Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/7

sonderer Glücksfall gewertet, da damit örtliche Nähe für Anregung und Anwen- dung neuer Erkenntnisse gegeben ist. • Die oberösterreichische Netzwerkkon- zeption wurde sehr begrüßt und als gute Basis auch für internationale Koopera- tion bewertet. Drei führende internatio- nale Institutionen haben spontan ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekun- det: IPA Stuttgart, MIT Boston, FAW Ulm. • Die Kombination von langfristigen ge- meinwirtschaftlichen Aufgaben mit kurzfristiger industrieorientierter Pro- blemlösung gilt als zwar nicht einfache, aber sehr erstrebenswerte Zielsetzung. Als kritische Größe eines neuen Techno- logieknotens sollten nach einer Aufbau- phase von drei bis vier Jahren cirka 35 bis 40 Mitarbeiter erreicht werden. Gewünschte Leistungen für die Industrie Durch die einzelnen Technologieknoten in Oberösterreich soll eine „Verbundfor- schung" entstehen. Die Erwartungen sind hoch gesteckt: Verfügbarkeit einer wissenschaftlichen Kompetenzgruppe mit internationalem Niveau für lang- und kurzfristige Pro- blemlösungen in den Gebieten: - Entwicklung neuer Technologien für Fertigung und Montage mit Beurteilun- gen betriebs- und volkswirtschaftlicher Konsequenzen - Neuorientierung des betrieblichen Zu- sammenspiels von Entwicklung/Ferti- gung/Markt/Umweltkosten - strategische Investitionsplanung und Prognosetechnik unter Berücksichtigung gegebener Rahmenbedingungen - Reduktion von Zeiten und Kosten für Produkteinführungen (Prototyperstel- lung, Arbeitsplanung, Serienablauf etc.) - geeignetere Flexibilität bei klassi- schen Produkten mit geringen Umrüst- kosten - kundenorientierte Logistik - TQM Qualitäts- und Effizienzsteige- rungsprogramme - Kompensation von Saisonalität der Auftragseingänge - Beratung von KMU in Produkt/Pro- zeß/Marktstrategien und Management - Mitarbeit beim Aufbau von vielseiti- gen Systemlieferanten • Aufbau einer Anlaufstelle für Grund- satzfragen: - mittelfristige Trends der Technologien in Konstruktion, Arbeitsplanung, Pro- zeßgestaltung - Auswirkung veränderter industrieller Rahmenbedingungen auf Betriebswirt- schafts- und Beschäftigungsfragen - Aus- und Weiterbildung von Indu- striepraktika, in neue Technologien und deren Management - Branchen-Marketing neuer Technolo- gien 6/174 - wissenschaftliche Grundlagen für Technologie und Managementinnova- tion für neue Organisationsparadigmen und Lösung von Zielkonflikten (Zeit, Umwelt, Risiko, Beschäftigung, Kosten etc.) • Mitwirkung bei der Entwicklung globa- ler Kooperationen: - gemeinsame Forschungsprojekte mit internationalen Partnern - Bildung von Forschungsgruppen aus Industrie und Wissenschaft - Veranstaltung von Zukunftsseminaren mit global tätigen Referenten aus der In- dustrie • Fundierte Mitwirkung bei Öffentlich- keitsfragen Beispiele von möglichen Service-Projekten für Betriebe: • Analyse und Verbesserung der Fehlteile- situation in der Endmontage der Fahr- zeugproduktion • Einführung von Betriebsdatenerfassung in der Großserienanfertigung • Verbesserung bestehender Informations- abläufe im Sondermaschinenbau • Erstellung von prozeßorientierten Pro- duktionslayouts für Flugzeugbauzuliefe- rer • Entwicklung neuer elektronischer Regler für Handlungsautomaten • Entwicklung von hilrlvernrheitenrlen Maßsystemen für die Qualitätskontrolle • firmenübergreifende Zuliefer- und Ver- teilungslogistik • Rationalisierung und Flexibilisierung der innerbetrieblichen Transportorgani- sation für einen Verzinkerei-Betrieb • Automatisierung der Verdrahtungstech- nologie für Transformatorenbau • Entwicklung von Entscheidungsparame- tern für die CAD-Systemauswahl im Composite-Engineering • Organisation von innerbetrieblichen Se- minaren zur Einführung von Lean-Ma- Gedruckt auf umweltfreundl ichem, chlorfrei gebleichtem Papier nagement, TQM und Logistik in einem Betrieb der Kleinserienfertigung • Moderierung von Erfahrungsgruppen für neue Kommunikationssysteme • Moderation innerbetrieblicher Seminare zur Restrukturierung und Einführung neuer Technologien Unterstützung von Planungsprozessen durch organisatorische und betriebswirt- schaftliche Simulation von Prozeßabläu- fen • Integration kundenorientierter J\u rtrags- abwicklung in den Aufbau e iner neuen Unternehmensorganisation Aufwand/Nutzen/Betrachtun~ Im internationalen Maßstab sind für ein derartiges Forschungszentrum e ine kriti- sche Mindestgröße von 80 bi s 100 Mil ar- beitern und ein Laborflächenbedarf von 3000 m 2 erforderlich. Das Konzcpl in Steyr basiert auf einer engen Arbe itsge- meinschaft mit relevanten lnduslrie und Umweltforschern, gemäß dem Technolo- gieknotenkonzept. Daher will man in S1 cyr mit 30 bis 40 Mitarbeitern und 800 111 2 La- borfläche auskommen. Die Anl aufkoslcn sind daher wesentlich geringer. Si e w ·rden deswegen von der öffentlichen Hand gelra- gen, um schnell eine Infrastruktur aufzu- bauen und innovative Technologien zu fö r- dern. Die Höhe dieser Anlaulkos lcn werden für 1994 ca. 15 Millionen Schilling und für 1995 25 Millionen Schilling bclra- gen. Aufgeteilt werden sie zwi sc hen Bund/Land/Stadt Steyr nach dem Schlüs- sel 50/30/20. Die erwartete Rentabili@ wird mit einem Arbeitsplatzeffekt von ei- nigen hundert Beschäftigten abgesc.:lüil ;,.1. Dies deshalb, da durch Verfügbarke il neu- er Technologien die Investitionsbcre il schaft deutlich verbessert und bestehende Projekte in den Betrieben beschleunigl werden können. STEYR

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