Amtsblatt der Stadt Steyr 1995/1
Neue Tarife ab 1. Juni kommenden Jahres für Beförderung mit städtischen Bussen Der Gemeinderat beschloß die Erhöhung der Beförderungspreise des städtischen Verkehrsbetriebes und die Verbesserung der Tarifstruktur. Die Neuregelung tritt mit 1. Juni kommenden Jahres in Kraft. Die derzeitigen Tarife gelten seit 1990. Der Geldwertverlust betrug in diesen vier Jahren 18,62 Prozent. Der Kostendeckungsgrad in der Aufwands- und Ertragsrechnung des städ- tischen Verkehrsbetriebes ist von 61,3 Pro- zent im Jahre 1990 auf 41,01 im Jahr 1993 gesunken. 1994 sinkt die Marke unter 40 Pro- zent. Der Verlust betrug 1993 nahezu 30 Mil- lionen. Den Abgang muß die Stadt zahlen. Die Tariferhöhung war daher unumgänglich. Neu eingeführt werden eine Tages- und Wochennetzkarte. Die Tagesnetzkarte für Erwachsene beinhaltet auch die kostenlose Beförderung von vier Kindern bis zum voll- endeten 15. Lebensjahr. Behinderte und Zivilblinde fahren kostenlos, wenn sie mit einem Ausweis des Landesinvalidenamtes mindestens 70 Prozent Erwerbsminderung nachweisen. Diese Personen sind auch berechtigt, eine Begleitperson oder einen Führhund kostenlos mitzunehmen. Auf viel- fachen Wunsch wird auch ein Glückwünsche für Neujahrsbaby Laura. Mitei- nem Telegramm übermittelte Bürgermeister Her- mann Leithenmayr der Mutter des Steyrer Neu- jahrs-Babys, Sandra Peternel, seine persönlichen Glückwünsche und die der Stadt. Leithenmayr hob dabei hervor, daß die kleine Laura nicht nur Neujahrsbaby, sondern gleichzeitig auch erste EU-geborene Bürgerin der Stadt sei. Er lud Mut- ter und Tochter zu einem Besuch in das Rathaus ein und kündigte an, daß sich dabei auch die Stadt mit einem kleinen Startkapi tal für Laura einstellen werde. Marktgebühren erhöht Die seit vier Jahren geltenden Gebühren für Marktstandplätze in Steyr werden ab 1. Jänner 1995 angehoben. Für Kleinbeschicker erhöht sich der Tarif für einen Quadratmeter benütz- ter Bodenfläche von 8 auf 10 Schilling pro Tag. Die umsatzkräftigen Marktfi eranten zahlen für die ersten drei Q!iadratmeter Bodenfläche ei- nen Sockel betrag von 100 Schilling und für je- den weiteren Q!iadratmeter 10 Schilling. Der neue Markttarif entspricht den Gebühren, wie sie auch in den anderen Städten erhoben werden. In den kleineren Gemeinden sind die Standgebühren oft höher als in Steyr. 8 Teilstreckenfahrschein zum Preis von 1O Schilling für Erwachsene und 5 Schilling für Kinder und Schüler bis zum vollendeten 15. Lebensjahr eingeführt. Dieser Fahrschein gilt zur Beförderung auf zwei Teilstrecken. Die neuen Tarife : Tarifart A) Einzelfahrschein a) Normalstrecke 1) Erwachsene 2) Kinder, Schüler b) Teilstrecke 1) Erwachsene 2) Kinder, Schüler B) Mehrfahrtenschein 20-Fahrten-Schein Erw. C) Zeitfahrscheine 1) Tagesnetzkarte 2) Wochennetzkarte 3) Monatsnetzkarte 4) Jahresnetzkarte D) Ergänzungsmarke 1) Schulzeit 2) Ferien E) Gepäck und Tiere F) Reinigungsgebühr G) Erhöhter Beförderungspreis: 1) im Autobus entrichtet Verkaufspreis 18,- 9,- 10,- 5- , 240,- 35,- 120,- 350,- 3.500,- 300,- 150,- 9,- 150,- 2) nach schriftl. Aufforderung 400,- 600,- H) Kinder bis zum vollendeten 5. Lebensjahr in Begleitung kosten!. I) Kinderwagen und Krankenfahrstühle kosten!. Essen wird teurer Der Gemeinderat beschloß aufgrund gestiegener Kosten die Anhebung des Preises für Essen aus der Küche des Alten- und Pflegeheimes Tabor mit Wirkung vom 1. Jänner 1995. Für Bedienste- te der Stadt Steyr erhöht sich der Tarif für das Mittagessen von 27,50 auf S 29,-, der Preis für das Abendessen steigt von 12 auf 13 S je Portion. Der Kostenbeitrag fü r das Mittagessen wird bei den Kindergärten von derzeit S 26,- auf S27,- und bei den Horten von S 30,- auf S31,- je Por- tion erhöht. Der Abgabepreis für die Mitarbeiter d~s Vereines „Heim- und Hauskrankenpflege" wud von S 55,68 auf S 60 ,- erhöht. Für den Ver- ein Lebenshilfe uml Bewohner der Pensionisten- heime erhöht sich der Kostenbeitrag von S 45,- auf S47.-. 370.000 S für öffentliche WC-Anlage In die Wartehalle des Verkaufspavillons Ecke Punzerstraße/Sebekstraße in Münichholz wird eine öffentliche WC-Anlage eingebaut. Der Ge- meinderat gab dafür 370.000 Schilling frei . Das Projekt wird vom Verein für Arbeit, Beratung und Bildung in Zusammenarbeit mit Professio- nisten realisiert. Stadt beteiligt sich an der Finanzierung eines Neubaues für die Fachhochschule Der Gemeinderat beschloß eine Grundsatzer- klärung zur Finanzierung eines Neubaues für die Fachhochschule. Geplant ist der Studien- gang „Produktions- und Managementtechnik" auf dem Standort Steyr als Ergänzung zu den Studiengängen „Software Engeneering" und ,,Automatisierte Anlagen- und Prozeßtechnik" der Fachhochschule Oberösterreich. Während sich Hagenberg auf die Softwareentwicklung spezialisiert und Wels die technische Kompo- nente in den Vordergrund stellt, sollen in Steyr moderne, ganzheitliche Unternehmenskonzep- te gelehrt werden. Der Neubau für die Fachhochschule in Steyr soll mit Investitionen von 55 Millionen Schil- ling durch die Erneuerung des ehemaligen Hackwerkes im Wehrgraben als Etappe FA- ZAT IV realisiert werden. 25 Millionen Schil- ling der Baukosten können durch Mieteinnah- men finanziert werden, 30 Millionen Schilling hat die Stadt Steyr zu tragen. Zudem leistet die Stadt zum Dauerbetrieb der Fachhochschule einen jährlichen Betriebskostenzuschuß von 2Millionen Schilling. Der Grundsatzbeschluß des Gemeinderates wurde unter der Voraussetzung gefaßt, daß bei Festlegung der Region Steyr als Ziel-2-Gebiet entsprechend der EU-Förderungsrichtlinien EU-Mi ttel beansprucht werden können und die Errichtungskosten der Gebäudeinvestition 55 Millionen Schilling nicht übersteigen, sodaß der Anteil der Stadt mit höchstens 30 Millio- nen Schilling begrenzt ist. Höhere Gebühren für Müll -Lagerung Mit Beginn des kommenden Jahres erhöht Steyr, laut Beschluß des Gemeinderates, den Tarif fü r die Lagerung von Abfall auf der städ- tischen Deponie von derzeit 650 Schilling auf 1400 Schilling pro Gewichtstonne. Dieser Tarif betrifft vo r allem die Anlieferer aus den Urnlandgemeinden, die ihren Müll nach Steyr bringen. Mit dem neuen Tarif liegt Steyr etwa gleich mit anderen Deponien. Bei der Berechnung der Gebühr wurde auch berücksichtigt, daß Steyr für die geplante Er- weiterung des Deponievolumens von derzeit 600.000 Kubikmeter um zusätzliche 1,7 Millio- nen Kubikmeter etwa 70 Millionen Schilling investieren muß. Dazu kommen noch Kosten fü r begleitende Maßnahmen zum Grundwas- serschutz. ste■r
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2