Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/2

lr:;I um traditionellen Neujahrsempfang im ~ Festsaal des Rathauses konnte Bürger- meister Hermann Leithenmayr alle wichtigen Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und Politik begrüßen. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt müßten in Kooperation und mit Konsensbereitschaft die Herausforderungen der Zukunft bewältigt werden, sagte das Stadtoberhaupt, ,,das Be- wußtsein, daß wir nur miteinander die großen Aufgaben im neuen Jahr bewältigen können, ist die Basis für den Optimismus, mit dem wir un- sere Arbeit in Angriff nehmen". Bürgermeister Hermann Leithenmayr nutzte in seiner Rede vor den Entscheidungsträgern der Stadt die Gelegenheit zur Darstellung der viel- fältigen Aktivitäten, die in den letzten Jahren von der Stadt unternommen wurden, um vor dem Hintergrund des Verlustes von 7000 Indu- striearbeitsplätzen und der damit verbundenen höchsten Arbeitslosenrate im Land das soziale Gleichgewicht so gut wie möglich zu erhalten und durch eine Fülle von Maßnahmen dieser negativen Entwicklung entgegenzusteuern. Da- zu sagte Bürgermeister Leithenmayr u. a.: .So haben wir aus dem Stadtbudget gewaltige Sum- men für die Wirtschaftsförderung bereitgestellt, um im Wettkampf der Regionen als Wirt- schaftsstandort überhaupt bestehen zu können. Millionenbeträge gingen an Steyr-Nutzfahrzeu- ge, BMW, Steyr-Antriebstechnik und eine Rei- he mittelständischer Betriebe. Wir haben eine Wohnbauoffensive eingeleitet, die beispielhaft ist. Innerhalb von nur drei Jah- ren haben wir gemeinsam mit den Wohnbau- trägern der Stadt bereits 800 Neubauwohnungen errichtet und werden daher unser ehrgeiziges Ziel, bis 1997 zwischen 1300 und 1400 Neubauwohnungen zur Verfügung stellen zu können, mit Sicherheit erreichen. Für das Stadtbudget bedeutet dies eine beträchtli- che finanzielle Belastung, da viele dieser Woh- nungen im Rahmen des Sonderwohnbauprogrammes realisiert werden, für das die Stadt einen Teil der Vorfinanzie- rung übernommen hat. Darüber hinaus haben wir mit dem riesigen Areal des Stadtgutes, den Knogler-Gründen so- wie dem Hauptrepa-Areal innerhalb kurzer Zeit rund 240 Milionen Schilling in Grund- stücke investiert. Eine für die Stadt gigantische Investition, die wir in unserer Verantwortung für eine positive zukünftige Entwicklung der Stadt jetzt tätigen mußten und deren positive Auswirkung bis weit in das 3. Jahrtausend rei- chen wird. Entscheidende Weichenstellungen für die wirt- schaftliche Zukunft der Stadt und der gesamten Region haben wir auch durch die Entwicklung des Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik (FAZAT) vorgenommen, dessen 2. Ausbaustufe im September vergange- nen Jahres von Bundesminister Hesoun eröff- net wurde. Bisher wurden in diese zukunftsorientierte Einrichtung 57Millionen Schilling investiert. Die Stadt hat sich allein an den Baukosten bereits mit 17 Millionen Schil- ling beteiligt und leistet auch für den laufenden Betrieb jährlich Beiträge in Millionenhöhe. Parallel dazu entsteht hier auch unter der wis- senschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Gerfried Zeichen und in Zusammenarbeit mit den großen Unternehmen, wie BMW und SNF, das neue Forschungsinstitut für Produktionstechno- logie. Im Bereich des FAZAT soll auch die geplante Fachhochschule realisiert werden, um die wir uns mit großer Unterstützung der Wirtschafts- unternehmungen in der Region intensiv bemühen. Die umfangreichen Unterlagen zur Genehmigung des vorgesehenen Studienganges ,,Produktions- und Managementtechnik" wur- den von dem dafür eigens gebildeten und mit hochkarätigen Persönlichkeiten besetzten Ent- wicklungsteam bereits fertiggestellt und beim österreichischen Fachhochschulrat zur Geneh- migung eingereicht. Verläuft alles nach Plan, könnte die offizielle Zustimmung im ersten Qpartal dieses Jahres erfolgen und bereits im Herbst dieses Jahres in Steyr mit dem Fach- hochschulstudiengang begonnen werden. Der Gemeinderat hat jedenfalls noch Ende letzten Jahres einen Grundsatzbeschluß gefaßt, der ei- ne Kostenbeteiligung der Stadt an den zukünf- tigen Errichtungskosten von (höchstens) 30 Millionen Schilling sowie einen Betriebskosten- zuschuß für den Dauerbetrieb umfaßt. Realisierung des Genera lverkehrskonzeptes Forschung, Arbeit und Wirtschaft stehen be- kanntlich auch in sehr engem Zusammenhang mit den jeweiligen Verkehrsverbindungen. Da- her ist auch das Straßen-Großprojekt 'Nord- spange' für unsere Stadt von ganz elementarer Bedeutung. Das Wirtschaftsministerium hat vergangenes Jahr grünes Licht für dieses wich- tigste Straßenbauprojekt der Stadt gegeben, das Investitionen in der Größenordnung von 235 Millionen Schilling erfordern wird. Der Baube- ginn des bisher größten Steyrer Verkehrsbau- werkes, das die lang ersehnte Entlastung des innerstädtischen Verkehrsringes bringen wird, ist für Herbst dieses Jahres vorgesehen. Da die Bundesgelder dafür aber erst ab 1997 fließen werden, und wir keine Zeit verlieren dürfen, wird die Stadt gemeinsam mit dem Land OÖ. Die Stadt gestalten und erneuern Mit Kooperation und Konsensbereitschaft die Herausforderungen der Zukunft bewältigen 6/34 ste■r

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