Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/12

(;1 und 200 interessierte Bewohner aus den W Bereichen Wehrgraben und Gründherg- siedlung folgten der Einladung von Bürgermei- ster Hermann Leithenmayr zum Stadtteilgespräch, das Ende November im Mehrzwecksaal Wehr- graben stattgefunden hat. Nach einem ausführli- chen Bericht über die bereits abgeschlossenen so- wie die wichtigsten noch in Bau befindlichen Pro- jekte in diesen Teilen der Stadt standen bei der anschließenden Diskussion vor allem Verkehrs- fragen im Mittelpunkt. Brückenbauten Wie Bürgermeister Leithenmayr in seinem ein- leitenden Kurzreferat mitteilte, wurden in den letzten Jahren der Museumssteg, der Gsangssteg sowie die Direktions-, Innere Reiter- und die Himmlitzerhrücke und der Kruglsteg neu errich- tet. Die Schlader-, Gaswerk- und Inselbrücke wurden renoviert. Auch die Errichtung der Wie- senherghrücke und der Fallen-Brücke verläuft nach Plan, sodaß - wie vorgesehen - beide Bau- vorhaben noch vor Weihnachten fertiggestellt dafür das Einweisungsrecht für 18 Wohnungen erhält. In Erinnerung rief Bürgermeister Leithenmayr unter anderem aber auch die WohnhehauungJo- seftal an der Wehrgrabengasse durch die Wohn- baugesellschaft der Steyr-Daimler-Puch, wo mit einem Investitionsaufwand von 33 Millionen Schilling insgesamt 38 Wohneinheiten geschaf- fen wurden. Die Stadt hat sich an diesem Projekt ebenfalls mit 1,8 Millionen beteiligt und sich dafür ein entsprechendes Einweisungsrecht gesi- ten Investoren und Betreibern geplante Parkhaus heim LKH bringen. Vorgesehen ist ein Fassungs- vermögen von 430 PKW, das sowohl den Bedien- steten als auch den Besuchern des LKH dienen soll. Durch die gute Erschließung mit öffentli- chen Vekehrsmitteln wäre dieses Parkhaus auch eine ideale Umsteigstelle auf die öffentlichen Nahverkehrsmittel. In weiterer Folge könnte da- durch auch der provisorische Park & Ride-Park- platz im Bereich der Fa. BMD in der Sierninger Straße, der leider nicht gut angenommen wird, mittelfristig wieder aufgelassen werden. Viele Aktivitäten für die Stadtteile Wehrgraben und Gründbergsiedlung Rege Diskussion beim Stadtteilgespräch in der Mehrzweckhalle Wehrgraben werden. Bereits abgeschlossen ist die Reparatur der Falle des Kugelfangwehres, die nun vom dafür zuständigen Wirtschaftshof direkt am Wehr mittels Fernsteuerung bedient werden kann. Nachdem das Einlaufbauwerk zum Himmlitzer- hach bereits fertiggestellt wurde, wird derzeit mit Hochdruck am Neubau des Kruglwehres gearbei- tet. Der Großteil der Arbeiten wird noch heuer durchgeführt. Bis zu Beginn der nächsten Bade- saison sollen auch die Restarbeiten abgeschlos- sen sein. Kanalbau Nach Errichtung der zentralen Abwasserbeseiti- gungsanlage und der zugehörigen Hauptsammel- kanäle konnte vergangenes Jahr das Wehrgra- bengebiet plangemäß an das städtische Kanal- netz angeschlossen werden. Mit einem Anschlußgrad von 95 Prozent sind nun bis auf Christkindl alle Stadtteile an das städtische Ka- nalnetz angeschlossen. Insgesamt hat die Stadt für die Abwasserentsorgung in den letzten 15 Jahren bereits über 700 Millionen Schilling auf- gewendet. Das Resultat: Die Enns hat mit Güte- klasse II Badewasser- und die Steyr mit Güteklas- se I praktisch Trinkwasserqualität. Wohnbau Das mengenmäßig größte Wohhauvorhahen im Bereich Wehrgraben ist derzeit jenes der Styria, die auf dem ehemaligen Areal der Bürstenfabrik Mayr 41 Neubauwohnungen und 4 Alt- bauwohnungen errichtet (Fertigstellung voraus- sichtlich Juni 1996). DieGesamtbaukosten betra- gen rund 40 Millionen Schilling, wovon die Stadt rd. 1,3 Millionen Schilling mitfinanziert und Amtsblatt der Stadt Steyr chert. Als Vorzeigeprojekt bezeichnete der Bürgermei- ster die Wohnbebauung Ledigenheim mit 62 Zwei- und Dreiraumwohnungen. Die Stadt hat sich an den Gesamtkosten von 53 Millionen Schilling mit rund 5Millionen beteiligt und sich dadurch das alleinige Einweisungsrecht gesichert. Aber auch der direkt anschließende Kindergar- tenneubau Fahriksinsel mit Errichtungskosten von ca. 6,8 Millionen Schilling sei ein Paradebei- spiel für gelungene architektonische Gestaltung bei gleichzeitg optimaler Funktionalität der Räumlichkeiten. Nahversorgungszentrum Als ein für den gesamten Wehrgrabenbereich überaus wichtiges Projekt nannte Leithenmayr das geplante Nahversorgungszentrum auf dem Konsumareal im Bereich Schwimmschule. Das von Architekt Falkner geplante und von der Hy- po-Immobilienanlagen AG finanzierte Projekt sieht einen Nahversorger (Lehensmitteleinzel- händler), einige weitere Geschäfte sowie Woh- nungen vor. Nach Möglichkeit sollen aber auch eine Apotheke und eine Bankfiliale integriert werden. Parallel zum Nahversorgungszentrum auf dem Konsumareal siedelt sich heim Landes- krankenhaus mit dem Hofer-Markt zusätzlich ein Lehensmitteldiskonter an, der ebenfalls die Nah- versorgung für den Bereich Wehrgraben und im speziellen für die Gründhergsiedlung verbessern wird. Parkhaus beim LKH Eine Lösung der speziell an den Besuchstagen mehr als unbefriedigenden Parkplatzsituation heim Landeskrankenhaus könnte das von priva- Verkehrslinienführung Was den städtischen Linienverkehr in den Berei- chen Wehrgraben und Gründhergsiedlung be- trifft, ist in nächster Zeit mit keinen Ausweitun- gen bzw. Intervallverhesserungen zu rechnen. Vielmehr werden halbjährlich auch für diesen Bereich Fahrgastzählungen durchgeführt, die lei- der nicht besonders positiv ausfallen. Der Bür- germeister appellierte daher, das gute Angebot des öffentlichen Linienverkehrs verstärkt in An- spruch zu nehmen, damit nicht Leistungsreduzie- rungen notwendig werden. Verkehrsfragen im Mittelpunkt der Diskussion Bei der anschließenden, sehr rege geführten Dis- kussion standen vor allem Verkehrsfragen im Mittelpunkt. Speziell die Bekanntgabe von Ver- kehrsreferent Vizebürgermeister Dr. Pfeil, daß ihm eine Unterschriftenliste aus der Gründherg- siedlung vorliege, in der eine Sperre der Reindl- gutstraße für den Durchzugsverkehr verlangt werde, führte zu zahlreichen kontroversicllcn Stellungnahmen. Aber auch die generelle Parkplatzsituation, die Intervalle des Linienverkehrs, die Bauarbeiten an der Wiesenberg- und Fallen-Brücke, das geplante Parkhaus und das Nahversorgungszentrum wur- den lebhaft diskutiert. Nach mehr als zweieinhalb Stunden schloß Bür- germeister Leithenmayr dieses interessante Bür- ger-Informationsgespräch, dankte für die kon- struktive Mitarbeit und versicherte, daß diese er- folgreiche Form des direkten Dialoges zwischen Stadtverwaltung und Bürgern auch in Zukunft fortgesetzt werde. 31/463

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