Zweifelsfälle eine praktische Hilfefür fachgerechte Mülltrennung geben. Ich danke Ihnen für die bisherige engagierte Mitarbeit bei der Mülltrennung. Im Hinblick aufdie kontroversen Diskussionen in Land und Bund zum Budgetfür das kommende Haushalts- jahr möchte ich daraufhinweisen, daß es der Stadtfinanziell genauso schlecht geht wie dem Staat. Es bedaifnun sehr konstruktiver Gespräche aller im Gemeinderat vertretenen Parteien, um die Balance zu halten zwischen der Notwendigkeit, eisern zu sparen, gleichzeitig aber zukunftsorientierte Projekte, die nurjetzt eingeleitet werden können, entsprechend zu dotieren und allenfalls weitere Kredite in Kaufzu nehmen. Ich hoffe bei diesem Thema aufAugen- maß und den Willen zur Zusammen- arbeit aller Mandatare und verbleibe mit herzlichen Grüßen Ihr

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