Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/3

Anteil der Befragten, die alles in Steyr einkaufen Steyr-Stadt Steyr-Umgebung 650/o 580/o Bei Betrachtung der Kaufgewohnheiten zeigen sich insgesamt für die Wohnbevölkerung von Steyr beachtliche Altersunterschiede. So kaufen ältere Menschen (ab SO Jahre) bzw. Pensioni - sten zu 830/o alles in Steyr ein. Bei den Jünge- ren (bis 30 Jahre) liegt dieser Anteil hingegen bloß bei 36%. Dabei werden eine zu geringe Auswahl und der Preis als Hauptgründe ange- führt, Kleidungsstücke (Modeartikel), Möbel und Elektrogeräte nicht in Steyr einzukaufen bzw. Großeinkäufe anderswo zu tätigen. Tourismus Die Bevölkerung in Steyr wünscht sich eine positive Tourismusentwicklung, 860/o meinen der Tourismus soll mehr werden. Das Angebot an Lokalen und Gastronomiebetrieben wird von 4/5 der Befragten als ausreichend angese- hen Schüler und Studenten im speziellen und junge Einwohner mit höherem Bildungsniveau im allgemeinen (auch Selbstständige und Frei- berufler) äußern noch am ehesten Kritik am Angebot. Man erkennt dies auch an der Wunschliste: Mehr Discos, Inlokale aber auch Spezialitätenrestaurants werden reklamiert. Das Angebot an Beherbergungsbetrieben wird ebenso positiv beurteilt. 880/o der Responden- ten sind der Meinung, das Angebot ist ausrei- chend. Mit den Öffuungszeiten der Lokale sind 890/o zufrieden, 310/o sogar sehr zufrieden. Kultur In Steyr ist ein beachtliches Potential an kultur- interessierten Bürgern vorhanden. Immerhin 440/o zeigen Interesse an kulturellen Veranstal- tungen, wobei es sich hierbei vorwiegend um ältere Personen mit höherem Bildungsniveau handelt. Theater- und Konzertbesuche stehen an erster Stelle, man würde sich jedoch ein reichhaltigeres Angebot an Konzerten {auch Operetten und Musical) und Theatervorstellun- gen wünschen. Jeder vierte Befragte gibt an, schon einmal eine Stadtführung in Steyr mitgemacht zu haben und von denen, die noch nicht dabei waren, hätten nochmals 460/o Interesse an einer Stadt- führung. Freizeitmöglichkeiten Was das Freizeitverhalten der Steyrer anbe- langt, so werden vorwiegend sportliche Akti- vitäten gesetzt und somit auch hauptsächlich Sportanlagen {z.B. Hallenbad) in Anspruch ge- nommen, 830/o finden die Freizeitsporteinrich- Amtsblatt der Stadt Steyr tungen attraktiv, man kann eigentlich alle Sportarten in Steyr ausüben - die Einwohner sind mit den Sportmöglichkeiten sehr zufrie- den. Verkehr Über ein Drittel der Befragten benutzen zumin- dest einmal am Tag den PKW in Steyr und 470/o (vorwiegend Schüler, Hausfrauen und Pensionisten) geben an, regelmäßig mit öffent- lichen Verkehrsmitteln zu fahren. Die Anzahl an gebührenpflichtigen Parkplät- zen wird zwar von 590/o als ausreichend einge- stuft, 380/o sind jedoch der Meinung, daß zuwenig Kurzparkzonen vorhanden sind. Noch drastischer ist die Situation bei Dauerparkplät- zen. Hier sind sogar 510/o der Ansicht, daß das derzeitige Angebot nicht ausreicht. Bürgermeisterfrage Auf die Frage "Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag Bürgermeister von Steyr wären" antworten 170/o mit Verkehrskonzept verbes- sern. 120/o würden mehr für die Umwelt tun, 100/o würden für mehr Einrichtungen für Behin- derte und Senioren sorgen und weitere 100/o würden mehr Arbeitsplätze schaffen bzw. Ar- beitsplätze sichern. 30/o würden jedoch gar nichts ändern, für Sie ist alles in Ordnung. Resümee Steyr gilt zweifelsohne als eine der attraktiv- sten Städte Österreichs. Der mittelalterliche Stadt fördert Unternehmen mit 17,5 Mill. S Wie intensiv die Stadt Steyr darum bemüht ist, die ansässigen Unternehmen bei ihren In- vestitionen zu unterstützen, venleutlid1en Jie Gesamtzahlen für das Jahr 1994, in dem 17,46 Mill. S an Wirtschaftsförderungsmitteln aus dem Stadtbudget zur Verfügung gestellt wurden. "Wir gehen bei der Unterstützung unserer Betriebe bis an die Grenze des Machbaren", verweist Wirtschaftsreferent Bürgermeister Hermann Leithenmayr unter anderem dar- auf, daß trotz der angespannten finanziellen Situation die Investitionsförderung im Ver- gleich zu 1993 um knapp über eine Million erhöht wurde. Die größten finanziellen Stadtkern, die Architektur aber auch die schö- ne Umgebung werden von den Österreichern wie auch von den Einwohnern von Steyr in gleichem Ausmaß positiv hervorgehoben. Auch das Image der Stadt Steyr bei der öster- reichischen Wohnbevölkerung ist dem der Ein- wohner sehr ähnlich. Steyr wird als saubere, sichere Stadt mit guten Sportmöglichkeiten, ei- nem guten Angebot an Shopping-Möglichkei- ten und einer guten Wasser- und Luftqualität angesehen. Das Preisniveau der Mieten sowie die Verkehrs- und Parkplatzsituation gelten je- doch als verbesserungswürdig. Die Wohnsituation in Steyr wird von ihren Einwohnern in den meisten Dimensionen bes- ser beurteilt als in den Landeshauptstädten (lt. Vergleichsstudie zur Wohnsituation in den österreichischen Landeshauptstädten, Februar 1994). So liegt beispielsweise Steyr mit der Einstufung der Sportmöglichkeiten mit Bregenz und Eisen- stadt an der Spitze, bei der Dimension "Um- weltsituation" nimmt Steyr sogar mit Abstand den ersten Platz ein. Auch bei der Verkehrs-Parkplatzsituation schneidet Steyr im österreichweiten Vergleich sehr gut ab, dennoch ist es das vordringlichste Anliegen der Bürger von Steyr, das Verkehrs- konzept zu verbessern. Daneben stehen auch noch die Sicherung bzw. Schaffung von Ar- beitsplätzen, mehr Einrichtungen für Behinder- te und Senioren sowie ein "mehr für die Umwelt tun" auf dem Wunschzettel der Stey- rer. "Brocken" stellten mit 11 Mill. S die 2. Rate für die Ausbaustufe III des BMW-Motoren- werkes sowie mit weiteren 3,3 Mill. Sdie 3. Rate für die Steyr Nutzfahrzeuge AG dar. Aber auch die Unterstützung der Steyrer Klein- und Mittelbetriebe kann sich sehen lassen. Die Stadt gewährte 1994 insgesamt 12 Einzelzuschüsse von in Summe ca. 510.000 Schilling und zahlte für bereits in den Vorjahren beschlossene mehrjährige Zinsenzuschüsse 810.000 Schilling aus. Außerdem wurden 12 neue, mehrjährige Wirtschaftsförderungen mit einem Gesamt- volumen von rund 3,5 Mill. S beschlossen, wovon 1994 knapp über 1 Mill. S sofort be- reitgestellt wurde. Für sonstige wirtschaftsförderndeMaßnah- men (Standortprospekt, Untersuchungen, Be- tei ligung an der Oö. Technologie- und Marketing-GesmbH etc.) wurden zusätzlich weitere 780.000 Schilling aufgewendet. 5/ 61

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