Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/6
Der Amtsarzt informiert: Das Melanom - der gefährlichste Hautkrebs Heilung durch Vorsorge und Früherkennung In unserer Freizeitgesellschaft gilt ein son- nengebräunter Körper und ein ebensolches Gesicht als erstrebenswertes Ideal. Gestei- gerte Mobilität und mehr Freizeit ermögli- chen es immer mehr Menschen, sich der Sonnenbestrahlung auszusetzen, um ver- meintlich „gesunde Bräune" zu erlangen. Bei vielen Menschen ist dies mit erhebli- chen Gefahren für die Gesundheit verbun- den. Verschiedene Formen von Hautkrebs, vorzeitige Hautalterungen und grauer Star stellen sich oft erst nach Jahren als un- abänderliche Folgeschäden ein. Das Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs und zählt zu den gefährlichsten Tumoren des Menschen überhaupt. Dieser Pigmentzellkrebs, der von einem Laien mitunter nur schwer von einem Muttermal unterschieden werden kann, entsteht ent- weder aus einem bestehenden Muttermal oder auch neu in zuvor unveränderter Haut. Als besondere Risikopersonen müs- sen Menschen mit Neigung zum Sonnen- brand angesehen werden sowie auch Personen, die unregelmäßig wirkende, so- genannte dysplastische oder große, ange- borene Muttcrmahle aufweisen . In Österreich treten jährlich etwa LO - 12 Melanome pro 100.000 Einwohner auf. Das bedeutet, daß insgesamt etwa 800 - 1000 Österreicher pro Jahr an einem Mela- nom erkranken. Diese erschreckend große Zahl ist weiter im Zunehmen und steigt jährlich um weitere 10% an . Die Ursachen dafür liegen zu einem Groß- teil im hemmungslosen Sonnenkult der vergangenen Jahrzehnte. Die Auswirkun- gen übermäßiger UV-Belastung auf die Haut sind besonders deutlich in Australien oder anderen sonnenreichen Ländern fest- stellbar. In Australien etwa sind die Melanome in der weißen Bevölkerung vier- bis fünfmal häufiger anzutreffen als in unseren Brei- ten. In Zukunft wird die Situation noch ver- schärft werden durch die zunehmende Ozonverminderung in der Stratosphäre und die damit verbundene Steigerung der UV-Belastung auf der Erdoberfläche. Die- ser beängstigenden Gesundheitsbedrohung stehen erfreulicherweise enorme medizini- sche Fortschritte gegenüber. Allein durch verbesserte Früherkennung und rechtzeiti- ge Operation des Melanoms ist es in den letzten beiden Jahrzehnten gelungen, die Sterblichkeitsrate um ein Vielfaches zu senken. Eine weitere Verbesserung soll jetzt vor allem durch regelmäßige Scree- ning-Untersuchungen der Bevölkerung er- reicht werden. Im Gegensatz zu Tumoren 22/162 Am Grabe der italienischen Bombenopfer nach 50 Jahren Foto Rußkäfer Am 24. Februar 1944 starben bei einem Bombenangriff in einem brennenden Be- triebsgebäude der Steyr-Daimler-Puch AG im Wehrgraben 60 italienische Kriegsinternierte des Lagers GW 758. Einer der Überlebenden, der damals zahl- reiche seiner Kameraden aus den Flam- men retten konnte, Cav. Pasquale De Gregorio aus Neapel, kam, wie schon oft in den vergangenen Jahrzehnten, auch dieses Jahr zum 50jährigen Gedächtnis mit einer Gruppe von 18 Hinterbliebenen der Opfer nach Steyr. Am 28. Mai ver- sammelten sich diese italienischen Gäste mit Steyrer Mitbürgern - zum Teil Zeit- zeugen, zum Teil Mitglieder der Österr. Italienischen Sprachgesellschaft Dante Alighieri mit ihrem Präsidenten Dr. Fi- oresi - zu einer Gedenkzeremonie auf dem Steyrer Friedhof. Es wurde nicht nur dieser Toten, sondern sämtlicher Kriegs- opfer beider Weltkriege gedacht, die hier bestattet sind. Die Gemeinde war vertre- ten durch Vizebürgermeister Sablik und Alt-Vizebürgermeister Wippersberger, die Gamision Steyr durch Major Hir- schenauer und eine Ehrenwache, das Schwarze Kreuz durch B.O. Zachhuber, der Kriegsopferverband und der Kame radschaftsbund durch die Herren Großau- er, Hochmayr, Hofstetter, Keiler und Lang. Außerdem war anwesend eine Ab- ordnung der Hauptschule 1 Promenade mit Direktor Huemer, die ein Partner- schaftsverhältnis mit einer Schule in Neapel hat. Es wurden Kränze sowohl am Kriegerdenkmal im Heldenfriedhof innerer Organe sind das Melanom und sei- ne Vorstufen bereits mit freiem Auge er- kennbar. Regelmäßige Untersuchungen verhelfen deshalb zu einer frühzeitigen Diagnose und schaffen die Voraussetzun- Gedruckt auf umwel tfreu ndl ichem. ch lorfrei gebleichtem Papier als auch am Gemeinschaftsgrab der Itali- ener niedergelegt. Als Zeichen des Dan- kes und zur Erinnerung überreichte Cav. De Gregorio Plaketten und Medaillen. Bez. Obmann Zachhuber begrüßte alle Erschienenen und dankte den Vertretern der Gemeinde und der Gesell schaft Dan- te Alighieri sowie Herrn De Gregorio für ihre ständige Unterstützung zur Pflege der Gräber und für die Teilnahme an der Ehrung. Direktor Huemer erinnerte an die Patenschaft seiner Schule für die Grä- ber, die er neuerlich aktivieren möchte. Gerade in der heutigen Zeit müsse der Jugend die Sinnlosigkeit von Gewalt und Krieg vor Augen geführt werden. Major Hirschenauer wandte sich besonders an die Hinterbliebenen der italienischen Bom- benopfer und erinnerte an die in aller Welt tobenden Kriege, insbesondere an den Bürgerkrieg auf dem Balkan. Gerade hier am Grabe dieser so tragisch Um- gekommenen „wollen wir uns die Hände reichen als symbolischen Beitrag zum Frieden ". Cav. De Gregorio erinnerte noch, daß das Grabmal schon im August 1944, also noch während des Krieges errichtet wur- de. Die Enthüllung fand in Anwesenheit einer Ehrenwache der damaligen Deut- schen Wehrmacht statt, wobei ein Offi- zier schon damals zum Frieden aufgeru- fen habe! Die Zeremonie am 28 . Mai dieses 50. Gedenkjahres wurde vom Hiebl-Quintett musikalisch würdig umrahmt. gen für eine rechtzeitige lebensrettende Operation. Leichte Kleidung und Kopfbedeckung (Kappe mit Schild) schützen sicher und billig vor einem Sonnenbrand. STEYR
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