Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/3

I m Jahre 1993 kamen in Steyr 1504 Kinder zur Welt. 1992 waren es 1562. Davon waren 14 Heimgeburten zu ver- zeichnen (1992 waren es 16). Von Steyrer Müttern wurden 446 Kinder geboren ( 1992: 462) , denen sind noch 9 Kinder von Müttern aus Steyr, die in auswärtigen Ent- bindungsanstalten Kinder geboren haben, hinzuzurechnen. Eltern, die in anderen Gemeinden ihren Wohnsitz haben , wurden 1058 Kinder geboren. Im Vorjahr waren es dagegen J 100 Kinder. Das Einzugsgebiet der Geburtsfälle umfaßt u. a. das Obere und Untere Mühlviertel, wie den Bezirk Freistadt und Perg, den Bezirk Amstetten, das Ennstal bis an die Steirische Grenze, das Steyrtal bis Molln und somit den Bezirk Kirchdorf an der Krems. Auch der Bezirk Linz-Land war vertreten. Ebenso haben einige Mütter aus Wien in Steyr ent- bunden. Ehelich geboren wurden 1147 Kinder ( 1992: 1215 = - 68), davon stammen 302 aus Steyr und von auswärts 845 . Männli- chen Geschlechtes waren es 160 und weib- lichen Geschlechtes 142 Steyrer Kinder. Bei den auswärtig geborenen Kindern waren 440 männlichen und 405 weibli- chen Geschlechtes. Unehelich kamen 357 Kinder zur Welt (1992: 347 = + 10), davon stammen 144 Neugeborene aus Steyr (1992: J 29). Davon waren 69 männ- lich und 75 weiblich. Von in umliegenden Gemeinden wohnenden Müttern waren 213 unehelich (1992: 218). Zwillingsge- burten gab es im vergangenen Jahr 10. Vergleicht man die Anzahl der neugebore- nen Steyrer Kinder von 446 und von Stey- rer Müttern auswärts geborenen 9 = 455 Kinder mit der Zahl der 409 Verstorbenen, die zuletzt in Steyr wohnhaft waren, so ergibt sich eine Bevölkerungszunahme von 46 Bürgern. 1992 waren es dagegen 109. Mit fremder Staatsangehörigkeit der Eltern erblickten 163 Kinder das Licht der Welt. 1992 waren es 151 neue Erdenbürger. Zusätzlich wurden 63 Kinder geboren, bei denen ein Elternteil Fremder ist. So zum Beispiel aus der Türkei, Portugal , Indien, Australien, USA, Kanada, Jordanien, Viet- nam, Rumänien, Deutschland, ltalien, Kroatien, aus Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien, der Schweiz, aus der Tsche- chischen Republik, Nigeria und Ungarn. Zum Teil sind diese Kinder Doppelstaat- ler. Bei 26 Neugeborenen stammen die Eltern aus Jugoslawien, 59 Kinder haben Eltern, die Staatsangehörige von Bosnien- Herzegowina sind, 44 Kinder haben türki- sche Eltern, 10 Kinder haben kroatische Eltern, 2 Kinder haben deutsche Eltern, 7 Kinder rumänische und 2 Kinder indische Eltern, 1 Kind hat libanesische Eltern. J Kind hat Eltern aus der Volksrepublik China, 1 Kind hat ungarische, 2 Kinder polnische, und 3 Kinder irakische Eltern, 1 Kind hat Eltern aus Ghana. Bei 2 Neuge- borenen ist die Staatsangehörigkeit noch ungeklärt. 12/68 Vergleicht man die 1504 Neugeborenen, von denen 163 = 10,84 % Fremde (beide Elternteile Ausländer) und 63 Kinder, bei denen ein Elternteil Fremder ist, ergibt das in Summe 226 Kinder = 15,03 % Auslän- deranteil. Mit österreichischer Staatsan- gehörigkeit kamen im Vorjahr 70 Kinder weniger zur Welt. Die Geburtenanzahl ist erfreulicherweise in Oberösterreich wieder im Steigen. Eine Umfrage durch das hiesige Amt hat erge- ben, daß Mütter aus den Bezirken Amstetten und Kirchdorf an der Krems jetzt vorwie- gend ihre bezirkseigenen Krankenhäuser zur Entbindung aufsuchen. Ausländische Geburtenfälle bereiten dem hiesigen Amt immer mehr Kopfzerbrechen , da die Eltern meist Flüchtlinge aus dem ehe- maligen Jugoslawien oder Asylanten und der deutschen Sprache kaum mächtig sind. Eine Verständigung ist deshalb sehr schwie- Julia und Stefan sind die beliebtesten Vornamen Bericht des Standes- amtes über die Bevöl- kerungsbewegung im Jahre 1993 rig, wobei der Zeitaufwand enorm ist. Sel- ten oder gar nicht können die notwendigen Dokumente beigebracht werden. Oft haben sie nicht einmal einen Reisepaß. Sind die erforderlichen Dokumente vorhanden, dann sind diese meistens in zyrillischer oder in arabischer Sprache usw. abgefaßt. Durch die Transliteration ergeben sich oft Zweifel, wie der Name richtig lautet. Außerdem ist das jeweilige Personalstatut zu beachten, das heißt, ausländisches Recht (]PR = Interna- tionales Privatrecht) im Hinblick auf die Namensführung zu beachten. Weiters wurde zu 317 Kindern (J 992: 270, das sind 47 Kinder mehr als im Vorjahr) die Vaterschaft direkt vor dem hiesigen Stan- desamt anerkannt und zu 28 Kindern vor anderen Behörden, z. B. Jugendämter und Gerichten. Diese Anerkenntnisse verlagern sich zusehends zum hiesigen Amt. Durch nachträgliche Eheschließung der Eltern erlangten 175 Kinder die Rechtsstellung eines ehelichen Kindes(= Legitimation). Im Vorjahr waren es 162 Kinder, die diesen Status erlangten. Für unehelich wurden 5 Kinder erklärt (1992: 8). An Kindesstatt (= Adoption) wurden 12 Kinder angenommen. 33 unehelichen Kindern gab der Ehemann der Mutter bzw. der festgestellte Vater sei- nen Namen (1992: 32). Bei 17 Kindern Gedmd::1auf umwel1frcundl ichcm, chlo rfre i gebleichtem Papier (1992: 14) erfolgte eine behördliche Fami- liennamensänderung durch die jeweilige Bezirksverwaltungsbehörde. Der Vorname von 2 Kindern wurde ebenfalls behördlich geändert. Auf der Beliebtheitsskala der Vornamen steht bei den Knaben der Name Stefan mit 35 x, Thomas 34 x, Michael 31 x, Andreas und Alexander 28 x. Bei den Mädchen ist es Julia mit 36 x, Lisa mit 34 x, Sarah 25 x, Anna 22 x und Sabrina 16 x. 255 Trauungen Im vergangenen Jahr haben sich 255 Brautpaare im Schloß Lamberg eingefun- den, um sich in einem der schönsten barocken Trauungssäle von Österreich das Ja-Wort zu geben (1992: 301). Hervorzu- heben ist, daß in Steyr bei den Trauungen als besonderes Service auch lebende Musik mit Orgel, Harmonium und Geige angeboten wird. Mit 46 meist ausländi- schen Brautpaaren wurde das Aufgebot durchgeführt, die dann in den umliegenden Gemeinden die Ehe geschlossen haben. Von den Nupturienten waren 200 Männer und 199 Frauen ledigen Standes. Geschie- den waren 51 Männer und 56 Frauen, 4 Bräutigame waren verwitwet. Bei 51 Män- nern und 56 Frauen war es die 2. Ehe- schließung. Die 3. Ehe gingen 3 Männer und 9 Frauen ein. Zwei Frauen verehelich- ten sich zum vierten Mal. Weiters haben folgende Staatsbürger in Steyr die Ehe geschlossen. Bei den Männern: 1 Araber, 7 Bosnier, 1 Deutscher, 1 Franzose, l Inder, l Iraner, 2 Jugoslawen, 2 Kroaten, 5 Nigerianer, 1 Slowake, 1 Türke, l Ungar, 1 Staatsangehöriger der Volksrepublik China. Bei den Frauen: 8 Bosnierinnen, 1 Staatsangehörige der Dominikanischen Republik, 1 Inderin, 3 Angehörige von Restjugoslawien , l Kroatin , 1 Portugiesin, 1 Rumänin, 1 Tschechin, 2 Staatsangehöri- ge der Slowakischen Republik und 1 Staatsangehörige der Volksrepublik China. Den Familiennamen der Frauen nahmen 3 Männer an, wodurch sich die Gesamtzahl der Männer, die seit 1. 1. 1977 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, auf 70 erhöht. Auch bei den Trauungen wird im Zuge der Aufgebotsverhandlungen der Zeitaufwand immer größer, da in den mei- sten Fällen ein Dolmetsch für die jeweilige Sprache erforderlich ist. Wobei auch hier das Personalstatut bzw. das Internationale Privatrecht (IPR-Gesetz) beachtet werden muß, da die Namensführung nach der Ehe- schließung ausschließlich nach dem Staat beurteilt werden muß, dem der Betroffene angehört. 141 einvernehmliche Scheidungen wurden im Vorjahr im jeweiligen Ehebuch ver- merkt. 15 Ehen wurden durch Urteil auf- gelöst und eingetragen. 678 Todesfälle Jm Vorjahr wurden im Standesamt Steyr 678 Todesfälle beurkundet (1992: 653 = + 25). Verstorben sind 175 Männer und 234 Frauen, welche zuletzt in Steyr wohnhaft waren. Von auswärts stammten 265 Perso- nen, von denen 142 Fortsetzung aufSeite 17 STEYR

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