Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/7
Liebe Steyrerinnen und Steyrer, im Wettlaufum die Förderprogramme der Europäischen Union liegt Steyrgut im Rennen: Die Europäische Kommissi- on wählte nicht nur unsere Stadt als Tagungsortfür die Verhandlungen über die Förderprogramme sämtlicher Ziel 2- Gebiete in Österreich, die Kommission zeigte sich auch sehr aufgeschlossen gegenüber unseren Förderungswünschen für den Ausbau des Ausbildungszen- trumsfür Arbeit und Technik, FAZAT, dem Forschungsinstitut des Vereines zur Förderung undModerni- sierung der Produktionstechnologien in Österreich, VPTÖ, .und der Ausbil- dungsprogrammefür Frauen im Rahmen der Frauenstiftung. In einem Zeitraum vonfünffahren können wir mit 84 Mill. S rechnen, die aus der EU-Kasse in die Region Steyr fliefsen. Bei den Verhandlungen mit der EU-Kommission wurde geradezu schlaglichtartig klar, daß nur wirklich ausgereifte und zukunftsorientierte · Projekte die Chancefür eine Förderung haben. Wie gut wir daran taten, vor fünf]ahren das FAZATzugründen - unter schwerstenfinanziellen Opfern der Stadt -, zeigt sichjetzt, denn damit haben wir die Weichen gestellt, daß Stryr wieder ein Wirtschaftsstandort von europäischem Rang werden kann. Denn jedermann ist inzwischen klar, daß hochkarätige Forschungs- und Ausbildungszentren nicht nur bereits ansässigen Unternehmungen zugute kommen, sondern daß solche Einrich- tungen auch Standortentscheidungen bei Betriebsneugründungen entscheidend beeinflussen. Da wir auch im Bemühen um die Gründung einer Fachhochschule in Stryr erfolgreich waren, sind wir nach Krisenjahren nun in der Tat wieder in einer guten Startpositionfür die Bewäl- Dieseite ..des . t urgerme1s ers tigung künftiger Herauiforderungen. Mit großer Freude sehe ich die geplante 3 Milliarden-Investition der BMW- Motorengesellschaft in Stryr, die uns 150 neue Arbeitsplätze bringt. BMW plant die Errichtung einer neuen Fertigungshalle, vergrifßert das Logistik- Areal baut bestehende Anlagen aus und errichtet im Norden des Werkes ein viergeschoßiges Parkdeckfür die Mitar- beiter. Mit dieserfünften Ausbaustufe setzt BMWneuerlich einen kräftigen Impulsfür die Region. Ich freue mich, daß wir BMWin Stryr haben. Beson- ders zu würdigen ist die großartige fachliche Qualität und Leistungsbereit- schaft von Management und Belegschaft der BMW-Motorengesellschaft, denn die Entscheidungfür die 3 Milliarden- Investition - um die sich natürlich auch andere BMW-Standorte in Europa und Übersee beworben haben - istfür Steyr gefallen, weil hier die Leute so gut arbeiten. Sehr dankbar bin ichfür die engagierte Mitarbeit des neu gegründetenJugend- gemeinderates. In einer offenen Disku!si- on zwischen den jugendlichen und Mandataren in der Sitzung des Ge- meinderates am 6. Juli gab es zu den Themen "Streetworker" undJugend- Kulturhaus sehr klare Standpunkte der Jugend. Es gibt nun einen Grundsatz- beschluß des Gemeinderates zur Adap- tierung einesJugend-Kulturhauses. Zur Wahl stehen das ehemalige Stadtgut im Norden Stryrs und das ehemalige Reitho.ffergebäude in Pyrach, das wir von der Steyr-Daimler-Puch AG kaufen, weil sich die zentrale Lage und die architektonische Qualität des Gebäudesfür ein Kulturhaus geradezu anbieten. SeitJahren bemühen wir uns um den Kaufdes Reithojfergebäudes. Der Preis war immer zu hoch. Vor wenigen Wochen kam es dann zum nicht mehr awarteten Durchbruch: Wir bekommen das Haus um 10 Mill. S, die infünfJahresraten zu zahlen sind. Weil bis vor kurzem nicht klar war, ob wir das Gebäude überhaupt bekommen, die Jugend aber seit langem mit Recht Räumlichkeitenfür die Enifaltung der Jugend-Kultur.fordert, wurde das ehemalige Stadtgut mit seinen großen Stallungen im Norden der Stadt als Notlösung ins Auge gefaßt, weil es eben keine Alternative gab und wir nicht das Reithojfergebäude anbieten konnten, von dem wir nicht wußten, ob wir es zu einem vertretbaren Preis bekommen. Nun ist es glücklicherweise so weit. Die Jugend hat sich bereits eindeutigfür das Reithojferhaus entschieden. Es liegt nun am Gemeinderat, die Argumente abzuwägen, da in diesem Haus auch die Landesausstellung 1998 unterge- bracht werden wird undwenn möglich die Musikschule. Ich glaube, daß wir im Interesse derJugend zu einem Konsens kommen und das effene Kulturhaus Wirklichkeit wird. Ich wünsche Ihnen eine schöne Urlaubs- zeit. Herzlichst Ihr
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