Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/4

Liebe Steyrerinnen und Steyrer, zwei meiner großen Ziele, die ich für unsere Stadt angestrebt habe, sind in greifbare Nähe gerückt: Steyr wird mit dem im Herbst dieses Jahres beginnenden Fachhoch- schul-Studiengang „Produktions- undMa- nagementtechnik"Hochschulstadt. Das Finanzierungskonzept des Institutes„ Verei- nigung zur Modernisierung der Produkti- onstechnologien in Österreich': VPTÖ, mit Gesamtinvestitionen von 173 Mill.Sauf dem Standort FAZAT im Wehrgraben ist fertig und wird von der Bundesregierung der EU in Brüssel als nationales Förderungspro- jekt mit einer Subventionserwartung von 57,66 Mill. S vorgelegt. Der österreichische Fachhochschulrat wird am 2. Juni über die Anerkennung des Fachhochschul-Studien- lehrganges in Steyr entscheiden. Da dieses Gremium das vorliegende Konzept - mit nur kleinen Abänderungswünschen -für sehrgut befunden hat, istfür mich die definitive Zu- stimmungfür Steyr so gut wie sicher. Wir zweifeln auch nicht an der Förderung des VPTÖ-Projektes durch die EU, weil hier die Bundesregierung das Projekt als nationales Anliegen von europäischer Bedeutung ein- bringen wird, denn ein solches Forschungsin- stitutgibt es in Europa noch nicht. Für Steyr hat die Realisierung dieser beiden Prnjekte eine histnrisrhe Dimensinn: An der Wende zum zweitenJahrtausendgründen wir Einrichtungen, die Steyr wieder zu ei- nem der Zentren zukunftsorientierter Inno- vationen machen können.JosefWerndl hat in Steyr Entwicklungen von weltweiter Be- achtung eingeleitet. Aufdiesem historischen Boden im Wehrgraben werden auch von VPTÖ und Fachhochschule starke Impulse ausgehen, wie ich glaube. Mit der Gründung des Forschungs- und Ausbildungszentrumsfür Arbeit und Tech- nik, FAZA T, hat die Stadt Steyr eine Pio- niertatfür die Stadtentwicklunggesetzt. Das DieSeite ..des . urgerme1sters kann man heute angesichts der positiven Entwicklung sagen. In den erstenJahren der Gründungglaubten nur wenige an die Zu- kunft von FAZAT Jetzt können wir uns über nationale und internationale Anerken- nungfreuen. Mit Fachhochschule und VPTÖ können auch die Bauetappen FAZAT III und IV gemäß des architektonischen Gesamtkonzep- tes für die Revitalisierung der ehemaligen Hack-Werke realisiert werden. Das heißt, wir setzten denkmalpflegerisch qualitätsvolle Bauwerke aufhistorischen Boden mit mo- dernstem Innenleben. Die Fachhochschule beginnt mit 48 Studen- ten und soll in vierJahren aufetwa dreihun- dert Hörer ausgebaut werden. Die Investitionen für die Unterbringung der Fachhochschule im Gebäude FAZATIV betragen 30 Mill. S und sind zunächst von der Stadt zu finanzieren. Für Einrichtung und Betriebskosten in den ersten fünfJahren gibt das Land rund 30 Mill. S. Die Stadt zahltfünfJahre langjährlich 2 Mill. S als Zuschuß zu den Betriebskosten. Vom Bund kommen jährlich 9 5. 000 Schillingfürjeden Studenten. Bei voller Belegschaft mit 300 Studenten würden dann jährlich 28,5 Mill. S vom Bund nach Steyrfließen. Reim VPTÖ-Prnjekt liegen die Gesamtko- sten bei 173 Mill. S. Davon enifallen auf die Bauwerke 63 Mill. S. Hier zahlt der Bund (Verkehrs- und Wirtschaftsministeri- um) 50,66 Mill. S, das Land 36 Mill. S, die Stadt 28,66 Mill. S und von der EU werden 57,66 Mill~S erwartet. Sie sehen an den Zahlen, welch gewaltige Investitionen, und damit Wirtschaftsbelebung und Ar- beitsplatzsicherung,für Steyr zu erwarten sind. • Vor dem Hintergrund des Verlustes von tausenden Industriearbeitsplätzen in den vergangenenJahren durch die Neustruktu- rierung der Betriebe der Steyr-Daimler-Puch AG in unserer Stadt sehe ich in der neuen Entwicklung, wie sie die oben angeführten Projekte erwarten lassen, eine sehrpositive Wendefür die gesamte Region. Die Stadt hat in den vergangenenJahren allefinanzi- ellen Reservenfür die Förderung der Grün- dung zukunftsorientierter Industriebetriebe, wie BMWund SNF, investiert und zudem in großer Breite die heimischen Gewerbebe- triebe massiv unterstützt. Parallel dazu läuji eine Wohnbauoffensive, wie sie in Steyr in diesem Ausmaß noch nie da war. Wenn wir nun als Schulstadt auch noch die Hochschu- le bekommen und mit der VPTÖ zu einem Forschungszentrum von europäischem Rang werden, sehe ich gute Zukunftschancenfür die Bürger unserer Stadt. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit. Mit herzlichen Grüßen Ihr

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