Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/9

Stadt Steyr beruft gegen Denkmalschutzbescheid Bauzeitplan für die Nordspange nicht in Gefahr Gegen den Bescheid des Bundesdenkmal- amtes, mit dem ein rund 60.000 m2 großes Areal am rechten Ennsufer im Stadtteil Münichholz (unterhalb der Kematmüllergründe) unter Denkmalschutz gestellt werden soll, hat die Stadt Steyr berufen. Die Stadt bezweifelt unter anderem die wissenschaftliche Exaktheit des Amts- sachverständigen-Gutachtens, das - gestützt auf vereinzelte, private Streufunde - in diesem Bereich ein Siedlungsareal aus der römischen Spätkaiserzeit vermutet. Darüber hinaus verlaufe die Trassenführung der bereits vom Bundesministerium verordneten Steyrer Nordspange über einen Teil dieser Fläche, was nach Ansicht der Stadt einen prinzipiellen Widerspruch darstelle. Nach Ansicht der Stadt bestehe auch keine Gefahr, daß - wie im Denkmalschutzgesetz festgehalten - noch nicht ausgegrabene Fundstücke gefährdet oder gar zerstört werden könnten, da seitens der Stadt keinerlei Einwände gegen Grabungen erhoben wurden und daher eine unter Denkmalschutzstellung der gesamten Fläche auch unter diesem Aspekt nicht gerechtfertigt erscheint. "Auf den Bauzeitplan für die Steyrcr Nordspange haben die Grabungen, die vom Hallenbad muß wegen Generalsanierung eine Saison geschlossen bleiben Wegen der dringend notwendigen General- sanierung bleibt das Steyrer Hallenbad in der kommenden Saison geschlossen. "Das Ausmaß des Wasserverlustes, den wir aufgrund von Undichtheiten in der vergangenen Hallenbad- saison täglich hinnehmen mußten, hat leider eine Grenze erreicht, die nicht mehr vertretbar ist", nenn! ßürgermeisler Ilermann Leithenmayr einen wesentlichen Grund, warum das Hallenbad im Herbst geschlossen bleiben muß. Ziel der Stadt sei es jedoch, den Badebetrieb im Herbst 1996 wieder aufzunehmen. Daher müsse unverzüglich mit der Generalsanierung begonnen werden, wofür allerdings eine Mitfinanzierung des Landes unbedingt benötigt werde. "Aufgrund der Dringlichkei t und der bekanntlich auch beimLand relativ knappen finanziellen Mittel, werde ich vorschlagen, das von der Stadt bereits seit längerem eingereichte Hallenbad- Erneuerungskonzept in Etappen zu verwirklichen, dafür aber mit der 1. Etappe, der General- sanierung des Istbestandes, sofort zu beginnen", sagt Bürgermeister Leithenmayr und hofft, vom Amtsblatt der Stadt Steyr Bundesdenkmalamt auf diesem Areal auf jeden Fall durchgeführt werden, keinen unmittelbaren Einfluß, da mit der Errichtung der Nordumfahrung am linken Ennsufer begonnen und erst 1998 ein Teilbereich dieses Gebietes betroffen sein wird", sieht Bürgermeister Hermann Leithenmayr keine Gefahr für eine Bauverzögerung. Dem Bundesdenkmalamt bleibe genügend Zeit, seine Grabungen durchzuführen und auf eventuelle Fundstücke zu untersuchen. Was die geschätzten Grabungskosten von rund 4,5 Mill. Sbetrifft, müßten jedoch Gespräche mit Land und Bund geführt werden. Denn das Bundesdenkmalamt verfügt nach eigenen Aussagen derzeit nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel, aufgrund des Nordspangenbaues müssen die Grabungen aber spätestens bis 1997 abgeschlossen sein. "Landeshauptmann Dr. Pühringer ist diesbezüglich schon informiert, und wir werden im Rahmen der Vorfinanzierung der Nordspange, die Stadt und Land bekanntlich gemeinsam für den Bund übernehmen, auch diese Frage mit dem zuständigen Ministeri- um noch klären", stellt Bürgermeister Leithenmayr fest. Landeshauptmann schon vor der im Oktober stattfindenden Sitzung der Bäderkommission "grünes Licht" zu bekommen und die Sanierung unve~züglich in Angriff nehmen zu können. Als Uberbrückung für diese Saison, in der das Hallenbad nicht zur Verfügung steht, wird sich Leithenmayr bemühen, für die Steyrer Schulen Badezeiten in den Hallenbädern in Losenstein und Bad Hall zu erhalten sowie den erforderli- chen Bustransfer sicherzustellen. Steyrer Brücken- Großprojekt abgeschlossen Optimale Verkehrslösung für Kreuzungsbereich Wehrgraben- gasse-Schwimmschu lstraße Mit dem Neubau der Wiesenbergbrücke sowie der angrenzenden Große-Fallen-Brücke konnten in Steyr mehrere drängende Probleme gelöst werden: Die Tragfähigkeit der beiden Brücken wurde entscheidend erhöht. Gleichzeitig wurde durch die dritte Fahrspur der Wiesenbergbrücke, die ein problemloses Einbiegen in die Wehr- grabengasse ermöglicht, auch der Kreuzungsbreich Schwimmschulstraße-Wehr- grabengasse verkehrstechnisch optimal gestaltet. Mit der ebenfalls neu errichteten Fußgeher- und Radfahrerunterfüh rungwurde zusätzlich die Fabrikstraße kreuzungsfrei gehalten sowie ein Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Mit dem Bau der Nordspange wird Mitte 1996 begonnen "Mit dem Bau der für die innerstädtische Verkehrsentlastung von Steyr so eminent wichtigen 'Nordspange' wird Mitte 1996 begonnen", weist Bürgermeister Hermann Leithenmayr die von den "Grünen" kolportierte Meldung, die Errichtung sei wegen Geldmangels abgeblasen, als falsch zurück. Vielmehr würden seitens des Landes die noch ausstehenden Behörden- verfahren mit Hochdruck vorangetrieben, um anschließend sofort mit den Grundein- löseverhandlungen beginnen zu können. Die Detailplanung für den erforderlichen Brückenbau sei ebenfalls bereits in Gang und werde im Frühjahr 1996 abgeschlos- sen sein. Die Aussage von Bundesminister Ditz am 14. Juni im Zuge einer parlamentarischen Anfragebeantwortung, daß der Baubeginn noch nicht feststehe, beruhe offensichtlich auf einem Informationsmangel zwischen Land und Bund. Bei einem Koordinierungsgespräch Ende April dieses Jahres mit Landeshauptmann Dr. Pühringer und Baulandesrat Hiesl wurde Bürgermeister Leithenmayr der Baube- ginn für Mitte 1996 zugesagt. Was die Finanzierung betreffe, so Leithenmayr, würden die entsprechenden Verträg_e zur Vorfinanzierung zwischen Land 00. und Stadt Steyr in Kürze abgeschlossen. Die Bewilligung, daß dieses Bundesstraßen- projekt von Stadt und Land überhaupt vorfinanziert werden dürfe, liege vom Bundesministerium bereits vor. "Diese Bewilligung ermöglicht uns nicht nur einen um zwei Jahre früheren Baubeginn, sie stellt auch die Garantie dar, daß der Bund die zugesagte Finanzie- rung im Budget 1998 vorsieht", sagt Leithenmayr. direkter Anschluß von der Fabrikstraße zum Gehsteig Wiesenbergbrücke geschaffen. Die Errichtungskosten der Wiesenbergbrücke, die aus Gründen des Hochwasserschutzes auch um 30 cm höher als die alte Konstruktion gebaut werden mußte, betrugen 7,4 Mill. S. Die neue Brücke ist 27 Meter lang, 14,5 Meter breit und verfügt beidseitig über einen Gehsteig (2 mbreit). Eine ebenfalls neu geschaffene Rampe und Stiege sorgen für die direkte Anbindung an die mit einem Kostenaufwand von 2Mill. Serrichtete Fußgeher- und Radfahrerunterführung in der Fabrikstraße. Bei der Große-Fallen-Brücke wurde das Tragwerk neu gebaut, die bestehenden Widerlager und Pfeiler wurden adaptiert. Darüber hinaus mußte die Brücke dem neuen Höhenniveau der Wiesenbergbrücke angepaßt werden. Die Baukosten der 21 Meter langen und 10 Meter breiten Fallenbrücke belaufen sich auf 2,5 Mill. S. Für den Straßenbau imZuge der Brückener- neuerung wurden 1,5 Mill. S investiert. 7/251

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