Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/5
Sanierungskonzept für historischen Dunklhof Die dringend erforderliche Sanierung und Restaurierung des historischen Steyrer Dunklhofes nimmt konkrete Formen an. In Kooperation zwischen Bundesdenkmalamt, der Abteilung für Altstadterhaltung, Denkmalpflege und Stadterneuerung des Magistrates sowie in Absprache mit den Verwaltern des Dunklhofes wurde im Herbst vergangenen Jahres damit begonnen, ein Gesamtsanierungskonzept zu erstellen. Die umfassenden fachlichen Vorarbeiten sind zum Teil bereits abgeschlossen und sehen unter anderem eine Kompletterneuerung der Dacheindeckung vor, für die fast ausschließ- lich (Innenhof, gassenseitige Fassade) wieder altes Ziegelmaterial verwendet werden wird. Was die Sanierung der zahlreichen in den Arkadengängen und im Innenhof befindli- chen historischen Steinsäulen betrifft, liegt ebenfalls schon ein fertiges Konzept vor, das von einem eigens bestellten Steinrestaurator erarbeitet wurde. Dieser wird außerdem in Kürze an einer Sandsteinsäule eine Muster- restaurierung ausführen, um den erforderli- chen technischen Sanierungsaufwand zu ermitteln. Unabhängig davon wird seit einigen Monaten auch eine "Befundung" der Fassade durchgeführt. Dabei werden 20 Wiener Gymnasiasten entdeckten Steyr Im Rahmen einer viertägigen Exkursion erkundete kürzlich eine vierte Klasse des Gymnasiums Wien 10 die Stadt Steyr. Den Hintergrund des Besuches bildete eine Projektarbeit mit dem Thema "Arbeit gestern und heute", die am Beispiel Steyr von den Schülern aufbereitet wird. Die Schwerpunkte des Informations- und Besichtigungssprogrammes bildeten daher neben den Sehenswürdigkeiten der Stadt unter anderem die Ausstellung "Netzwerk" im Museum Industrielle Arbeitswelt sowie ein Rundgang im RMW-Motorenwerk. Abschlie- ßend stand ein Informationsbesuch im Steyrer Rathaus auf dem Programm, bei dem Finanz- stadtrat Dkfm. Mag. Helmut Zagler den Schülern Detailinformationen über die politische, wirtschaftliche und strukturelle Situation der Stadt vermittelte und für Fragen zur Verfügung stand. Die insgesamt 20 Wiener Gymnasiasten zeigten dabei im speziellen Interesse an der Arbeitsmarktsituation der Stadt, dem schuli- schen Angebot sowie am Steyrer Wehrgraben, dessen gelungene Revitalisierung sie besonders beeindruckt hatte. Wie die Initiatorin der Steyr-Exkursion, Mag. 8/124 sämtliche in den Jahrhunderten aufgetrage- nen Schichten und Farben freigelegt, um letztlich entscheiden zu können, welche Phase in Zukunft gezeigt werden soll. Auch die erforderlichen Spenglerarbeiten - alle Firste sind beispielsweise in Mörtel verlegt - werden detailliert erhoben und fließen in das fachliche Gesamtsanierungs- konzept mit ein, das etwa Mitte des Jahres vorliegen soll. "Daran anschließend wird der genaue finanzielle Aufwand ermittelt und versucht, gemeinsam mit den Eigentümern ein Finanzierungskonzept zu erstellen", beschreibt der Leiter der Abteilung Denk- malpflege der Stadt Steyr, Dr. Hans-Jörg- Kaiser, die weitere Vorgangsweise. Ange- sichts der zu erwartenden beträchtlichen Kosten sowie des ohne Zweifel vorhandenen öffentlichen Interesses am Dunklhof strebe man aber natürlich auch an, zusätzlich zu den seitens der Stadt im Rahmen der Förderungsrichtlinien vorgesehenen Mittel auch vom Bundesdenkmalamt sowie vom Land OÖ. Förderungen zu erhalten, um die Sanierungskosten für den Eigentümer zu reduzieren. Anna Wentenschuh, abschließend feststellte, nehme ihre Klasse und auch sie selbst von Steyr die besten Eindrücke mit nach Hause. Die Stadt sei nicht nur was das historische und kulturelle Ambiente betrifft überaus interes- sant, sondern besitze, wie das Beispiel BMW zeige, auch eine Reihe von wirtschaftlich potenten Unternehmen, die ganz offensichtlich zu einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung von Steyr beitragen. "Meine Klasse und ich werden auf jeden Fall in Wien für Steyr Werbung machen, da die Projektar- beit der Schüler über Steyr im Rahmen einer eigenen Schulausstellung auch einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wird", versprach Frau Mag. Wentenschuh. Stadtrat Zagler bedankte sich für das gezeigte Interesse und das zum Ausdruck gebrachte Lob für die Stadt und wünschte der engagierten Professorin sowie den Schülerinnen und Schülern alles Gute für die Zukunft. Kostenlose Pilzberatung Rechtzeitig zu Beginn der diesjährigen Schwammerlsaison bietet der Magistrat der Stadt Steyr auch wieder die Pilzberatung an. Diese kostenlose Serviceleistung der Fachabtei- lung für Marktangelegenheiten wurde im Vorjahr von rund 150 Personen genützt, die knapp 800 Kilogramm Schwammerl zur Überprüfung vorlegten. Die Fachleute der Lebensmittelpolizei begutachten die gesammel- ten Pilze hinsichtlich ihrer Unbedenklichkeit für den Verzehr und geben darüber hinaus auch Tips und Ratschläge, worauf sowohl beim Schwammerlsuchen als auch bei der Zuberei- tung von Pilzgerichten besonders geachtet werden sollte. Fraßspuren an Pilzen stellen beispielsweise keinesfalls ein sicheres Er- kennungsmerkmal für die Genießbarkeit dar. Auch Giftpilze schmecken nicht immer bitter bzw. scharf oder riechen unangenehm. Die Zubereitung von Pilzspeisen sollte möglichst bald nach dem Sammeln erfolgen. Außerdem sollten Pilzgerichte nicht aufgewärmt, nur in kleineren Mengen verzehrt und dazu kein Alkohol getrunken werden. Die kostenlose Pilzberatung steht Montag bis Freitag von 7.30 bis 8.30 Uhr sowie zusätzlich Dienstag und Donnerstag von 13 bis 14 Uhr im Amtsgebäude Redtenbachergasse 3, Zimmer 1, zur Verfügung. Wachsendes Steyrer Radwegenetz Auch wenn aufgrund der teilweise beträchtli- chen Höhenunterschiede zwischen einzelnen Stadtteilen die Topographie der Stadt Steyr dem Fahrradverkehr nicht unbedingt entgegenkommt, wird das Radwegenetz Schritt für Schritt verbessert und ausgebaut. Nachdem im Vorjahr ein Teil des Kultur- radweges Linz - Steyr -Wels im Bereich Winkling mit einem Investitionsaufwand von rund 300.000 Sneu und von der Route her radfahrerfreundlicher angelegt wurde, erfolgt heuer imRahmen des weiteren Ausbaues der Gußwerkstraße (Wegfall der schmalen Bahnunterführung) auch die Weiterführung des Radweges vom Parkplatz des ehemaligen Gußwerkes II bis zur Mannlicherstraße. Damit wird unter anderem die durch den Fußgänger- und Radfahrerübergang Plenklberg geschaffene direkte Radwegverbindung in Richtung Hinterberg weiter verlängert. Parallel mit dem weiteren Straßenausbau soll dieser Radweg in späterer Folge auch an die geplante Nordspange anschließen, wodurch diese Radfahrroute über die Enns führen und in die bestehenden Radfahrwege in Richtung Gleink, Resthof und Steinwändweg einmünden würde. Die Errichtungskosten für das neue Radwege-Teilstück betragen 300.000 S. Mit der Fertigstellung ist imHerbst dieses Jahres zu rechnen. Insgesamt weist das Steyrer Radwegenetz derzeit eine Gesamtlänge von ca. 13 Kilometern auf. In Summe wurden in den letzen 10 Jahren rund 8Mill. S in den Ausbau des Steyrer Radwegenetzes investiert. ste■r
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