Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/5

Der Amtsarzt informiert: Gesundheitsrisiko Ozon Mit Ozon, einem geruchlosen Reizgas mit der chemischen Formel 0 3 , gibt es in zweierlei Hinsicht Probleme: während in Bodennähe, d. h. in der Atemluft, die 0 3 - Konzentration ständig steigt und als Atem- gift unsere Gesundheit beeinträchtigen kann, ist in den letzten Jahren die Ozon- schicht, die die Erde in einer Höhe von 15- 50 km umhüllt und uns vor den ge- fährlichen Anteilen der Sonnenstrahlung schützt, immer dünner geworden. Wie eil/steht 0 :011 :' Ozon entsteht aus Sauerstoff bei Ein- wirken von Sonnenlicht, wenn Schadstof- fe, wie Kohlenwasserstoffe, Stickstoffoxy- de, Kohlenmonoxyd und andere anwesend sind. Diese Schadstoffe entstehen z.B. bei Verbrennungsvorgängen (in Motoren, Heizanlagen) oder bei der Verdampfung von Lösungsmittel aus Farben, Lacken. Trotz zahlreicher Bemühungen zur Luft- reinhaltung, wie z.B. Umstellung auf KAT-Fahrzeuge, Ersatz von organischen Lösungsmitteln durch Produkte auf Was- serbasis, Förderung moderner Heizsys- teme ... gelangen durch unsere "fort- schrittliche" Lebensweise noch immer allzu große Mengen dieser Schadstoffe in die Luft und begünstigen die Bildung von Ozon, das unsere Gesundheit, aber vor allem die Gesundheit der Pflanzenwelt bedroht (Waldsterben!). Die höchsten Konzentrationen werden tagsüber in den Sommermonaten gemessen. Luftschadstof- fe bleiben bekanntlich nicht am Ort ihres Entstehens, sondern werden mit den Luft- strömungen auch in industrie- und ver- kehrsarme Gebiete getragen. So kann Ozon auch in Erholungsgebieten auftreten. Auswirk1111ge11 lli(f' die Ges1111dheit Ozon ist ein starkes Reizgas für die Atem- wege und die Augenbindehaut. Atmen wir höhere Konzentrationen über einen länge- ren Zeitraum ein, so können Symptome, wie Leistungsminderung, Enge und Druck- gefühl hinter dem Brustbein, Kopfschmer- zen, Husten, Augenbrennen auftreten. Gefährdet sind in erster Linie herzkranke und lungenkranke Personen und Kinder mit empfindlichen Bronchien. Bei schwe- rer körperlicher Arbeit wird mehr Ozon eingeatmet, so daß gesundheitli che Störun- gen eher eintreten können. O:mrn ·an1pla11 Der Ozonwarnplan dient zur Information der Bevölkerung, damit individuelle Schutzmaßnahmen getroffen werden kön- nen. Er enthält nach einer Empfehlung der Österreichischen Akademie der Wissen- schaften drei Stufen: 1. Vorwarnung: Bei Werten um 0,2mg 0 3 pro m 3 Luft über einen Zeitraum von etwa 3 Stun- den sollen gefährdete Personen (beson- ders empfindliche und kranke) starke Anstrengungen im Freien meiden. 2. Warnstufe 1: Bei einem 3-Stunden-Mittelwert von mehr als 0,3 mg 0 3 pro m 3 sollen sich gefährdete Personen bevorzugt in Räu- men aufhalten, in denen nicht geraucht wird. Gesunde sollen Anstrengungen im Freien vermeiden. Schulausflüge und Sportveranstaltungen im Freien werden nicht empfohlen. 3. Warnstufe 2: liegt vor, wenn der 3-Stunden-Mittel- wert mehr a ls 0,4mg 0 3 pro m 3 Luft beträgt. Auch gesunde Personen sollen sich nicht im Freien aufhalten. Ozonmessungen werden ständig vom Umweltbundesamt und den Ämtern der Landesregierungen durchgeführt. Die r 777 777 777 7 L WOHNKERAMIK MAX SEYRLEHNER ► Kachelöfen 444 1 Behamberg, Holz 2, Tel. 0 72 52 7 63 8 27, Fax 80 0 43 4400 Steyr, Ortskai 4, Tel. 0 72 52163 81,27 ► Bodenbfilf}gf' ► Fliesen 4300 St. Valentin, Hauptstraße 33, Tel. 0 74 35 /4 52 7 53 ► Herde Raumausstatter Otto Löger TAPEZIERERMEISTER DAMBERGGASSE 21 - 4400 STEYR - TELEFON 52524 EIGENE FACHWERKSTÄTTE ... Ihr vielseitiger Spezialist für textile Raumgestaltung! 18/1 30 Gedruckt auf umwcl1frcundlichem. chlorfrei gebleichtem Papier _J Warnungen erfolgen über die Medien (Rundfunk!). Bel'()r es :u spät ist Der Ozonwarnplan dient unserem Schutz vor 0 3 -Spitzenbelastungen in Smog-Peri- oden. Grund zur Panik besteht sicher nicht. Der Erholungswert in der freien Natur ist sicher größer als das ozonbedingte Ge- sundheitsrisiko. Aber langfristig sind wirk- same Maßnahmen zur Ozonreduktion drin- gend notwendig. Wir alle sind im eigenen Interesse und zum Schutz der Pflanzenwelt verpflichtet, Luftverunreinigungen zu ver- meiden und jede Maßnahme zu Verringe- rung der Luftbelastung zu unterstützen. Jeder kann durch sein Verhalten dazu bei- tragen, daß die Bildung von Ozon redu- ziert wird. Was ist zu tun? - Energie sparen, - anstatt des Autos öffentliche Ver- kehrsmittel benützen, - kurze Strecken zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren, - Autos in technisch einwandfreiem Zustand halten, - wasserlösliche Farben und Lacke benutzen, - richtig heizen , - Boden nicht überdüngen , Abfall und Abwasser reduzieren. STEYR

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