Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/2

ser sowohl wirtschafts- als auch sozialpolitisch wichtigen Einrichtung zwischen 50 und 70 Menschen Beschäftigung finden. Neben diesen Schwerpunkten im Sozialbereich können sich aber auch unsere Initiativen in den Sektoren Stadtentwicklung, Stadterneue- rung und im Kulturbereich durchaus sehen las- sen. So haben wir von Prof. Breitling ein umfassendes Stadtentwicklungskonzept erar- beiten lassen, das uns eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die zukünftige Ent- wicklung unserer Stadt in den verschiedensten Bereichen bietet. Dieses praxisorientierte Ge- samtwerk umfaßt auf Grundlage einer exakten Ist-Stand-Analyse auch konkrete Maßnahmen und Zielsetzungen, an denen sich sämtliche zukünftige Vorhaben und Planungen der Stadt orientieren werden. 120 Mill. S für Steyrdorf Was die Stadterneuerung betrifft, darf ich als Paradebeispiel den Stadtteil Steyrdorf an- fiihrrn, wo wir im abgelaufenen Jahr den Ab- schluß der Bauarbeiten feiern konnten. Innerhalb kurzer Zeit hat die Stadt hier 73 Mil- lionen investiert. Rechnet man Projekte wie die Restaurierung der Kirche St. Michael, den Kin- dergarten auf dem Wieserfeldplatz und die Wachzimmeranlage der Polizei mit Hundestaf- fel dazu, nosscn innerhalb weniger Jahre 120 Millionen an Inves titionen nach Steyrdorf. Da- 111it erhielt di eser Stadtt eil modernste Infra- struktur unter Beibehaltung des historischen J\mbi cntc. Das Bundesdenkmalamt hat die Lei- stungen der Stadt für Steyrdorf offiziell gewür- digt, indem eine !Oköpfige Expertenjury des ORF das Projekt ' Straßengestaltung Steyrdorf zum Bundesländersieger gekürt hat. Im Kulturbereich darf ich als Beispiel nur die Adaptierung und den Ausbau des dritten Geschoßes der Schloßgalerie nennen, für die die Stadt insgesamt 8,6 Millionen Schilling auf- gewendet hat. Aber auch das Museum Arbeits- welt, das sich zu einem festen und überaus belebenden Bestandteil der Steyrer Kulturszene entwickelt hat, oder das Projekt Industriemuse- um werden von der Stadt mit beträchtlichen fi- nanziellen Mitteln gefördert und sind exemplarische Beispiele für die aktive Kultur- politik der Stadt." Abschließend sagte Bürgermeister Hermann Leithenmayr zum soeben erst begonnenen Ar- beitsjahr 1995: ,,Die Aufgaben und Probleme, die die Stadt in diesem Jahr zy lösen hat, sind alles andere als einfach. Auf Basis einer immer dünner werdenden Finanzdecke muß eine Rei- he von Großprojekten zu Ende geführt, voran- getrieben oder unbedingt in Angriff genommen werden. Parallel dazu muß in allen Bereichen gespart, der Dienstleistungs- und Verwaltungs- apparat, aber auch das Leistungsangebot selbst permanent in bezug auf seine Effizienz hinter- fragt werden. 8/36 Die oberste Zielsetzung lautet: Die Stadt auch in einer schwierigen Phase betriebsbereit zu halten und gleichzeitig jenes Maß an Initiati- ven und Akzenten zu setzen, das für eine zu- kunftsorientierte Weiterentwicklung notwendig ist. Das erfordert von allen, die für diese Stadt Ver- antwortung tragen, ein Höchstmaß an Koope- ration und Konsensbereitschaft; das erfordert von den Mitarbeitern des Magistrates ein Höchstmaß an Einsatz- und Leistungsbereit- schaft sowie Kostenbewußtsein; und das erfor- dert von allen, die sich dieser Stadt verbunden fühlen und persönlich an ihrer Entwicklung Anteil nehmen, größtes Verständnis dafür, daß das Jahr 1995 nicht als fettes, sondern aller Voraussicht nach eher als mageres Jahr in die Annalen der Stadtgeschichte eingehen wird. Ich bin aber fest davon überzeugt, daß wir auch das schwierige Jahr 1995 meistern und die an- stehenden Probleme einer zufriedenstellenden Lösung zuführen werden. Voraussetzung dafür ist der feste Wille zur Zusammenarbeit, der sich aber nicht auf das artikulierte gemeinsame Wollen beschränken darf, sondern im tatsächli- chen gemeinsamen Handeln zum Ausdruck kommen muß." 10,8 Millionen S Parkgebühren Die Einnahmen der Stadt Steyr aus der im Zentrumsbereich durchgeführten Parkraum- bewirtschaftung im Jahr 1994 betrug 10,8 Mill. S. 7,8 Millionen S an Gebühren wurden dabei mittels Parkautomaten sowie 620.000 S in Form von Parkwertkarten eingenommen. Die Organstrafverfügungen betrugen 2,2 Mil- lionen S (inkl. Anonymstrafverfügungen), knapp 100.000 Schilling wurden aus Strafver- fügungen erlöst. Von den Gesamteinnahmen müssen seitens der Stadt aber die Jahresko- sten für die Parkraumüberwachung in Höhe von 4,3 Millionen S, die anteiligen Investiti- onskosten von 1,3 Millionen S für den erst Mitte 1993 erfolgten Ankauf und die Installa- tion der insgesamt 28 Parkscheinautomaten (Gesamtinvestition rund 5,4 Mill.) sowie die laufenden Betriebs- und Instandhaltungskos- ten von 600.000 S in Abzug gebracht werden. „Wir haben die Parkraumbewirtschaftung aber nicht in erster Linie aus finanziellen Überlegungen eingeführt, sondern weil wir darin - so wie viele andere Städte auch - ein sinnvolles und von der Bevölkerung akzep- tiertes verkehrstechnisches Steuerungsinstru- ment sehen", betont Bürgermeister Hermann Leithenmayr den verkehrspolitischen Aspekt dieser Maßnahme, die sich im Zentrum von Steyr überaus positiv ausgewirkt hat. Zudem sind die Einnahmen aus der Parkraumbewirt- schaftung für den öffentlichen Nahverkehr zweckgebunden, was - so Leithenmayr - ange- sichts des flächendeckenden und daher sehr kostenintensiven öffentlichen Steyrer Linien- netzes eine wertvolle Mitfinanzierungshilfe darstellt. Besonders sparsam wird die administrative Abwicklung der Parkraumbewirtschaftung ge- handhabt. So werden die Anonymstrafverfü- gungen, die Bearbeitung von Einsprüchen, die Erhebungen der Zulassungsbesitzer und Lenker etc. im Magistrat der Stadt Steyr von nur einem Mitarbeiter erledigt, während ver- gleichbare Kommunen für diese Tätigkeiten zwei oder mehr Bedienstete beschäftigen. ste■r

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