Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/6

2 Millionen Förd~rung für VPTO Um die Entwicklung der Vereinigung zur Förderung der Modernisieru~g der Produ~tionstechnologien in Osterreich "VPTO" kontinuierlich voranzutreiben, beantragte der Stadtsenat beim Gemeinde- rat für 1995 die Gewährung einer Subvention in Höhe von 2 Mill. S. Das Forschungsinstitut VPTÖ am Standort Steyr verfolgt das Ziel, die Produktion von der Produktfindung über die Verfahrenstechnik bis zur Vermark- tung und zum Recycling ganzheitlich (holistisch) zu analysieren und kreativ zu gestalten. Aufbauend auf den neuen Schlüsseltechnologien "Current Enginee- ring"* und "Q!iality Controlled Production"''* soll in Oberösterreich durch starke Vernetzung mit anderen Technologieknoten sowie vor allem mit der ansässigen Industrie eine enge Projektzusammenarbeit realisiert werden. Zielsetzung ist, den steigenden Anforde- rungen an die Industrie sowohl technolo- gisch als auch organisatorisch optimal Rechnung zu tragen und durch innovative Ideen und Impulse zur Stärkung der Standortfaktoren der produzierenden Industrie beizutragen. .. Wie bedeutend.~as Gesamtprojekt VPTO- Steyr für ganz Osterreich ist, wird unter anderem auch dadurch verdeutlicht, daß es durch die Bundesregierung als nationales Förderprojekt bei der EU in Brüssel eingereicht wurde. Das vorgelegte Finanzierungskonzept bis 1999 sieht Gesamtinvestitionen von rund 1 72 Mill. S vor, wovon rund 57 Mill. S als Förderung von der EU erwartet werden. * Unter Current Engineering versteht man Methoden zur integrierten Produkt- und Prozeßentwicklung, bei denen die industrielle Realisierung von mehreren Funktionen aus gleichzeitig betrieben wird. Im Gegensatz zur klassischen Entwicklungsmethode "Konstruktion- Fertigung-Prototyp-Verbesserung der Konstruktion" in aufeinanderfolgenden Schritten, wird bei Current Engineering die Produkt- und Prozeßentwicklung großteils parallel geführt und dadurch entscheidend verkürzt. ** Q!iality Controlled Production ermöglicht nicht nur eine qualifizierende, sondern auch eine quantifizierende Bewertung der Betriebsabläufe, wobei es beispielsweise um die richtigen Preis-Leistungs- verhältnisse industriell hergestellter Produkte sowie um abgestimmte Gesamt- qualität und Gesamtkosten im vollen Lebenszyklus der Produkte - vom Rohstoff bis zur Entsorgung - geht. Amt sblatt der Stadt Steyr Selbständig statt arbeitslos Erfolgreiches Gründerprogramm des Steyrer Arbeitsmarktservice Als voller Erfolg erweist sich das vom Steyrer Arbeitsmarktservice vor einem Jahr ins Leben gerufene "Gründerprogramm", das qualifizierte Arbeitslose, die den Sprung in di e Selbständigkeit anstreben, gezielt fördert und unterstützt. 33 Firmen- neugründungen sind die erste stolze Zwischenbilanz, die der Leiter des Arbeitsmarktservice Steyr, Mag. Hubert Heindl, ziehen kann. Nicht nur das Arbeitsmarktservice ist mit dem Verlauf des gemeinsam mit dem Land OÖ. finanzierten Unterstützungsprogrammes zufrieden, auch die Firmengründer loben die effektive Hilfestellung und Beratungstätigkeit, die ihnen den Weg in die Selbständigkeit wesentlich erleichtert hat. Breiter Branchenmix Die Branchenpalette bei den Firmen- Neugründungen ist bunt und reicht vom Technischen Büro für Maschinenbau über Anlageninstandhaltung, Klein- und Großteilefertigung, Handel mit chemisch- technischen Produkten bis hin zum Foto- studio und zur Fremdenpension. Was die Altersstruktur betrifft, ist die Gruppe der 30- bis 40jährigen am stärksten unter den neuen Selbständigen vertreten, aber auch zwischen 45 und 50 sowie zwischen 25 und 29 Jahren befindet sich eine Reihe von Firmen- gründern. Mit nur drei "Jungunter- nehmerinnen" ist der Anteil der Frauen bisher allerdings noch sehr gering. Gedenkstein beim Schloß Lamberg An einem Gedenkgottesdienst anläßlich des 50. Jahrestages der Befreiung des KZ Mauthausen beteiligten sich im Rahmen des "Schulprojektes Mauthausen" mehr als 4.500 Schüler und Lehrer von 15 oberösterreichi- schen höheren Schulen, die aus diesem Anlaß auch Fürbitt-Steine mitgebracht hatten . Aus diesen Steinen wird nunmehr ein Betonaltar gegossen, der im Bereich des Schlosses Lamberg (vor den Ausstellungsräumlichkeiten des Kunstvereines Steyr) aufgestellt wird. Der Stadtsenat genehmigte die Aufstellung des Gedenksteines und stimmte der Übernahme in das Eigentum der Stadt zu. finanzielle Unterstützung für kulturelle und kirchliche Einrichtungen So wie in der Vergangenheit unterstützt die Stadt auch dieses Jahr die Aktivitäten zahlrei- cher kultureller und kirchlicher Vereinigungen. Insgesamt werden 23 verschiedene Einrichtun- Gedruckt auf umwehfreundli chem, chlorfrei gehleichlem Papier Leicht ist der Weg in die Selbständigkeit aber weder für Frauen noch für Männer. Denn die Auswahlkriterien im Rahmen dieses Förderungsprogrammes sind streng. Nur wem von den Betreuungsfachleuten sowohl von der fachlichen Q!ialifikation als auch der Art der angestrebten Selbständig- keit eine realistische Chance eingeräumt wird, sich im freien Wettbewerb durchzuset- zen, wird eine weiterführende Unterstützung gewährt. So mußte 65 von bisher insgesamt 108 Bewerbern bereits nach dem Erst- beratungsgespräch mitgeteilt werden, daß sie dafür nicht die erforderlichen Voraussetzun- gen mitbringen. Bei den restlichen 43 wurde von der Österreichischen Studien- und Beratungsgesellschaft (ÖSB) die Betreuung fortgesetzt und gemeinsam mit den Bewer- bern der Schritt in die Selbständigkeit individuell vorbereitet und strategisch geplant. 33 davon haben es mittlerweile bereits geschafft, sind ihr eigener Chef geworden und auch mit dem bisherigen Geschäftser- folg durchaus zufrieden. Ein persönlicher Erfolg für jeden einzelnen, der auch für andere Arbeitslose Ansporn sein könnte, diese Möglichkeit zum Aufbau einer neuen beruflichen Existenz zu prüfen und sich über das Arbeitsmarktservice Steyr entsprechend beraten zu lassen. gen - von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (Steyrtalbahn) über den Kultur- und Theaterverein AKKU, die Stadtkapelle Steyr bis zum Bildungszentrum Dominikanerhaus und dem Caritas Dekanatsamt Steyr - gefördert, für die ein Gesamtsubventionsbetrag von 295.000 S vorgesehen ist. Der Stadtsenat stellte den Antrag an den Gemeinderat, die Subventionen zu gewähren. Asphaltierungs- Programm 1995 Das Asphaltierungsprogramm 1995 der Stadt Steyr erfordert ein Investitionsvolu- men von 2 Mill . S. Darin enthalten sind die Asphaltierung der Capellmannstraße, Hofergraben - Zufahrt Sandmayrgründe und Zufahrtstraße - Sozialwohnungen Hausleiten sowie Straßenverbreiterungen in den Bereichen Koch-, Petzold- und Grossmannstraße, Brucknerstraße und Gablonzertstraße. Der Stadtsenat beantragte beim Gemeinde- rat, die finanziellen Mittel freizugeben. 21/ 169

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