Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/11

Steyrer Rot-Kreuz-Helfer sorgt für Trinkwasser in Ruanda Zwei Monate betreute der hauptamtlich beirn Roten Kreuz in Steyr beschäftigte Martin Bra- der, 27, im Team mit drei Rot-Kreuz-Helfern zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen irn Dreiländereck von Ruanda- Tansania-Burundi. Bürgermeister Hermann Leithenmayr dankte Martin Brader bei einem Empfang irn Rathaus mit herzlichen Worten und einem Ehrenge- schenk für den vorbildlichen Einsatz. Abgelöst wurde das Team von Martin Brader von einer Gruppe, der mit Ing. Klaus Schnopfhagen wie- der ein Steyrer Rot-Kreuz-Mitarbeiter an- gehört. Martin Brader arbeitete in Benaco, eines von vier Flüchtlingslagern, fünfzehn Kilometer von Steyr erstellt digitalisierte Stadtkarte der Grenze zu Ruanda entfernt. Hier sind 237.000 Flüchtlinge auf die Hilfe des Roten Kreuzes angewiesen. Einern kleinen See werden täglich 100.000 Li- ter Wasser entnommen, das gereinigt werden muß. Durch die große Entnahme sinkt der Wasserspiegel des Sees in zwei Monaten um einen Meter. Es bleibt nur die Hoffnung auf er- giebige Niederschläge in der Regenzeit. Auch die sanitären Bedingungen im Flüchtlingsgebiet sind katastrophal. Die daraus resultierenden Durchfall-Erkrankungen machen auch vor den Rot-Kreuz-Helfern nicht halt. Martin Brader faßt seine Eindrücke so zusam- men: ,,Aufgrund der wirklich hervorragenden Wie immer leiden die Kin- der am meisten. Martin Brader stillt mit etwas Was- ser wenigstens ihren Durst. ein Teil von Christkindl abgeschlossen werden konnten. Kann das bisherige Tempo gehalten werden, wird die digitale Stadtkarte voraussichtlich 1998 und damit etwa zwei Jahre früher als ge- plant fertiggestellt sein. Die Kosten für diese umfassende und dem modernsten Stand der Vermessungstechnik entsprechende Grundlage sind relativ gering, da die Vermessungsabtei- Bürgermeister Hermann Leithenmayr dankt Martin Brader für seinen Einsatz. Foto: Hartlauer Zusammenarbeit innerhalb unseres Teams ist es uns gelungen, psychische Probleme, hervor- gerufen durch die unvorstellbaren Eindrücke in diesem riesigen Flüchtlingslager, halbwegs zu meistern. Durchfall und Fieberschübe bereite- ten uns vor allem in der Anfangsphase große Schwierigkeiten, einer unserer Freunde mußte ausgeflogen und durch einen Kollegen ersetzt werden. Für uns alle war es ein Einsatz, dem wir eine Fülle tiefgreifender Eindrücke und Er- fahrungen verdanken". lung der Stadt fast alle Digitalisierungsarbeiten in Eigenregie durchführt und nur in ganz weni- gen Fällen etwas extern erarbeiten läßt. Im Ge- gensatz zu der von manchen anderen Städten praktizierten Form, eine digitale Stadtkarte von privaten Zivilingenieurbüros erstellen zu las- sen, wird durch die in Steyr gewählte Vor- gangsweise mit einer Kostenersparnis zwischen zwei und drei Millionen Schilling gerechnet. Mit der Erstellung einer digitalisierten Stadt- karte erarbeitet die Fachabteilung für Vermes- sung des Magistrates der Stadt Steyr derzeit ei- ne neue und absolut genaue Plangrundlage für das gesamte Stadtgebiet. Dabei werden sämtli- che katastraltechnischen Daten (z.B.: Haus- und Grundgrenzen) mitt~ls Computerunterstüt- zung digital erfaßt und - falls erforderlich - neu gerechnet und konstruiert. Im Unterschied zu den bisherigen Vermessungsgrundlagen in den Katastralmappen sind die digitalisierten Werte absolut exakt, können ohne Genauigkeitsverlu- ste auch in größten Maßstäben dargestellt wer- den und sind praktisch auf Knopfdruck abruf- bereit. Zehnkampf-Duell um Stadtmeistertitel Seit Mitte 1992 ist ein Zwei-Mann-Team mit der äußerst arbeitsintensiven Digitalisierung beschäftigt, die für die gesamte Stadtplanung und im speziellen für sämtliche Bauvorhaben (exakte Darstellung der Grundgrenzen, sämtli- cher Leitungsträger, wie Kanal, Gas, Wasser, Strom) enorme Vorteile bringt. Mittlerweile liegen bereits rund 65 0/o der Stadt- fläche in digitalisierter Form vor, wobei die Stadtteile Steyrdorf, Münichholz und Ennsleite sowie der Stadtplatz und Gleink zur Gänze und Amtsblatt der Stadt Steyr Der Kampf um den Stadtmeister wurde zwi- schen Titelverteidiger Wolfgang Koschat und Rekordhalter Wolfgang Foißner ausgetragen. Spannung begleitete die Zehnkampf-Bewerbe bis zum Schluß. Erst im abschließenden 1500 m-Lauf, dem Horror der Zehnkämpfer, sollte die Entscheidung fallen. Der gelernte Mittel- streckler Wolfgang Koschat hätte seinem Wi- derpart rund eine Minute abnehmen müssen. Foißner lief jedoch wie um sein Leben und schaffte den Titel mit einem Rückstand von 39 Sekunden. Somit lag er um 62 Punkte vor Koschat. Am ersten Wettkarnpftag war Wolf- gang Koschat mit einigen persönlichen Best- leistungen der Herr am Platz. Doch im 110 m-Hürdensprint nahm ihm Foißner drei Se- kunden ab und überholte ihn. Mit 20 Teilnehmern war heuer die Nachfrage geringer. Diesmal war kein Mädchen am Start. Wie immer seit 32 Jahren herrschte schönes Wetter. Durch ein neues Computer- Zehnkampfprogramm war dieser Wettkampf anf dem neuesten technischen Stand, sodaß unmittelbar nach jedem Bewerb der genaue Punktestand zur Verfügung stand. Ergebnisse: 1. und Stadtmeister: Wolfgang Foißner (100 m: 11,94/Weit: 5,97 m/Kugel: 10,03 m/Hoch: 1,80 m/400 m: 55,97 - 110 Hürden: 16,45/Diskus: 30,54 m/Stabhoch: 3,20 m/Speer: 40,88 m/1500 m: 5:06,01) 5469 Punkte; 2. Wolfgang Koschat 5407; 3. Bert- hold Zeilerrnayr 4961; 4. Patrick Mitterer 4532; 5. Christian Steyr! 4532; 6. Hannes Patzelt 4317; 7. Erich Heindl 3911; 8. Alfred Baischer 3808; 9. Franz Zeilermayr 3699; 10.JosefHager 3553 21/421

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