Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/6
Stadtentwicklungskonzept für Steyr Weichenstellungen für die kommunale Entwicklung bis ins nächste Jahrtausend Mit der bisher noch fehlenden Kosten- schätzung liegt das im Auftrag der Stadt Steyr erstellte Stadtentwicklungskonzept nunmehr vollständig vor. Bei einer Informationssitzung des Gemeinderates Mitte Mai präsentierte Univ.-Prof. Ing. Dr. Peter Breitling das für einen Zeitraum von 10 Jahren ausgelegte Gesamtkonzept, das Maßnahmen mit einem Gesamtkostenvolumen von 2,56 Milliarden Schilling und einem Kostenanteil der Stadt von 1,34 Milliarden vorsieht. Das Konzept wird in den kommenden Monaten innerhalb der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen ausführlich diskutiert und beraten werden. Die Beschlußfassung mit der endgültigen Festlegung der entsprechenden Maßnahmen und Prioritäten sowie der darauf abgestimmten Finanzierung soll im Herbst erfolgen. "Als Leitlinie für die zukünftige Arbeit in unserer Stadt besitzt das Stadtentwicklungs- konzept enorme Bedeutung und soll daher von einer möglichst breiten Mehrheit getragen werden", strebt Bürgermeister Leithenmayr dabei einen einstimmigen Gemeinderats- beschluß an. Im folgenden ein kurzer Überblick über die Schwerpunkte der von Prof. Dr. Breitling im Stadtentwicklungskonzept für die nächsten 10 Jahre vorgesehenen Investitionsaufgaben vorbehaltlich der letztgültigen Entscheidung des Gemeindera- tes. Sozialeinrichtungen Mit geschätzten Gesamtinvestitionskosten von knapp 800 Millionen Schilling bilden die Sozialeinrichtungen, insbesondere Kindergär- ten und Altenheime, den größten Einzelposten. Der Kostenanteil der Stadt für die nächsten 10 Jahre liegt bei rund 300 Millionen. Darin enthalten sind beispielsweise Kindergartenneubauten in Münichholz, auf der Ennsleite, im Bereich Innere Stadt und auf den Knoglergründen. Aber auch ein Alten(pflege)heim in Münichholz und auf der Ennsleite, die Sanierung des Altenpflegeheimes Tabor, die Errichtung einer Dreifachturnhalle oder die Sanierung des Stadtbades sind inkludiert. Verkehr Straßen, Parken/Garagen, Fußgänger Mit rund 590 Millionen Gesamtinvest 4/152 (geschätzter Kostenanteil der Stadt: ca. 210 Mill.) wird der Straßenneubau sowie die Straßen- und Brückenerhaltung und -sani erung in den nächsten zehn Jahren beziffert. Enthalten darin sind etwa Großprojekte wi e die Nordspange, das Bahnhofparkdeck , aber auch die Nordwestspange, der Umbau des Taborknotens sowie zahlreiche Verkehrser- schließungen. Rund 248 Millionen (geschätzter Kostenanteil der Stadt: ca. 74 Mill.) sollen laut Konzept in den nächsten Jahren für das Parken und Univ.-Prof. Ing. Dr. Peter Breitling präsentierte im Rahmen einer Informationss itzung des Gemeinderates das Stadtentwicklungskonzept . Foto: Hartlauer insbesondere für Garagen investiert werden, wobei Citygaragen beim Schiffmeisterhaus, beim Krankenhaus, beim Forum und auf dem Reithofferareal den Schwerpukt der Investitionsmaßnahmen bilden sollen. 127,5 Millionen sollen in die Verbesserung des Fußgängerverkehrs investiert werden, die von der Stadt praktisch zur Gänze getragen werden müßten. Die Liste der spezifischen Maßnah- men reicht von neuen Fuß-, Rad- und Wander- wegen über die Wiederherstellung der Neutorbrücke als Fußgängerbrücke bis hin zu Aufstiegshilfen, etwa zum Tabor oder ins Steyrdorf. Wenn man nicht - wie bei der Kostenschätzung erfolgt - zwischen den Verkehrsarten unter- scheidet, sind für Verkehrsmaßnahmen insgesamt rund 965,5 Millionen an Investitio- nen und somit die höchsten Mittel angesetzt. Gedruckt aur umweltfreund lich t:m, chlorfrei gebleichtem Papier Versorgung / Feuerschutz/ Ret - tung Die drittgrößte Gesaminvestitionssumme wird mit 313 Millionen (geschätzter Kostenanteil der Stadt: 206 Mill.) imBere ich Versorgung angesetzt. Mit jeweil s rund 100 Millionen Schilling we isen dabei der Au sbau des städtischen Wasse rversorgungsnet zes sowie der Abga ng des Versorgungsbetriebeverbundes (S tadtwerke) den grölst en Finanzbedarf auf. Rund 65 Millionen Schilling si nd für Investitio- nen in den Linienverkehr (Fahrbetrieb), für Logistik und Verkehrsleitsysteme vorgesehen sowi e rund 36 Millionen für die Erneuerung des Feuerwehr-Fuhrparks. Schulen/ Forschung/Wissen - schaft An vierter Stelle stehen die Investitionen für Schulen, Forschungs- und Wissenschafts- einrichtungen, für die die Kostenschätzung einen Gesamtbetrag von 307 Millionen Schilling (geschätzter Anteil der Stadt: ca. 157 Mill.) ausweist. Die größten Einzel positionen sind dabei das Forschungsinstitut VPTÖ ( J 10 Mill .), FAZAT III (63 Mill.), die Volksschule Resthof (47 Mill.) und die Musikschule (38 Mill.). Entsorgung Mit in Summe rund 283 Millionen Schilling, die zur Gänze von der Stadt finan ziert werden müßten, folgt knapp dahinter die Entsorgung. Die größten finanziellen "Brocken" stellen dabei die rund 150 Millionen für den weiteren Ausbau des Kanalnetzes sowie rund 50 Millionen für die Erweiterung der Mülldeponie dar. Ku ltur Für den Bereich Kultur sind in der Kosten- schätzung schließlich 183 Millionen Schilling veranschlagt, die ebenfalls von der Stadt alleine aufgebracht werden müßten. 150 Millionen davon entfallen auf ein Tagungs- und Kongreßzentrum in den ehemaligen Reithofferwerken, 15 Millionen sind für die Sanierung des Bürgerspitals und 10 Millionen für die Modernisierung der Stadtbücherei vorgesehen. ste■r
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