Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/4

m Museum Arbeitswelt eröffnete am 24. März Brig itte Ederer, Staatssekretärin für europäische Angelegen- heiten, die Ausstellung „NETZ- WERK - aus dorfenger Welt ins weltwe ite Dorf'. N ETZWERK zeigt d ie Probleme des überna- tionalen Austauschs und Trans- portes von Menschen, Gütern, Energie und Informationen im Zusammenhang und in Ab- hängigkeit von der techn ischen und w irtschaftl ichen Entwicklung Gesamteuropas einerseits und Osterreichs andererseits sowie den wechselse itigen ,,Vernet- zungen" und Integrationsst ruk- turen vom Beginn der frühen Neuzeit bis heute. Noch vor 100 Jahren war das „Dorf'' für die Mehrzahl der Menschen Europas die „Welt": eine Welt, in deren engen Grenzen sich alle Bereiche des Lebens abspielten, mit zwi- schenmenschlichen Beziehungen, deren Reich- weite kaum jene Distanz überstieg, die zu Fuß, mit einemFuhrwerk oder einem Reittier in ei- nem Tag überbrückt werden konnte. Heute ist die Welt zum Dorf geworden: In Se- kundenbruchteilen gelangen Informationen zu jedem beliebigen Punkt des Erdballs, ,, live" - zumindest in Bild und Ton - sind wir Teilneh- mer an Ereignissen, die Tausende von Ki lome- tern entfernt sind. Der Raum als trennende Barriere scheint vordergründig kaum mehr ei- ne Rolle zu spielen, ist doch der Globus von ei- nem dichten Netzwerk organisatorischer und technischer Einrichtungen überzogen, die alle nur einem Zweck dienen: dem Transport - von Menschen, Gütern, Energie und Informationen. In einer fasz inierenden Zeitreise spürt die Aus- stellung der Frage nach, wie sehr die Entwick- lung dieser großen technischen „Netzwerke" - von der Eisenbahn über die Elektrizität bis hin zur Telekommunikation - in den beiden letzten Jahrhunderten unser Leben, unsere Kultur ver- ändert hat. Hoffnungen, Visionen und Utopien standen und stehen dabei Ängsten und Hor- rorszenarien gegenüber, Erweiterungen unserer Aus dorfenger Welt ins vveltvveite Dorf 8/88 Handlungsspielräume, neuen Abhängigkeiten, Erleichterungen mancher früherer Mühsal, neuen Gefahren. Dorfenge Welt Die vorindustrielle Welt kennt enge Grenzen. Die naturräumlichen Barrieren ordnen das bäuerliche und das städtische Leben deutlich. Die Menschen sind gezwungen, mit den Res- sourcen ihres unmittelbaren Umfeldes auszu- kommen, mit diesen sorgsam hauszuhalten. Nur Werkstatt und Marktplatz verbinden agra- rische und gewerbliche Produzenten und Anstatt der sonst iibli chcn Eröffnungsreden di skut ier- ten Staatssekretiirin Hrigitte Ederer, Landtagsp riisid cn- tin Angela Ürh1er, Bürgermeister Herma nn Leithenmayr und Wi sse n- schafter zum Thema Netzwerk

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