Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/10

her von Anfang an positiv gegenübergestan- den", sagte Präsident Freyschlag. Josef Hesoun, Bundesminister für Arbeit und Soziales, hat für die Umstrukturierung der Steyrer Industrie, wie die Ansiedlung von BMW und SNF sowie für die Errichtung der Lehrwerkstätte, der Geschützten Werkstätte und den Beiträgen für FAZAT weit über eine Milliarde Schilling aus seinem Ressort gezahlt und damit die wirklich entscheidenden Impulse für Steyr gesetzt. Bürgermeister Leithenmayr lud den Bundesminister zur Eintragung in das Go ldene Buch der Stadt im Festsaal des Rat- hauses und würdigte mit herzlichen Worten die Verdienste von JosefHesoun für die Ar- beitsplatzsicherung in Steyr. In seiner Festan- sprache bei der FAZAT-Eröffnung nannte Hesoun als Grundlage aller seiner Entschei- dungen die Verantwortung der Politik gegenü- ber den Menschen im Hinblick auf persönliche Freiheit, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Daß alle Arbeit haben, sei die entscheidende Voraussetzung, denn wo es keine Arbeit gibt, gebe es auch keine persönliche Freiheit. Neues Forschungsinstitut für Produktionstechnologie Bereits im Juni 1994 konnten Landesrat Dr. Christoph Leitl und Bürgermeister Hermann Leithenmayr die Gründung eines neuen For- schungsinstitutes bekanntgeben. Träger des in Aufbau befudlichen Institutes ist die „Vereini- gung zur Modernisierung der Produktionstech- nologien in Österreich - VPTÖ", an welcher sich auch die Steyrer Industriebetriebe aktiv engagieren. Als wissenschaftlicher Leiter fun- giert Univ.-Prof. Dr. Gerfried Zeichen. Das neue Kompetenzzentrum für Produktionstech- nologie wird seine Labors und Büros in der zweiten Ausbaustufe des FAZAT Steyr errich- ten. Fachliche Schwerpunkte sind vor allem Neuer Glanz fürs Bummerlhaus Gotik und moderne Banktechnologie sind kein Widerspruch: Das beweist die VKB-Bank im Steyrer Bummerlhaus seit 25 Jahren. Die zu- nehmende Beratungsintensität des Bankge- schäftes verlangt nun aber dringend mehr Raum für Kunden und Berater. Das bisher der Öffentlichkeit nicht zugängliche Dachgeschoß soll in die Bürofliche mit einbezogen werden. Der gotische Saal des Bummerlhaus-Erbauers Hanns Prandtstetter im ersten Obergeschoß wird von Trennwänden befreit. Damit kommt die historische Holzdecke verstärkt zur Wir- kung. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. An der Fassade und in den Gewölberäumen des Bankschalters im Erdgeschoß wird kein Stein verändert, ebensowenig an der gotischen Dachlandschaft. In Abstimmung mit dem Bun- desdenkmalamt wurden auch die Baumateriali- 12/290 Concurrent Engineering, Quality Controlled Production, Design Automation, Holistic Ma- nagement, Optimierung und Organisation. Ge- plant ist, daß bereits bis Jahresende zehn Experten im neuen Forschungsinstitut im FA- ZAT Steyr tätig sind. Cl M -Lernfabrik Durch die Unterstützung von Bundesminister Hesoun kann mit dem Ausbau einer CIM- Lernfabrik des Berufsförderungsinstitutes OÖ das Bildungsangebot in Steyr wesentlich erwei- tert werden. In diesem international erfolgreich erprobten Ausbildungskonzept können alle be- trieblichen Bereiche eines Produktionsunter- nehmens nachgebildet werden. Die einzelnen Abteilungen werden EDV-gestützt aufgebaut und miteinander vernetzt. In der CIM-Lernfa- brik werden Metall- und Holzprodukte sowie elektronische Kleingeräte erzeugt, um den pro- duktionstechnischen Firmenbereich real gestal- ten zu können. Es fudet ein tatsächlicher Waren- und Geldverkehr statt. Besonderer Wert wird in der Ausbildung auf in der Wirt- schaft anerkannte Prüfungen wie Qialitätssi- cherungszertifkte gelegt. Ziel ist die Verbesserung der Unternehmensfexibilität ins- gesamt, die Verkürzung der Reaktionszeit auf Marktveränderungen, die Steigerung der Pro- duktivität, die Reduzierung der Durchlaufzei- ten, die Senkung der Entwicklungszeiten, die Erhöhung der Lieferbereitschaft, die Steigerung der Anlagenauslastung, die Steigerung der Pro- duktqualität, die Verminderung von Planungs- fehlern und Beständen und Reduzierung der Kapitalbindung. Einklang von Funktion und Denkmalschutz Eingebettet zwischen Michaelerkirche und Schloß Lamberg prägen die ehemaligen Hack- Werke das Erscheinungsbild des inneren Stey- rer Wehrgrabens. Der gesamte, wahrscheinlich um 1866 errichtete Fabrikskomplex steht unter Denkmalschutz. ,,Mit der Erweiterung des FA- ZAT Steyr wurde somit auch ein Beitrag zur Stadtbildgestaltung geleistet", dankte Bürger- meister Hermann Leihtenmayr Landeshaupt- mann-Stellvertreter Fritz Hochmayr für dessen Unterstützung. Im Zuge der Errichtung der 2. Ausbaustufe des FAZAT Steyr wurde das ursprüngliche Uferge- bäude neu errichtet und die Verbindung zu FA- ZAT I sowie zum Altbestand des Fabriksen- sembles (FAZAT III) hergestellt. Die historisch wertvollen Teile bleiben somit erhalten und werden im Zuge des weiteren Ausbaues kom- plett adaptiert werden. Um den Gebäudekom- plex auch im Endausbau des FAZAT Steyr be- fahrbar zu gestalten, wurden der Ufer- und der Verbindungstrakt durch eine 5 mbreite Gasse voneinander getrennt. Im ersten Obergeschoß ist diese Gasse überbaut und umfaßt Büros und Schulungsräume. Durch eine wettergeschützte Brücke wurde eine zweite Verbindung mit FA- ZAT I hergestellt. Die Labors und weitere Büros sind im Ufertrakt situiert. Transparenz erhält das Gebäude durch die Stahl-Glaskon- struktion des Eingangsbereiches und der Gän- ge, sowie durch die mehrfachen Oberlichten. 9,6 Mill. S Abgang bei Stadtbad und Kunsteisbahn Der Verlust aus dem Betrieb des Stadtbades be- trug im vergangenen Jahr 7.720.448 Schilling und bei der Kunsteisbahn 1.900.304 Schilling. 6,4 Millionen Schilling wurden den Stadtwer- ken bereits aus Budgetmitteln ersetzt. Der Ge- meinderat bewilligte die restlichen 3.220.752 Schilling zur Deckung des Abganges. Stadt muß nun auch für Abgang bei Haus- kranken p fl!ge zahlen Mit Wirkung vom 1. April dieses Jahres wurden von der OÖ. Landesregierung die neuen „Richtlinien zur Förderung professio- neller sozialer und medizinischer Dienste in Oberösterreich" beschlossen. Diese sehen vor, daß neben der Mobilen Altenhilfe in Zukunft auch die Hauskrankenpfege vom Sozialhilfeträger zu fuanzieren ist. Bisher wurde die Hauskrankenpfege aus dem Krankenanstaltenfonds fuanziert. Für die en sorgfältig ausgewählt. So wird der Dachaus- bau raumseitig mit einer Schalung aus altem, Stadt Steyr bedeutet die Neuregelung eine zusätzliche Belastung von etwa 2,2 Millionen Schilling. Einen ebenso hohen Betrag zahlt das Land. Der Stadtsenat beschloß einen An- trag an den Gemeinderat, mit dem Verein ,,Steyrer Heimhilfe und Hauskrankenpfege" aufgrund der neuen Richtlinien des Landes einen entsprechenden Vertrag abzusch- ließen. handgehacktem und gebürstetem Fichtenholz entsprechend zur Wirkung gebracht. ste■r

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