Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/6

Steyrer Feuerwehrmänner fuhren mit der Zille bis nach Rotterdam Eine Leistung, die nicht ohne Grund dem- nächst im Guiness-Buch der Rekorde aufschei- nen wird, vollbrachten zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Steyr: Sepp Leonhartsberger (33) und Erich Mekina (35) fuhren mit einer einfachen Feuerwehrzille von Steyr bis nach Rotterdam und legten dabei über 1400 Wasserkilometer zurück. "Wir wollten gemeinsam etwas ganz Besonde- res erleben", nennen die beiden Steyrer ihren Beweggrund für dieses große Abenteuer, auf das sie sich gewissenhaft vorbereitet hatten - und das war auch notwendig. Denn auch wenn die beiden zu den besten Zillenfahrern unter Österreichs Feuerwehrmännern zählen, ihr Vorhaben war alles andere als einfach und stellte höchste Anforderungen sowohl an ihrer körperliche Fitneß als auch an ihre Zillenfahrtechnik. Immerhin galt es, über die Enns in die Donau, diese hinauf, durch den Main-Donaukanal in den Rhein und auf die- sem in die Nordsee zu gelangen - das alles mit Muskelkraft pur, ohne technische Hilfsmittel. Großartige Leistung: Mit einer einfachen Feuerwehrzille fuhren Erich Mekina (links) und Sepp Leonhartsberger bis nach Rotterdam und legten dabei 1419 Kilometer zurück. 1419 Zillenkilometer "20 bis 30 Kilometer die Donau stromaufwärts sind die absolute Schmerzgrenze für eine Tagesetappe", berichten Erich Mekina und Sepp Leonhartsberger auch von den Strapazen, die sie im Verlauf ihres Flußabenteuers auf sich genommen haben. Durch die phantastischen Dreimal Gold für Eindrücke, die sie dabei gewonnen hätten, wären diese aber mehr als wettgemacht worden. Am Ende lagen exakt 1419 Wasser- kilometer hinter ihnen, die sie in 53 Einzel- etappen innerhalb von 26 Monaten bewältigt hatten. Gesamte Freizeit geopfert "Wir hätten diese Tour natürlich wesentlich schneller absolvieren können, aber wir mnßten Steyrer Feuerwehrmänner 198 Teilnehmer nahmen kürzlich in der Landes-Feuerwehrschule Linz am 40. Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold teil. FM Wolfgang Fischer (FF Steyr-Löschzug II/Steyrdorf), OBI Josef Leonhartsberger (FF Steyr-Löschzug III/Gleink) sowie BI Nußbaum- er (Betriebsfeuerwehr SKF) schnitten bei dieser schweren Prüfung hervorragend ab. Mit 155, 143 bzw. 140 von maximal 170 erreichbaren Punkten sicherten sich alle drei souverän das begehrte Leistungsabzeichen. Die Träger des Feuerwehrleistungsabzeichens in Go ld FM Wolfgang Fischer, OBI Josef Leonhartsbergcr und BI Nußbaumcr (v.l. in Einsatzuniform) mit HBI Zamazal, BR Schrattenholzer; Stadtrat Tatzreiter, HAW Zimmermann, HBI Burian und Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wallergraber (v.l.) Amtsblatt der Stadt Steyr Gedruckt auf umwcltfrcu11dlichcm, chlorfrei gchlcich1cm Papier ja arbeiten und nach einzelnen Etappen immer wieder nach Steyr zurückkehren", erklären die beiden den Grund, warum sie über zwei Jahre auf die Verwirklichung ihres Traumes, mit einer Zille der Freiwilligen Feuerwehr Steyr in Rotterdam einzutreffen, hinarbeiten mußten. "Ohne die große Unterstützung unserer Familien, die nicht nur akzeptierten, daß wir von Jänner 1993 bis April 1995 unsere gesamte Freizeit in dieses Flußabteneuer investierten, sondern uns teilweise mit dem Auto begleitet und somit aktiv unterstützt haben, wäre eine Realisierung aber nicht möglich gewesen", zollen Erich Mekina und Sepp Leonhartsberger auch ihren Angehörigen großes Lob. Natürlich habe auch das Interesse und die ständige Aufmunterung durch die Steyrer Feuerwehrkameraden dazu beigetragen, daß zu keiner Zeit der Gedanke aufkam, sich vielleicht mit einer kürzeren Strecke zufrieden- zugeben. Außergewöhnliche Le istung "Wir freuen uns, daß sie es geschafft haben und sind stolz auf unserer Kameraden", würdigt Bezirksfeuerwehrkommandant Gottfried Wallergraber namens der Freiwilligen Feuerwehr Steyr diese außergewöhnliche Leistung. Auch Stadtrat Leopold Tatzreiter, zuständiger Referent für das Feuerwehrwesen, dankte im Namen der Stadt und bezeichnete die überaus sympathischen und bescheidenen Steyrer unter anderem als Paradebeispiele dafür, welch hervorragende und leistungsfähige Männer in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Steyr stehen. Wer allerdings annimmt, daß der Abenteuer- durst der beiden Feuerwehrkameraden nunmehr gesti ll t ist, der irrt. Erich Mekina und Sepp Leonhartsberger haben nämlich bereits eine neues Ziel ins Auge gefaßt: mit der Zille die Donau abwärts bis ins Schwarze Meer. 15/163

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