Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/2

die Vorfinanzierung übernehmen, was natur- gemäß ebenfalls wieder unser Budget belastet. Einen zentralen Punkt bei der Realisierung des neuen Generalverkehrskonzeptes von Dr. Stickler stellt auch die Überbauung des Bahn- hofareals zur Schaffung zentrumsnaher Park- plätze und eines Busbahnhofes dar. Die Stadt hat mit Investitionen von mehr als 15 Millio- nen Schilling alle dafür erforderlichen Grund- stücke erworben und damit die Voraussetzungen für das Parkdeck für Regio- na !husse und 200 Personenautos geschaffen. Leider haben die ÖBB nunmehr noch Zu- satzwünsche vorgebracht, die sehr viel Geld kosten und den ursprünglich vorgesehenen Fi- nanzierungsrahmen von rund 80 Millionen Schilling deutlich sprengen würden. Nach Vor- liegen der tatsächlichen Kosten muß daher mit den ÖBB und dem Land ein neuer Finanzie- rungsschlüssel ausverhandelt werden. Der Ter- min fü r die Realisierung dieser wichtigen innerstädtischen Verkehrsdrehscheibe verzö- gert sich daher, was uns seitens der Stadt natürlich alles andere als freudig stimmt. 700 Mill. S für Kanalnetz investiert Überdurchschnittlich erfolgreich ist die Stadt im Bereich des Umweltschutzes, und hier im speziellen in bezug auf den Kanalbau. Mit ei- nem Anschlußgrad von 95 Prozent stehen wir in Österreich wahrscheinlich in der Bestenliste der Städte und Gemeinden ganz oben. Mit der Kanalisation der Christkindlsiedlung, für die rund 35,4 Millionen Schilling aufgewendet wer- den müssen, befindet sich auch das letzte Kern- projekt der Abwasserbeseitigung bereits in Gang. In Summe hat die Stadt in den letzten 15 Jahren 700 Millionen Schilling in den Ausbau des Kanalnetzes investiert. Ein kaum vorstell- barer Betrag, der hier - für den Bürger prak- tisch nicht sichtbar - für den Umweltschutz aufgewendet wurde. Daneben muß die Stadt aber auch Millionenbe- Amtsblatt der Stadt Steyr träge für die Erneuerung der Brücken aufwen- den. Der Neubau der Wiesenbergbrücke und der Große Fallen-Brücke inklusive Unter- führung belastet beispielsweise das Stadtbudget mit 13,5 Millionen Schilling. Die Sanierung der Rederbrücke, die nach Fertigstellung der Nord- spange unbedingt in Angriff genommen wer- den muß, steht ebenfalls ins Haus. Enorme Kosten verursacht auch der gezielte Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Durch das dichte Netz an Bus- und Citybuslinien und die Anbindung praktisch sämtlicher Bereiche der Stadt an das öffentliche Liniennetz betrug der Abgang der städtischen Vekehrsbetriebe im vergangenen Jahr bereits 32 Millionen Schil- ling. Eine Größenordnung, die an die Grenze der Finanzierbarkeit stößt und daher auch in Form von Fahrpreiserhöhungen zumindest ein- gedämmt werden muß. Ich verschweige aber nicht, daß wir - wenn die Fahrgastfrequenz bei bestimmten Citybuslinien auch heuer so gering bleibt (sie liegt bei manchen Linien unter 10 Prozent!) - auch Kürzungen des Leistungsange- botes vornehmen müssen. Starkes Engagement im Sozialbereich Neben Wohnungen, Wirtschaft, Arbeit und Verkehr haben wir seitens der Stadt aber natürlich auch im Sozialbereich eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen, die mit dementspre- chenden Kosten verbunden sind. Wir sind uns der Verantwortung, die die Stadt speziell in diesem Bereich trägt, selbstverständlich be- wußt. Ich möchte aber doch einige Positionen anführen, die verdeutlichen, welch enorme fi- nanzielle Aufwendungen die Stadt auch in die- sem Bereich allein in den letzten drei Jahren getätigt hat. In diesem Zusammenhang darf ich nur an das neue Rot-Kreuz-Einsatzzentrum er- innern, dessen Errichtung 36 Millionen Schil- ling gekostet hat, zu denen die Stadt über 13 Millionen beisteuerte; oder an das neue Heim der Lebenshilfe, dessen Realisierung ebenfalls 36 Millionen Schilling erforderte und von der Stadt mit 6 Millionen Schilling unterstützt wur- de. Parallel dazu läuft ein sehr kostenintensives Sanierungsprogramm im Alten- und Pflege- heim Tabor, für welches wir in den nächsten Jahren in Summe 65 Millionen Schilling an In- vestitionen vorgesehen haben. Wir haben die Heim- und Hauskrankenpflege ausgebaut und dem damit betrauten Verein im Alten- und Pflegeheim Tabor einen zentralen Stützpunkt eingerichtet. Darüber hinaus wen- den wir für den laufenden Betrieb dieser wich- tigen sozialen Einrichtung seitens der Stadt pro Jahr rund 4,3 Millionen Schilling auf, die glei- che Summe wird seitens des Landes bereitge- stellt. Aber auch für die Geschützte Werkstätte, die mit einem Gesamtkostenaufwand von 40 Millionen Schilling vom Bund in Hinterberg errichtet wird und in der derzeit schon 12 Per- sonen beschäftigt sind, hat die Stadt 6Millio- nen Schilling für den Grundankauf zur Verfügung gestellt. Im Endausbau sollen in die- 7/ 35

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