Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/7
EU fördert zukunftsorientierte Projekte der Stadt Steyr Die Endverhandlungen mit der Europäischen Kommission über sämtliche nationalen Ziel 2- Gebiet Förderprojekte, die von 28. bis 29. Juni in Steyr stattfanden, brachten überaus positive Ergebnisse. So wurden der weitere Ausbau des Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik (FAZAT III) sowie der Auf- und Ausbau des Forschungsinstitutes VPTÖ (Vereinigung zur Förderung der Modernisie- rung der Produktionstechnologien in Öster- reich) am Standort Steyr, das mit einer Investitionssumme von rund 173 Mill. S das summenmäßig größte Einzel-Förderprojekt für Oberösterreich darstellt, sowohl inhaltlich als auch in bezug auf den Finanzierungs- und Förderungsschlüssel bestätigt. Das bedeutet, daß dieses für die Stadt und die gesamte Region so bedeutende Projekt in der vorgesehe- nen Form dem EU-Parlament im Herbst zur endgültigen Beschlußfassung vorgelegt werden wird. Der Finanzierungsschlüssel sieht für den mit rund 63 Millionen veranschlagten Ausbau des FAZAT Förderungen der EU, des Verkehrsmi- nisteriums und des Landes in Höhe von jeweils 15,75 Mill. S vor, knapp 14 Millionen zahlt die Stadt Steyr und rund 2Mill. S übernimmt der Verein FAZAT selbst. Parallel mit der Ausbaustufe FAZAT III wird mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 110 Mill. Sdas Forschungsinstitut VPTÖ realisiert. Für diese in Österreich einzigartige Forschungseinrichtung sieht die EU Förderungsmittel in Höhe von rund 27,5 Mill. S vor. Die bei allen EU-Förderprojekten erforderliche nationale Cofinanzierung teilen sich Bund, Land und Stadt, wobei das Wirtschaftsministerium 41,25 Millionen, das Land Oberösterreich rd. 25 Mill. und die Stadt 14,6 Mill. beisteuern. Darüber hinaus werden er Bezirk Steyr bekommt ein eigenes EU-Regionalmanagement. Darauf einigte sich die Regionalplattform Steyr- Kirchdorf, der die Bezirkshauptleute, die Abgeordneten zum Nationalrat und OÖ. Landtag, die Vertreter der Sozialpartner sowie die Sprecher der Bürgermeister- konferenz der Region angehören, mit Landeshauptmann-Stellvertreter Wirtschafts- referent Dr. Leitl. "Das neue Regionalmanagement wird als zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle für sämtliche EU-Förderungen, die im Rahmen des für den politischen Bezirk Steyr Stadt gültigen Ziel 2-Gebietes (Förderung zur industriellen Umstrukturierung) möglich sind, fungieren, Förderprojekte aktiv begleiten und deren Umsetzung forcieren", skizziert Bürgermei Amtsblatt der Stadt Steyr Bürgermeister Hermann Leithenmayr gab im Festsaal des Rathauses für die EU-Delegation und die Teilnehmer der Endverhandlungen mit der europäischen Kommission über die nationalen Ziel 2 Gebiet Förderprojekte einen Empfang und wies in seiner Ansprache darauf hin, daß sich Steyr mit der krisenhaften Situation Ende der 80er Jahre nicht abgefunden, sondern aktiv gegengesteuert und die Chancen genutzt habe, wie die internationale Akzeptanz der in Steyr gegründeten Forschungs- und Ausbildungsprojekte zeige. Leithenmayr führt den Erfolg bei den Förderungsverhandlungen auch auf die gute Zusammenarbeit in der Region zurück: "Gerade in einem vereinten Europa, wo in größeren Dimensionen gedacht und gehandelt wird, besitzt die regionale Zusammenarbeit einen hohen Stellenwert und entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg". Zum Bild: Bürgermeister Hermann Leithenmayr im Gespräch mit dem Leiter der EU-Delegation Mr. Schoton. ln der Mitte des Bildes Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Leitl. Foto: Hartlauer zur Q!ialifizierung und Höherqualifizierung von Frauen im Rahmen der Frauenstiftung Steyr rund 100 Mill. Sbereitgestellt, wobei ca. 41 Millionen als EU-Förderung und der Rest aus Mitteln des Bundes (Arbeitsmarktservice) fließen werden. Sämtliche Finanzierungen sind für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgelegt. "Für Steyr und die gesamte Region bedeutet dies eine ganz entscheidende Hilfe bei den intensiven Bemühungen, die Standortqualität nachhaltig zu verbessern", zeigt sich Bürgermeister Hermann Leithenmayr überaus zufrieden mit den Verhandlungsergebnissen. Durch die Eigenes EU- Regional- management für Steyr ster Hermann Leithenmayr das breite Aufga- benfeld des Regionalmanagements, das direkt in Steyr situiert wird. Ein zweites EU-Regionalmanagement wird in Steinbach an der Steyr installiert, das sich gezielt um Förderungen im Rahmen des für die Bezirke Steyr-Land und Kirchdorf gültigen Zielgebietes 5 b (landwirtschaftlicher Förderbereich) kümmern wird. "Wir sind uns in der Regionalplattform Gedruckt auf umweltfreundlichem, ch lorfrei gebleichtem Papier nunmehr praktisch fixierte Realisierung dieser zukunftsorientierten Projekte werde, so Leithenmayr, die Neupositionierung Steyrs als Kompetenzzentrum für Produktions- technologien wesentlich beschleunigt, der Technologietransfer für die in der Region tätigen Unternehmen entscheidend verbessert und somit auch die Attraktivität Steyrs für neue Betriebsansiedlungen deutlich erhöht. Gleichzeitig würden durch die Förderung der Frauenstiftung Steyr auch am Arbeitsmarkt wichtige Impulse gesetzt, die auf Sicht speziell die Problematik der Frauenarbeitslosigkeit verbessern werden. darüber einig, daß die EU-Förderregion Steyr-Kirchdorf als Einheit betrachtet werden muß und wollen gemeinsam ein Maximum für die gesamte Region errei- chen", betont Leithenmayr das einheitliche Vorgehen in Sachen EU-Förderung. Die Zweiteilung des Regionalmanagements sei aber aufgrund der unterschiedlichen Zielgebiete und der damit verbundenen Finanzierungsmöglichkeiten absolut notwendig, um eine optimale Gesamt- regionalentwicklung sicherzustellen. "Zielsetzung ist, daß die beiden Regional- managements so rasch wie möglich ihre Arbeit aufnehmen, um die EU- Förderinteressen der Region Steyr-Kirchdorf optimal wahrnehmen zu können" betont Leithenmayr den gemeinsamen Willen aller Beteiligten, die Regionalmanagements kurzfristig einzurichten. 5/185
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