Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/3

Neue Organisations-Struktur der Stadtverwaltung Die Notwendigkeit einer Verwaltungsreform Die österre ichi schen Gemeinden und Städ- te, so auch Steyr, sehen sich heute mit einer Reihe neuer Aufgaben und geänder- ter Anfo rde rungen konfront iert. Im Laufe der letzten Jah re haben sich die Erwartun- gen der Bürge r an die öffentli che Verwal- tung spürbar geändert. So ist durch den gesell schaftli chen Strukturwande l, de r durch die wirtschaftliche und techni sche Entwicklung mitbeeinflußt wurde, das Interesse des Bürgers an der städti schen Verwaltung und deren Aufgabenbewälti - gung größer geworden. Zudem ste ll en sich der Stadtverwa ltung neue Aufgaben, etwa im Bereich des Umwe ltschutzes, d ie - für ihre wirkungsvo lle Lösung - e iner ganz- he itlichen Betrachtungswe ise bedürfen. Aus diesem Grund war es notwend ig, di e derze itige Organi sation des Mag istrates im Hinbli ck auf di e Bewältigung di eser neuen Aufga benste llungen zu durchl euchten und we iter zu entwickeln . Dieser wichtigen poli tischen Aufgabe der Anpassung der Verwaltungsstrukturen an d ie geänderten Verhältni sse wurde mit e inem Beschluß des Geme inderates de r Stadt Stey r im Jänner 1992 Rechnung getragen. Dies insofern , als dem Kommu- nalwissenschaftli chen Dokumentati ons- zentrum, e iner Einrichtung des ös terre ichi - schen Städtebundes, di e schon e ine Vi el- zahl von Kommunalverwa ltungen du rch- leuchtet hat, der Auftrag erte ilt wurde, e ine Organi sati onsanalyse für den Mag istrat der Stadt Steyr zu erstellen. Hauptzie le dieser Untersuchung waren einerseits di e Ver- stärkung de r Bürgerorientierung, ande rer- se its di e Straffung der Aufbauorgani sati on und e ine Ve rbesserung der Führungsstruk- tur. Diese Untersuchung sollte vor a ll em dazu di enen, die im Mag is trat Steyr bi s- lang bestehende Managementp rax is mit den heute all gemein anerkannten Prinzipi - STEYR en eines modernen Verwaltungsmanage- mentes zu vergleichen, um, darauf aufbau- end, e in Konzept zu entwicke ln , das e ine zie lgerichtete Inangri ffnahme dieses um fangre ichen Moderni sierungsvorhabens gewährle istet. Der Stadtsenat der Stadt Steyr beauftragte mit Beschluß vom Mai 1993 Mag istratsdi - rektor Dr. Kurt Schmidt mit der Umset- zung des vom KDZ erarbe iteten Verwal- tungsmanagementkonzeptes. Entsprechend diesem Konzept wurde als erster Umsetzungsschritt eine Neuordnung der Au fgabenverte ilung im Mag istrat vor- genommen. Diese neue Organi sati ons- struktur, dargeste llt auf der fo lgenden Doppe lseite, sieht im wesentlichen e ine Keduktion de r vormals 12 Mag istratsabtei- lungen und 6 selbständi gen Referate auf 8 Geschäftsbere iche vor. Al s Ass istenz für den Mag istratsdirektor wu rden di esem die drei Stabsste ll en Personalentwi cklung und We iterbildung, Organi sation und EDV sowi e Koordinati on und Contro lling beige- ordnet. Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und Controlling Eine Veränderung bzw. Weiterentwick- lung einer Organi sation ist ohne gleich- zeitiger Weiterentwicklung ihrer Mitglie- der nicht denkbar. Ziel der Personalent- wicklung ist es, die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter zu erhalten bzw. weiter zu fördern, um einerseits optimale Ent- faltungsmöglichkeiten zu bieten, anderer- seits aber auch eine Qualitätsverbesse- rung in der Arbeitsleistung herbeizu- führen. Dazu gehört insbesondere auch die Möglichkeit zur Aus- und Weiterbil- dung. Konkret wurden im vergangenen Jahr I5 Seminare für Magistratshedien- stete veranstaltet, an denen 231 Rathaus- Bedienstete teilgenommen haben. Organisationsentwicklung hat die Aufga- be, den durch die Modernisierung verur- sachten organisationsumgreifenden Ent- wicklungs- und Veränderungsprozeß mit den Mitarbeitern gemeinsam in Richtung auf eine Verbesserung von Produktivität und Humanität in Angriff zu nehmen . Um in diesem Sinn eine Verbesserung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit, vor allem im Hinblick auf einen verantwor- tungsbewußten Einsatz von Finanzmit- Gedruckt aur urnwclt frcundhchcm. chlorfrei gchlcichtcm Papier tcln, in den einzelnen Magistratsberei- chen zu erreichen, ist es notwendig, schrittweise in den Geschäftsbereichen die Verwaltungsabläufe nach möglichen Rationalisierungspotentialen zu untersu- chen. Im Geschäftsbereich IV, der Bezirksverwaltungsbehörde, wurde eine solche Detailanalyse unter Einbindung der Mitarbeiter bereits verwirklicht. Die anderen Geschäftsbereiche sollen in den nächsten Jahren folgen. Gleichzeitig wur- den gesamtorganisatorische Maßnahmen gesetzt. So wurden beispielsweise Führungsrichtlinien, ,m rlenen rlie leiten- den Bediensteten künftig ihr Handeln ausrichten sollen, erarbeitet. Als weiterer, wichtiger Teil einer modernen Stadtver- waltung soll bis Ende des Jahres 1995 ein Leitbild für den Magistrat Steyr ent- wickelt werden . Mit dem Verwaltungscontrolling ist der Rathausführung ein Instrument in die Hand gegeben, mit dessen Hilfe an Hand von Plan/IST-Vergleichen und Analysen steuerungsrelevante Informationen zur Verfügung stehen, die ein zielgerichtetes Handeln garantieren. 13/69

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2