Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/6

izebürgermeister Dr. Leopold Pfeil (F) ist im Steyrer Stadtsenat für Verkehr, Kultur und die Bezirksverwaltung sowie für das Markt• und Veterinärwesen zuständig. Im folgenden Beitrag informiert er aus dem Verkehrsressort: "Trotz manch widriger Umstände wird das Stickler' sehe Verkehrskonzept schrittweise umgesetzt: Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs. Verlegung des motorisierten Individualverkehrs auf leistungsfähige Straßen. Beruhigungsmaßnahmen in Siedlungsgebieten ohne überregionale Bedeutung. In den letzten Sitzungen des Verkehrsaus- schusses waren insbesondere 3 Siedlungsgebie- te in der Diskussion . Nach vielen Vorgesprä· chen mit den Bewohnern, konnten jeweils dem Verkehrsausschuß akzeptable Lösungen vorgeschlagen werden. Gründbergsiedlung Hier hat es am meisten Aufregung gegeben. Der Durchzugsverkehr insbesonders in der Reindlgutstraße hat viele Anrainer zu Prote· einem Brief an alle Haushalte von Gründberg schrieb Leithenmayr von groben 'undemokrati· sehen' Vorgehen des Dr. Pfeil .... Ein durch nichts legitimierter Vorgang... etc. Dieser auch im Inhalt zum Teil unrichtige Brief des Bürgermeisters an die Bewohner der Siedlung Gründberg hat nichts zur Klärung oder Optimierung der Verkehrsverhältnisse hier beigetragen, und ich weise ihn als unsachlich zurück. Leithenmayr ist nicht Mitglied im Verkehrsausschuß. Für die Siedlung Gründberg wird es nach der Umwidmung der Gründe Kleingartenanlage Staffelmayr noch ein böses Erwachen geben . Im Amtsbericht zum Umwidmungsbericht wird auf die ungelöste Verkehrsproblematik der Kleingartenanlage ausdrücklich hingewiesen. Leider ist man aber hier ein vernünftiges Konzept schuldig geblieben. Man schlägt völlig Reichenschwall Die Bewohner von Reichenschwall haben mit einer Unterschriftenliste (80 0/o haben unter· zeichnet) rigorose Einschränkungen des Durchzugsverkehrs, besonders in der Reichen· schwallstraße und in der Sarninggasse, verlangt. Nach ausführlicher Diskussion im letzten Verkehrsausschuß vom 4. 5. 95 wurden einstimmig folgende Verkehrsberuhigungs· maßnahmen empfohlen: Bauliche Maßnahmen zur unattraktiven Gestaltung der Siedlungsdurchfahrt in der Reichenschwallstraße und in der Sarninggasse. Errichtung einer Torsituation an der Einfahrt Werndlstraße · Reichenschwallstraße und an der Kreuzung Stelzhamerstraße · Sarninggasse. Aufhebung des einseitigen Halteverbotes in der Reichenschwallstraße. Einführung der Rechtsregel innerhalb der Verkehrskonzept wird schrittweise umgesetzt sten veranlaßt. Es wurde hier mit den Bewoh- nern und dem Verkehrsplaner der Stadt Steyr ein in sich geschlossenes Siedlungsverkehrs· konzept erarbeitet. Dieses hatte den Konsens aller Beteiligten in der Siedlung Gründberg. Im Verkehrsausschuß vom 2. 3. l 995 sollte dieses Maßnahmenbündel beschlossen werden. Die Vertreter von SP und VP konnten sich noch nicht für ein richtungsweisendes Verkehrs· konzept für die Gründbergsiedlung entschei· den. Es wurden vorerst nur Details des vorgeschlagenen Maßnahmenbündels, ohne Rücksicht auf die Gesamtauswirkung, mit diesen Stimmen empfohlen. Ich habe als Verkehrsreferent die Verkehrsaus· schuß-Teilnehmer darauf hingewiesen, daß das vorge legte Konzept nur in seiner Gesamtheit Sinn gibt. Auf Vorschlag der SP wurden die Hauptberuhigungsmaßnahmen mit Stimmen der VP abgelehnt. Sodann habe ich in der Sitzung angekündigt, die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Gründbergsiedlung · wie den Bewohnern versprochen · Kraft meines Amtes als zuständi- ger Verkehrsreferent zu verordnen, und mich in diesem Punkt nicht an die ·Empfehlung' des Verkehrsausschusses zu halten. Bgm . Leithenmayr hat nun in einer Weisung an den Verkehrsreferenten Dr. Pfeil die Verordnung zum Teil wieder aufgehoben. In Amtsblatt der Stadt Steyr absurde Maßnahmen vor (u. a.: Linksabbieger· verbot aus der Kleingartenanlage!). Vorerst wird aber in Gründberg der Durchzugs· verkehr gebremst durch bauliche Maßnahmen: Insbesondere die Kreuzung Staffelmayerstraße · Reindlgutstraße soll geändert werden. Im Verlauf dieser soll mit Einengungen, Baum· inseln bis Juni 95 (lt. Zusicherung Bauamt) den Rasern der Kampf angesagt werden. (Lt. einer Geschwindigkeitsmessung durch die Steyrer Polizei fahren ca. 20 0/o der KFZ-Lenker in der Reindlgutstraße über 50 km/h.) Christkindlsiedlung Nach Vorbesprechungen mit den Bürgern wurde folgendes dem Vcrkchrsausschuß empfohlen und von diesem einstimmig für gut geheißen: 1. Hoferberg: Belassen der derzeitigen Situation 2. Beschilderung Aschacher Straße · von Richtung Aschach Linksabbiegerverbot in die Siedlung Christkindl · von der Stadt kommend Rechtsabbiegerverbot beides ausgenommen Anlieger und mit dem Zusatz: Durchfahrt Christkindl gesperrt. In Christkindl besteht ja schon seit Jahren ein allgemeines Fahrverbot , ausgenommen Anrainer. Gedruck1 auf umweltfreundlichem. ch lorfrei gcblci< h1 c111 Papier Siedlung. Vorerst sollen transportabel Verkehrshindernis· se aufgestellt werden, um über das Jahr hindurch Erfahrungen für die besten Plazierun· gen zu erhalten. Innerstädtischer Verkehrsring Es wird eine Arbeitsgruppe installiert. Die Verkehrssprecher der jeweiligen Fraktionen mit externen Verkehrsfachleuten. Es soll diesbezüg· lieh ein externer Auftrag vergeben werden, um eine Verbesserung der Verkehrsabläufe am sogenannten innerstädtischen Verkehrsring zu erreichen. Neben der möglichen Einführung eines Einbahnringsystemes mit oder ohne gegenläufiger Busspur, sollen alle anderen Verbesserungsmöglichkeiten überprüft werden. Kurzfristig soll bis zum Sommer 95 der Verkehr am Blümelhuberberg insbesonders stadtauswärts beschleunigt werden. Zwei Grünspuren stadtauswärts sollen den täglichen Verkehrsstau am Blümelhuberberg beenden. Es gibt hier diesbezüglich einige' Knackpunkte' zu überwinden. Bis zum nächsten Verkehrsaus· schuß (22. 6. 95) sollen amtsintern beschluß· reife Vorschläge ausgearbeitet werden. Abschließend wünsche ich allen Steyrer Bürgerinnen und Bürgern einen erholsamen Sommer l 995." 11/159

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