Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/11

Steyr Nutzfahrzeuge machen GelNinn Einen Bilanzgewinn in der Höhe von 66,6 Mill. Sgab die Steyr Nutzfahrzeuge AG für das Ge- schäftsjahr 1993/94 anläßlich ihrer Bilanzpres- sekonferenz bekannt. Wie Betriebswirt Horst Rebl, im Vorstand der Steyr Nutzfahrzeuge AG für Finanzen und Controlling verantwortlich, dazu sagte, sei es dem Unternehmen damit ge- lungen, in einer Zeit mit erheblichen Proble- men den notwendigen Fortschritt für die auch künftige Zielsetzung zu erreichen: gleiche Qia- lität mit weniger Aufwand zu erzeugen. In der Hauptversammlung vom 7. Oktober d. J. wurde erneut auf die Ausschüttung einer Divi- dende verzichtet, sodaß die Eigenkapitalbasis der Steyr Nutzfahrzeuge AG weiter gestärkt wird. Obwohl der Umsatz für 1993/94 in der Höhe von 6.369 Mill. S um 5,5 % unter dem Umsatz des Vorjahres blieb, konnte der Plan- wert übertroffen werden. Di es ist angesichts der weltweiten Absatzkri se bei LKW ein sehr zu fri edcns1ell ender Werl. „Seil vi er Jahren sind wi chtige europäische LKW-Märkte rückläu- fig und voriges Jahr war die Talsoh le die- ser Entwicklung. Wir bei Steyr Trucks sind sehr froh, daß es uns bis jetzt gelungen ist, diese schwierige Zeit oh- ne nennenswerte Einbußen, zum Teil sogar mit großen Erfolgen, zu bewältigen", faßt Dr. Ernst Pranckl, Vertriebsvorstand der Steyr Nutzfahr- zeuge AG, die Situation seines Unternehmens anläßlich der Bilanzpressekonferenz zusam- men. Pranckl führt die erfreulich stabile Position von Steyr auf einen nur geringer nachgebenden österreichischen Inlandsmarkt, eine bislang nicht sehr starke Abhängigkeit von Westeuro- pa, auf die Marktvergrößerung in Deutschland durch die neuen Bundesländer, auf das starke Engagement in China und auf eine geschickte Nischenpolitik zurück. Der österreichische Inlandsmarkt erfuhr durch vorgezogene Käufe, hervorgerufen durch die Reduktion des Investitionsfreibetrages (IFB) von 30 0/o auf 15 0/o per 1. 4. 1994, eine deutli- che Belebung. So konnten mit 1.256 Stück um 11,5 % mehr Einheiten ausgeliefert werden als im Jahr zuvor. Insgesamt waren es, also inklu- sive Export, 2.284 Fahrzeuge, was ein Plus an ausgelieferten Einheiten von 6,2 °/o ergibt. Mit dem Absatz im Inland konnte Steyr Trucks die Marktposition von rund 21 0/o bei Fahrzeugen ab 6 to GG halten. Im westeuropäischen Ex- portbereich konnten die Tochtergesellschaften 20/ 420 in der Schweiz und in Deutschland die gesetz- ten Ziele erreichen. In die Nachfolgestaaten der UDSSR konnten 180 Fahrzeuge geliefert wer- den. Auch die Geschäfte mit den neuen Re- formländern haben gut begonnen, nur leiden deren Volkswirtschaften unter knappen finan- ziellen Ressourcen und der für sie ungünstigen Währungsparität. Außerhalb Europas konnten Fahrzeuge nach Jordanien, Nigerien und Saudi Arabien gelie- fert werden. Im wichtigsten außereuropäischen Exportmarkt, der Volksrepublik China, konnte die herausragende Position im Bereich Schwer- LKW gefestigt werden. Mehr als 4.000 Steyr- Trucks sind im Jahr 1993 in China von den chinesischen Lizenznehmern assembliert und verkauft worden. Inzwischen ist die chinesische Wertschöpfung auf rund 80 0/o angestiegen. Die Teilelieferungen im Rahmen dieses Projektes konnten durch die Abwicklung eines Großauf- trages über 500 Spezialfahrzeuge in zerlegtem Zustand ergänzt werden. Damit gelang es, auch mit den Mittelschweren von Steyr in China Fuß zu fassen. Rationalisierungspotentiale genützt Den erfolgreichen Abschluß eines mehrjähri- gen Investitionsprogrammes, welches seinen Niederschlag bereits in erheblichen Kosten- senkungen gefunden hat, konnte der Sprecher des Vorstandes und Verantwortliche für die Be- reiche Fertigung und Forschung und Entwick- lung der Steyr Nutzfahrzeuge AG, Dipl.-Ing. Dr. Ernst Feizlmayr, im Rahmen der Bilanz- pressekonferenz seines Unternehmens melden. Die vor einem Jahr angekündigten Kosten- senkungsprogramme wurden erfolgreich umge- setzt. Aus dem Investitionsprogramm der letzten Jah- re sind folgende Projekte besonders hervorzu- heben: Der Neubau der Montagehalle mit der Implementierung einer nach modernsten Ge- sichtspunkten ausgerichteten Montagelinie, die Errichtung einer Fahrerhaus-Lackieranlage, die nach dem letzten Stand der Lackiertechnologie arbeitet, Wasserlacke verwendet und allen An- forderungen modernen Umweltschutzes ent- spricht, die vollständige Neugestaltung der Be- reiche Fahrerhausrohbau und Fahrerhausaus- stattung. Neben der Fertigung wurde auch dem Vertrieb besonderes Augenmerk geschenkt. So hat Steyr Trucks schon von den Gebäuden her sicher das modernste Netz an LKW-Werkstät- ten in Österreich. Die Niederlassungen Wien, Graz und Steyr wurden bereits neu errichtet, die Niederlassung Leonding, im Großraum Linz, steht kurz vor dem Bauabschluß. Der Mitarbeiterstand wurde gegenüber dem Vorjahr um 206 Personen reduziert. Diese Maßnahme wurde im Rahmen eines Sozialpla- nes und vor allem einvernehmlich abgewickelt. Sie diente einerseits der Anpassung der Perso- nalkapazität an die Branchensituation und an- dererseits der Erfüllung des Gemeinkosten- senkungs-Programmes. Dem Bereich Forschung und Entwicklung wur- de bei Steyr Nutzfahrzeuge ein unverändert ho- her Stellenwert beigemessen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde unter anderem die Ent- wicklung einer neuen leichten LKW-Reihe, in Zusammenarbeit mit der MAN Nutzfahrzeuge AG, abgeschlossen. Das laufende Geschäftsjahr hat im ersten Qiartal (7/94 - 9/94) gut begonnen. Der LKW- Inlandsabsatz war im Vergleich zum Vorjahr konstant, der Export zog um 27 0/o an, was ins- gesamt zu einem Stückzahlplus von 11 0/o führ- te. Der Auftragseingang zeigt, bedingt durch Aufträge aus China, voran ein Lieferauftrag über 500 zerlegte Motoren der Reihe WD 612, ein Plus von 9 0/o. Auch der Auftragsbestand hat per Ende September gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres um mehr als 8 0/o zuge- nommen. Der Umsatz war im ersten Q!iartal des laufenden Jahres um 6 °/o höher als im er- sten Qiartal des vergangenen Geschäftsjahres. Technologie Zentrum Steyr kooperiert mit Technodat Die beiden bedeutenden heimischen Unterneh- men auf dem Gebiet der technischen Datenver- arbeitung, die Salzburger Technodat-Gruppe und das zur Steyr-Daimler-Puch AG gehörende Technologie Zentrum Steyr (TZS) werden künf- tig eng zusammenarbeiten, um international noch konkurrenzfähiger zu werden. Von den Standorten Wien, Steyr, Salzburg sowie Zlin und Prag in Tschechien wird man sich mit ei- nem unfangreichen Leistungsangebot auf Fahr- zeug-, Maschinenbau- und Elektroindustrie so- wie Energieversorgungsunternehmen konzen- trieren. ~ -~~ Trihuber Schneiderzubehör Handarbeiten 4400 Steyr, Wieserfeldplatz 10 Tel. 07252/627042 ste■r

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