Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/8

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS in unserer rund 40.000 Einwohner zählen- den Stucll sind 9000 Personen über 60 Jahre alt. Den Bedü,fnissen dieses wachsenden Personenkreises ist größte Aufmerksamkeit zu schenken. Als ältestes Mitglied des Gemeinderates kann ich die Anliegen unserer älteren Mitbürger gut nachvollziehen. Wir alle sind aufgerufen, für diesen Personenkreis neue Initiativen zu setzen. Wir waren mit der Errichtung von Pensionistenhäusern in den einzelnen Stadtteilen führend in Österreich. Derzeit gibt es in Steyr 540 Pensionistenwohnun- gen. Wir wollen mit diesen speziell auf die Bedütjiiisse älterer Mibürger konzipierten Wohnungen erreichen, daß jedermann so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Bei Pflegebe- dü1ftigkeit ist in hervorragender Weise der Steyrer Verein für Heimhilfe und Haus- krankenpflege tätig. Der Verein betreut derzeit etwa 200 Personen. Wir stehen aber nun auf dem Pflegesektor neuen Herausforderungen gegenüber: Von 340 Personen, die derzeit im Alten- und Pflegeheim Tubu1 wohnen, bedü1fen 80 Prozent intensivster Pflege. Wir können die Nachfrage um Pflegebetten längst nicht mehr e,füllen. 200 Personen stehen auf der Warteliste für die Aufnahme in die Pflegeabteilung unseres Altenheimes. In den letzten Jahren verstärkte sich der Trend, daß alteingesessene Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt in verschiede- nen Pflegeheimen, verstreut über ganz Österreich, untergebracht werden mußten. Wir streben daher mit aller Kraft den Neubau von Altenheimen in allen größeren Stadtteilen Steyrs an.. Als Fraktions- obmann der Sozialdemokraten werde ich bei den kommenden Budgetverhandlungen drängen, daß dem Bau eines neuen Alten- und Pflegeheimes Priorität eingeräumt wird. Für Konzeption und Einrichtung sol- cher Häuser gibt es in Linz und anderen Städten bereits bewährte Modelle, auf die wir bei der Planung für Steyr achten werden. Zur Realisierung eines solchen Projektes sind die Wohnungsgesellschaften eingeladen, auf eigenen Grundstücken mit Hilfe von Stadt, Land und Wohnbauförde- rung tätig zu werden. Die Zahl der Bewer- ber um ein Pflegebelt in Steyr wird sich bei derzeit 200 unerledigten Ansuchen bis 1996 auf300 erhöhen. Wir haben hier daher größten Handlungsbedaif. Nach bisherigen E,jahrungen sollten Alten- und Pflegeheime für 100 bis höch- stens 120 Personen konzipiert werden. Ich hoffe, daß uns in Steyr der Bau solcher Häuser in den größeren Stadtteilen recht- zeitig gelingt. Seit 1. Juli wird in Steyr Biomüll gesam- melt. Der in Münichholz begonnene Feld- versuch wird auf 1000 Haushalte ausge- dehnt. Wenn der Bezirksabfallverband in der Lage ist, mehr Biomüll zu verarbeiten, wird im gesamten Stadtgebiet flächen- deckend gesammelt. Derzeit kann Biomüll aus Steyr nur in Sierning verarbeitet wer- den. Es sind aber noch drei Lagerstätten im Bezirk Steyr-Land im Aufbau. Gcdruckl auf umwellfreundlichcm, chlorfrei gcbleich1cm Papier Der heiße Jahrhundert-Sommer lockt tausende Badegäste an die Steyr-Ufer innerhalb des Stadtgebietes. Wir können uns glücklich schätzen, daß wir so herrli- che, bis ins Zentrum der Stadt reichende Badegelegenheiten innerhalb einer gewachsenen Naturlandschaft haben. Eine schwierig zu bewältigende Begleiterschei- nung ist der wachsende Müllberg, den die Badegäste hinterlassen. Täglich sind min- destens 1000 Kilo Müll zu entsorgen. Wir ersuchen die Badegäste, den Abfall in die bereitgestellten Container zu weifen. Für die Badegäste haben wir auch WC-Anla- gen hinter dem Arbeiterheim beim Anna- Wehr und in der Unterhimmler-Au instal- liert. Ich wünsche Ihnen noch schöne und ho_f fentlich nicht allzu heiße Sommertage, mit herzlichen Grüßen Ihr ~ J~~ Erich Sablik, Geschäftsführender Vizebürgermeister

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2