Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/10

' ~-. 'H, . 1 • .i11„ :.Q'fi]w} ,,,_..,_I ~:'.:, Gleichzeitig ist diese Ausstellung aber auch das Ergebnis einer überaus gel ungenen Kooperati- on zwischen der HBLA Steyr und der Stadtver- waltung, die beispielhaft für die generell sehr enge und gute Zusammenarbeit zwischen den Steyrer Schülern und Lehrkörpern auf der einen Seite und der Schulstadt Steyr auf der anderen Seite steht. Für mich ist diese Ausstellung ein neuerlicher Beweis, daß sich die Jugend nicht nur mit der Gegenwart und der Zukunft , sondern ganz bewußt auch mit der Geschichte Österreichs und im speziellen unserer Stadt auseinander- setzt. Dies freu t mich persönlich, und ich meine, wir alle können darauf sehr stolz sein. Zeigt dies doch, daß die junge Generation, die häufig sehr leichtfertig als Wohlstands- generation ohne Bezug zum von bitterer Not begleitetenWiederaufbau dargestellt wird, sehr wohl Interesse daran hat, gerade auch jene wirtschaftl ich schl echte Zeit in ihre Gedanken- Bürgermeister Hermann Leithenmayr gratuliert Kerstin Gruber zu ihrem Vortrag. Fotos: Hartlauer weit miteinzubinden. Die Ausstellung "Steyr 1945 - 1995" ist daher nicht nur ein überaus wertvolles zeitgeschichtli- ches Dokument, sie ist auch ein Zeichen dafür, daß unsere Jugend ganz bewußt den Zugang zur jüngeren Geschichte sucht und die überaus positive und erfolgreiche Entwicklung unserer Gesellschaft im allgemeinen und unserer Stadt im speziellen nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet. Daß sie vielmehr versucht, auf Grundlage der gesellschaftlichen Veränderun- gen in den letzten 5Jahrzehnten die Gegenwart zu beurteilen und einzuschätzen, um daraus ihre Schlüsse für das Heute und das Morgen zu ziehen. Und das verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Ich möchte mich daher im Namen der Stadt ganz offiziell bei der Pro jektgruppe des 5. Jahrganges der HBLA für Kultur- und Kongreßmanagement sehr herzlich für die Konzeption und Durchführung dieser Ausstel- lung bedanken", sagte Bürgermeister Leithenmayr. Tagtraum - Traumbild 1945 - 1995 Amtsblatt der Stadt Steyr Gedruckt auf umwelt freundlichem, chlorfre i gebleichtem Papier Begeisterung und Resignation Als Sprecherin der Projektgruppe sagte Kerstin Gruber zur Eröffnung der Ausstellung: "Steyr 1945, Kriegsende, welche Erinne- rungen verbinden Sie spontan mit dieser Zeit?Diese Frage haben wir am Beginn unserer Recherchen prominenten Zeitzeugen aus Steyr gestellt. Aus den erhaltenen Antworten und den Erfahrun- gen, die wir während unserer Arbeit gemacht haben, formten sich die 3Worte "Alltag - Tagtraum -Traumbild". Denn nicht nur 1945, in der Nachkriegszeit, sondern auch heute und in Zukunft ist es der Alltag, der uns prägt, der sich gleichzeitig am Tagtraum orientiert, und es ist das Traumbild, das den Anstoß für Veränderungen gibt. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, daß das Handwerk des Ausstellungs- machers kein einfaches ist. Begeisterung und Idealismus, Panik um! Resignation waren ständige Begleiter im vergangenen Jahr. Freude und ein wenig Stolz sind nun die Belohnung für unser Durchhaltever- mögen. Die Arbeiten sind abgeschlossen, die Anstrengungen vergessen; und an dieser Stelle bedanken wir uns bei den Autoren, die die Artikel für den Katalog schrieben, ebenso bei den Sponsoren, die die Sonderausgabe des Amtsblattes ermöglich- ten, bei Elfriede Pohlhammer, Dr. Leopold Kogler, Dr. Erich Walter und bei allen Künstlern, die uns ihre Werke zur Verfügung gestellt haben; beim Fotografen Luis Paterno, der in Zusammenarbeit mit unserem Klassenkollegen Florian Tanzer die Foto-CD realisiert hat. Ein herzliches Dankeschön den Zeitzeugen, die uns in einer Gesprächsrunde ein lebendiges Bild der Stadt Steyr vermittelt haben, und ein besonderes Dankeschön unseren Klassen- kolleginnen und -kollegen, die uns in vielfältiger Weise unterstützt haben. Außerdem danken wir dem Ausstellungs- gestalter Günther Winkler, Mag. Erwin Schuster, Josef Gegenhuber, Mag. Neuhauser-Pfeiffer und Mag. Dr. Mayrhofer, die sich besonders engagier- ten. Trotz sorgfältiger Recherchen und der Bemühung, die Situation und das Leben in Steyr von 1945 bis 1995 möglichst wirklichkeitsgetreu und zusammenhän- gend darzustellen, erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Ausstellung. Wenn Sie während Ihres Ausstellungs- besuches Ihren damaligen und heutigen Alltag wiederfinden, sich der Tagträume erinnern und besinnen, alte und neue Traumbilder auferstehen, könnte sich zu unserer Freude und zu unserem Stolz auch Zufriedenheit gesellen, und der Zweck dieser Ausstellung wäre erfüllt. " 15/287

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